Essen-Burgaltendorf. . Umbau der Kreuzung an der Laurastraße und Alte Hauptstraße in Burgaltendorf ist schon seit Jahrzehnten angedacht. Ein Haus steht im Weg.

In diesem Jahr soll er endlich Realität werden – der Kreisverkehr in Burgaltendorf. So jedenfalls sieht es der städtische Haushaltsplan vor, der den Knotenpunkt Alte Hauptstraße/Laurastraße/Deipenbecktal und Mölleneystraße entwirren und den Verkehr vor Ort neu ordnen möchte. Doch noch sind einige Hürden in Amt und Ausschüssen zu nehmen.

Das Thema gärt schon lange – genauer gesagt bereits seit Jahrzehnten. Besonders Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel und die Burgaltendorfer Ratsfrau Walburga Isenmann, die für die CDU im Bau- und Verkehrsausschuss sitzt, erinnerten immer wieder an das Projekt. Eine konkrete Planung jedoch gab es nie, eher eine Absichtserklärung.

Stadt Essen verpflichtete sich schon 1968 zum Umbau

So sah schon der Gebietsänderungsvertrag vom 21. November 1968 – geschlossen zwischen der damaligen Gemeinde Altendorf und der Stadt Essen – auch die Maßnahme „Sanierung des Verkehrsknotenpunktes in Oberaltendorf“ vor. Die Stadt Essen verpflichtete sich damals, die Baumaßnahme in die Hand zu nehmen.

„Allerdings wurde dieser Vertrag am 14. August 1969 nur unter der Maßgabe genehmigt, dass der Kreisverkehr einer sinnvollen Planung für den Gesamtraum Essen nicht widerspricht und zudem haushaltsmäßig gesichert ist“, weiß Ulrich Malburg, Vorsitzender der SPD Burgaltendorf.

1,5 Millionen Euro investiert die Stadt

Dass die Planung bislang nicht realisiert wurde, hat Gründe. „Vielleicht lag es daran, dass die Kreuzung trotz ihrer versetzten Geometrie nicht unbedingt als Unfallschwerpunkt galt“, sagt Kuhmichel. Letztlich scheiterte der Umbau aber wohl am Geld. Doch dafür wurde nun gesorgt. Knapp 1,5 Millionen Euro investiert die Stadt in den Kreisverkehr, je zur Hälfte in den Haushalten 2018 und 2019.

„Der Planungsbeschluss ist für Juni dieses Jahres in der Bezirksvertretung und danach im Bau- und Verkehrsausschuss geplant“, teilt Stadtsprecherin Hannah Hettinger mit. Der Baubeschluss soll im September folgen. Mit dem Baubeginn ist im Dezember zu rechnen.

Pizzeria sucht nach Alternative

Vor dem Umbau zum Kreisverkehr steht der Abriss des Hauses Alte Hauptstraße 110. Das ist in städtischem Besitz, wird jedoch von Reza Gholizadeh bewirtschaftet, der dort seit über 25 Jahren die Pizzeria „O Sole Mio“ führt. Sein Mietvertrag läuft zum 31. März 2018 aus. Deshalb sucht der gebürtige Iraner, der vor über 30 Jahren nach Deutschland kam, nach einer Alternative, möglichst im Stadtteil.

„Ein Angebot habe ich bereits erhalten“, sagt er. „Doch die Pacht ist hoch.“ Von daher hofft er nun auf Hilfe der Stadt. „Immerhin habe ich vor Jahren freiwillig den Kiosk im Haus übernommen, obwohl ich den eigentlich gar nicht gebrauchen konnte. In den vergangenen 17 Jahren hat er allein dafür rund 35 000 Euro an Miete investiert.

Nach seinem Auszug soll der Abriss zeitnah beginnen. Die Bauzeit wird etwa neun Monate betragen. „Um die Verkehrsanbindung zu gewährleisten, kann die Bauausführung allerdings nicht unter Vollsperrung erfolgen“, erklärt Stadtsprecherin Hettinger.

Wie der Kreisel gestaltet wird, ist noch offen

Dass sich die Investition in den Kreisverkehr rechnet, davon ist Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel schon jetzt fest überzeugt. „Es kann nur besser werden. Durch geringere Geschwindigkeiten wird die Verkehrssicherheit vor Ort erhöht.“ Ulrich Malburg sieht das ähnlich: „Der Kreisverkehr wird für einen besseren Verkehrsfluss in den Hauptbelastungszeiten sorgen.“ Auch die Lärm- und Abgasemissionen würden dadurch deutlich verringert.

Wie der Kreisverkehr später einmal gestaltet wird, ist noch völlig offen. Kuhmichel hält einen Ideenwettbewerb mit Bürgerbeteiligung für durchaus realistisch. Malburg erhofft sich ein „städtebauliches Eingangstor für Burgaltendorf“, mit einem attraktiven Blickfang in der Kreismitte. Lichtinstallationen hält der Verkehrsingenieur jedoch für ungeeignet. „Die Gefahr einer Ablenkung für den Straßenverkehr ist einfach zu groß.“

>> Attraktivere Fassade des Aldi vor Ort gewünscht

Gerne würde Ulrich Malburg, Vorsitzender der SPD Burgaltendorf, auch die Firma Aldi in die Gestaltungspläne einbeziehen, die vor wenigen Jahren unmittelbar an der Einmündung Alte Hauptstraße und Laurastraße einen neuen Markt errichtet hat.

Eine schriftliche Anfrage der SPD im Vorjahr und eine Nachfrage blieben bislang unbeantwortet. Schade, immerhin profitiert Aldi vom Standort. Eine attraktivere Gestaltung der tristen Marktfassade etwa durch Bepflanzung wäre schön“, sagt Malburg.