Essen. . Mytaxi eröffnet in Essen ein Servicebüro. Damit sollen auch neue Fahrer gewonnen werden, was die etablierten Zentralen unter Druck setzt.
- Der Anbieter der gleichnamigen Taxi-App eröffnet in Holsterhausen ein Servicebüro.
- Damit will Mytaxi auch neue Fahrer in Essen und Umgebung gewinnen.
- Das setzt die etablierten Zentralen weiter unter Druck.
Der Taxi-Markt in Essen wird umkämpfter. Nachdem der Fahrdienstvermittler Uber vor wenigen Tagen angekündigt hatte, einen Start im Ruhrgebiet ins Auge zu fassen, geht auch der Taxi-Dienst „Mytaxi“ in die Offensive. Der Anbieter der gleichnamigen Taxi-App wird kommende Woche ein Servicebüro in Essen eröffnen.
Vor allem für die etablierten Taxi-Zentralen in der Stadt dürfte das eine weitere Kampfansage sein. Denn für Mytaxi geht es auch darum, mit dem Angebot weitere Taxifahrer vor Ort zu gewinnen: „Mit der Eröffnung eines neuen Standort-Büros im Herzen des Ruhrgebiets wollen wir unseren aktiven Fahrern einen umfassenden Service bieten und neue Interessenten auf die Vorteile von Mytaxi aufmerksam machen“, erklärte Alexander Mönch, General Manager von Mytaxi in Deutschland.
Derzeit nutzt erst jedes fünfte Taxi im Ruhrgebiet den Dienst von Mytaxi. Der Markt sei im Gegensatz zu Städten wie Hamburg oder Berlin noch im Aufbau, heißt es.
Mytaxi ist ein Programm auf dem Smartphone, mit dem sich Kunden ein Taxi bestellen können. Mytaxi bedient sich dafür der etablierten Taxinetze vor Ort und wirbt darum, dass sich möglichst viele Taxifahrer dem Dienst anschließen.
Der Dienst wird am Mittwoch, 29. November, in Holsterhausen in der Gemarkenstraße 37 sein Büro eröffnen. Drei Mitarbeiter stehen Taxifahrern aus dem gesamten Ruhrgebiet als Ansprechpartner zu Verfügung. Sie sollen Fragen beispielsweise zur Bedienung der App oder zur Abrechnung beantworten. Solche Büros hat MyTaxi bereits an acht Standorten bundesweit, darunter Hamburg, Berlin, Köln, Düsseldorf und München.
Taxi-Zentrale setzt auf Nischen
Bei Essens größter Taxi-Zentrale, der Taxigenossenschaft Taxi Essen, sieht man die Büroeröffnung durchaus als Kampfansage. „Wir müssen sehen, dass wir am Markt bestehen“, sagte deren Vorstandsvorsitzender Michael Rosmanek. Der Taxi-Zentrale sind rund 180 Unternehmen angeschlossen, die aber zum Teil bereits für Mytaxi fahren. Das hatte in der Vergangenheit schon zur Folge, dass die Taxigenossenschaft Kunden kein Taxi mehr vermitteln konnte, weil zuviele Fahrer für den Wettbewerber unterwegs waren. „Dadurch haben wir Kunden verloren“, so Rosmanek.
Der Chef der Genossenschaft räumte ein, dass Mytaxi gerade für Geschäftsreisende einen guten Service bietet. „Aber eine solche App können wir gar nicht auf die Beine stellen.“ Die Taxigenossenschaft hat dennoch reagiert. „Wir setzen auf mehr Service, haben die Fahrzeuge deutlicher mit unserem Namen gekennzeichnet und bieten Schulungen für Fahrer an“, sagte Rosmanek.
Juristische Niederlage für Taxi Essen
In Zukunft werde es noch stärker darum gehen, Nischen zu besetzen. Den Geschäftsmann habe man möglicherweise verloren, „aber die ältere Dame, die zum Arzt muss, nicht“, glaubt Rosmanek.
In der Vergangenheit hatte sich Taxi Essen vergeblich bemüht, Mytaxi das Vordringen in Essen zu erschweren. Die Genossenschaft wollte angeschlossenen Unternehmen und deren Fahrern unter bestimmten Umständen untersagen, sich anderen Zentralen anzuschließen. Dagegen war Mytaxi juristisch erfolgreich vorgegangen.