Essen. . Innogy zeigt erstmals die Pläne für den neuen Campus an der Huyssenallee. Innogy-Chef Peter Terium erklärt, warum der Konzern umziehen will.

  • Die RWE-Tochter Innogy bestätigte erstmals die Pläne für den Bau eines neuen Campus
  • Quartier entsteht bis 2024 an der Huyssenallee und wird von KölblKruse entwickelt
  • Innogy verlässt damit endgültig den prägnanten RWE-Turm am Opernplatz

Seit Mittwoch nun sind die Pläne offiziell: Die RWE-Tochter Innogy wird bis zum Jahr 2024 einen neuen Firmencampus an der Huyssenallee beziehen. Das gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt und zeigte erstmals die Entwürfe, wie das neue Quartier aussehen wird. Der Baustart ist für Herbst 2018 geplant. Die ersten Gebäude sollen Ende 2020 bezugsfertig sein. Innogy beschäftigt derzeit in Essen 3200 Mitarbeiter.

Den Campus wird das Essener Unternehmen Kölbl Kruse entwickeln und an Innogy vermieten. Das zentral gelegene Gelände am Hauptbahnhof soll darüber hinaus weiteren Unternehmen Platz bieten. Zur Höhe der Investition wollte Kölbl Kruse keine Angaben machen.

„Der neue Campus wird innovativ, kreativ und grün sein – keine Bürowüste, sondern ein lebendiger Ort der Kommunikation. Wir werden die digitale Zukunft ins Haus holen und ganz neue und moderne Formen der Zusammenarbeit ermöglichen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende von Innogy, Peter Terium. Terium war vor der Aufspaltung des Energieriesen Chef von RWE.

Das Gelände zwischen Huyssenallee (r.) und Baedekerstraße ist teils schon geräumt.Das Hochhaus rechts wird abgebrochen, das linke bleibt.
Das Gelände zwischen Huyssenallee (r.) und Baedekerstraße ist teils schon geräumt.Das Hochhaus rechts wird abgebrochen, das linke bleibt. © Socrates Tassos

Derzeit sitzt Innogy im repräsentativen RWE-Turm am Opernplatz. Der Konzern hatte die Immobilie 2014 verkauft und zurückgemietet. Der Mietvertrag dort läuft 2024 aus. Dass Innogy lieber heute als morgen den Turm mit seinen kleinen Büroeinheiten verlassen würde, daraus hatte das Unternehmen kein Geheimnis gemacht. Der Turm sei ungeeignet für eine moderne Verwaltung, hieß es schon vor längerem.

OB Kufen: Das wertet die Huyssenallee auf

Der Campus-Neubau am Anfang der Huyssenallee dürfte der Achse zwischen Innenstadt und Rüttenscheid weitere Impulse geben. „Ich freue mich über die städtebauliche Aufwertung des Areals“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Für den Campus wird Kölbl Kruse weitere Gebäude auf dem 31 000 Quadratmeter großen Gelände abreißen. Das ehemalige Ferrostal-Haus dort hatte RWE bereits abgebrochen. Das ypsilonförmige, 20-stöckige Hochhaus an der Freiheit fällt im Jahr 2020. Einzig das RWE-Hochhaus in der Kruppstraße 5 wird in den neuen Campus integriert. Es soll unter Denkmalschutz gestellt werden.

Der Campus besteht aus mehreren Gebäuden, die auch Innenhöfen Platz machen. Dadurch entstehe ein Ensemble, das in sich geschlossen ist, aber auch „Offenheit atmet“, wie Essens Planungsdezernent Hans-Jürgen Best betont.

60 000 Quadratmeter mietet Innogy

Innogy sitzt zurzeit im RWE-Turm am Opernplatz.
Innogy sitzt zurzeit im RWE-Turm am Opernplatz. © Tim Schulz

In einem Wettbewerb hatte sich das Hamburger Architekturbüro BAID mit seinem Entwurf durchgesetzt, der eher bescheiden denn als architektonisches Ausrufezeichen daherkommt. In Essen sind die Hanseaten im Übrigen keine Unbekannten. Der Schenker-Bau sowie die neue Ista-Zentrale (Silberkuhlsturm) in Rüttenscheid – beides auch Projekte von Kölbl Kruse – tragen deren Handschrift.

Insgesamt werden die Bürogebäude eine Mietfläche von rund 100 000 Quadratmetern bieten. Dem Vernehmen nach wird Innogy etwa 60 Prozent belegen. Der restliche Teil soll für andere Mieter entwickelt werden. Deshalb gibt es auch noch keinen endgültigen Entwurf. Spannend wird vor allem, wie Kölbl Kruse den Teil an der Freiheit gestaltet, wo heute das Ypsilon-Hochhaus steht. Hierfür gebe es noch keine Pläne, so eine Sprecherin. Stadtplaner Best: „Ich wünsche mir dort etwas Prägnantes, was die Freiheit würdigt.“

Blick vom RWE-Turm auf Essen

Steiler Blick nach oben.
Steiler Blick nach oben. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Foyer im Untergeschoss.
Foyer im Untergeschoss. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Einer von vier verglasten Aufzugschächten.
Einer von vier verglasten Aufzugschächten. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Ganz oben auf dem RWE-Turm.
Ganz oben auf dem RWE-Turm. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Die rot-weiß geringelte Spitze endet auf 162 Metern.
Die rot-weiß geringelte Spitze endet auf 162 Metern. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Beschriftete Fotos helfen bei der Orientierung
Beschriftete Fotos helfen bei der Orientierung © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Blick in Richtung Innenstadt.
Blick in Richtung Innenstadt. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Die A40 in Essen-Huttrop.
Die A40 in Essen-Huttrop. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Das Ruhrturm-Gebäude, ehemals Ruhrgas.
Das Ruhrturm-Gebäude, ehemals Ruhrgas. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Hochhäuser-Parade nebenan.
Hochhäuser-Parade nebenan. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Essen im Blick.
Essen im Blick. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Ein Erinnerungsbild ist Pflicht.
Ein Erinnerungsbild ist Pflicht. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Die Philharmonie im Stadtgarten.
Die Philharmonie im Stadtgarten. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Schwindelfreie vor!
Schwindelfreie vor! © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Der Teich hinter dem Turm.
Der Teich hinter dem Turm. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Auch ein Treppenhaus gibt es.
Auch ein Treppenhaus gibt es. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Aufsichtsrats-Sitzungssaal in der 27. Etage
Aufsichtsrats-Sitzungssaal in der 27. Etage © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Vor dem Oberlicht fahren Lamellen elektrisch nach hinten.
Vor dem Oberlicht fahren Lamellen elektrisch nach hinten. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
So eng können die Büros noch sein...
So eng können die Büros noch sein... © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
... und so sieht die Zukunft aus:
... und so sieht die Zukunft aus: © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
... Großraumbüro ...
... Großraumbüro ... © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
... mit hochfahrbaren Tischen.
... mit hochfahrbaren Tischen. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Ein Kunstwerk, das sich auf jeder Etage spezifisch verändert
Ein Kunstwerk, das sich auf jeder Etage spezifisch verändert © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Hinter diesen Fenstern liegt das Casino im Untergeschoss.
Hinter diesen Fenstern liegt das Casino im Untergeschoss. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
... inclusive Holzterasse.
... inclusive Holzterasse. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Innenansicht.
Innenansicht. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Der Park hinter dem Gebäude ist nicht öffentlich zugänglich.
Der Park hinter dem Gebäude ist nicht öffentlich zugänglich. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
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