Essen/Dortmund. . Hat Dirk K. für einen Mord in Essen-Stadtwald 30 Jahre unschuldig in der Psychiatrie gesessen? Jetzt wurde ein Freispruch gefordert.
Der Mord an einem sieben Jahre alten Jungen vor fast 33 Jahren im Essener Stadtteil Stadtwald bleibt vermutlich ungesühnt. Am Mittwoch beantragten Staatsanwaltschaft und Verteidigung im Wiederaufnahmeverfahren vor dem Landgericht Dortmund Freispruch für den 53 Jahre alten Dirk K., der 1986 vom Landgericht Essen in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen worden war.
Staatsanwalt Jörg Schulte-Göbel hielt die Beweislage nach der langen Zeit nicht für ausreichend, Verteidiger Achim Lüdeke hatte immer die Unschuld seines Mandanten betont.
Sein Geständnis widerrief Dirk K. später
Am 22. April 1985 war der Siebenjährige in der Nähe seines Elternhauses ermordet gefunden worden. Kurze Zeit später nahm die Polizei den geistig behinderten Dirk K. fest, der die Tat zunächst gestand, später aber widerrief. Dennoch galt er als Täter.
Nachdem der neue Verteidiger Lüdeke in den Akten das später ebenfalls widerrufene Geständnis eines anderen Mannes von 1997 entdeckt hatte, beantragte er 2013 erfolgreich die Wiederaufnahme, 2015 kam Dirk K. frei. Am 1. Februar will das Landgericht Dortmund urteilen.