Essen. . Der Energiekonzern spaltet sich auch örtlich auf: Die alte RWE AG verlässt den Opernplatz, die neue bleibt. Damit verliert die bekannte Landmarke ihren Inhalt.

  • Der Energiekonzern spaltet sich auch örtlich auf
  • Die alte RWE AG verlässt den Opernplatz, die neue Gesellschaft bleibt
  • Damit verliert die bekannte Landmarke, der RWE-Turm ihren Inhalt

Es ist nicht bekannt, ob Peter Terium und Rolf Martin Schmitz letztendlich ausgewürfelt haben, wo die neue und wo die alte RWE künftig sitzen werden. Angeblich hat sich keiner der beiden darum gerissen, weiterhin im Turm zu bleiben. Zu teuer und zu unkommunikativ sei das Gebäude am Opernplatz hatte RWE-Chef Terium noch vor wenigen Wochen vor Journalisten gewettert und in Richtung seines Vorstandskollegen Schmitz gestichelt, man müsse noch klären, wer nicht in den Turm muss.

Doch nun ist die Entscheidung gefallen und mit ihr treibt der Energieriese RWE seine Aufspaltung voran: Die „alte“ RWE AG, die Schmitz führen wird, wird den Turm verlassen und bis 2020 an die Altenessener Straße ziehen. Dort sitzt bereits die Handelstochter Supply & Trading, die mit der Aufspaltung weiter zur RWE AG gehören wird. Bis zum endgültigen Umzug wird es Zwischenlösungen geben und RWE Flächen anmieten.

Blick vom RWE-Turm auf Essen

Steiler Blick nach oben.
Steiler Blick nach oben. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Foyer im Untergeschoss.
Foyer im Untergeschoss. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Einer von vier verglasten Aufzugschächten.
Einer von vier verglasten Aufzugschächten. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Ganz oben auf dem RWE-Turm.
Ganz oben auf dem RWE-Turm. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Die rot-weiß geringelte Spitze endet auf 162 Metern.
Die rot-weiß geringelte Spitze endet auf 162 Metern. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Beschriftete Fotos helfen bei der Orientierung
Beschriftete Fotos helfen bei der Orientierung © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Blick in Richtung Innenstadt.
Blick in Richtung Innenstadt. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Die A40 in Essen-Huttrop.
Die A40 in Essen-Huttrop. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Das Ruhrturm-Gebäude, ehemals Ruhrgas.
Das Ruhrturm-Gebäude, ehemals Ruhrgas. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Hochhäuser-Parade nebenan.
Hochhäuser-Parade nebenan. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Essen im Blick.
Essen im Blick. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Ein Erinnerungsbild ist Pflicht.
Ein Erinnerungsbild ist Pflicht. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Die Philharmonie im Stadtgarten.
Die Philharmonie im Stadtgarten. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Schwindelfreie vor!
Schwindelfreie vor! © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Der Teich hinter dem Turm.
Der Teich hinter dem Turm. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Auch ein Treppenhaus gibt es.
Auch ein Treppenhaus gibt es. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Aufsichtsrats-Sitzungssaal in der 27. Etage
Aufsichtsrats-Sitzungssaal in der 27. Etage © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Vor dem Oberlicht fahren Lamellen elektrisch nach hinten.
Vor dem Oberlicht fahren Lamellen elektrisch nach hinten. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
So eng können die Büros noch sein...
So eng können die Büros noch sein... © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
... und so sieht die Zukunft aus:
... und so sieht die Zukunft aus: © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
... Großraumbüro ...
... Großraumbüro ... © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
... mit hochfahrbaren Tischen.
... mit hochfahrbaren Tischen. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Ein Kunstwerk, das sich auf jeder Etage spezifisch verändert
Ein Kunstwerk, das sich auf jeder Etage spezifisch verändert © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Hinter diesen Fenstern liegt das Casino im Untergeschoss.
Hinter diesen Fenstern liegt das Casino im Untergeschoss. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
... inclusive Holzterasse.
... inclusive Holzterasse. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Innenansicht.
Innenansicht. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
Der Park hinter dem Gebäude ist nicht öffentlich zugänglich.
Der Park hinter dem Gebäude ist nicht öffentlich zugänglich. © Ulrich von Born/ Funke Foto Services
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Terium hingegen bleibt mit der neuen Gesellschaft, die derzeit noch unter dem Namen RWE International SE firmiert, am Opernplatz. Vielleicht muss man sagen: vorerst. Denn der Mietvertrag für den Turm, den RWE vor zwei Jahren verkauft hat, läuft 2024 aus. Was danach kommt, darüber sei keine Entscheidung gefallen, sagte ein Sprecher.

Das Eltingviertel wird aufgewertet

Fakt ist aber: Der RWE-Turm wird zwar eine wichtige Landmarke in Essen bleiben, die aber nicht mehr das beherbergt, was bislang quasi drauf steht. Denn die RWE International SE soll bis Sommer einen neuen Namen erhalten. In der neuen Gesellschaft bündelt RWE das Geschäft mit den erneuerbaren Energien, den Vertrieb und das Netzgeschäft. Kaum vorstellbar, dass darauf künftig das Label RWE klebt, das bisher für Atom- und Kohleverstromung – eben der alten RWE – steht.

Für Essen ist die Aufspaltung und somit der Umzug der alten RWE AG an die Altenessener Straße dennoch ein Gewinn: Der Konzern deutete gestern an, dass er auf dem Gelände zwischen Eltingviertel und Universität auch über Neubauten nachdenkt. Der Bau und die Finanzierung sollen durch Fremdinvestoren erfolgen. Die Fertigstellung ist in der zweiten Jahreshälfte 2020 geplant.

Damit würde das Gelände im Nordviertel deutlich aufgewertet und würde einen wichtigen Brückenschlag zwischen Uni und Eltingviertel bilden, das derzeit mit Millionenaufwand städtebaulich entwickelt werden soll. Entsprechend selbstbewusst kommunizierte RWE gestern die Entscheidung: „Die RWE AG trägt mit dem Standortkonzept erheblich zur nachhaltigen Entwicklung und Aufwertung des Eltingviertels bei.“ Planungsdezernent Hans-Jürgen Best bestätigt: „Die Mischung aus Büros und Wohnungen ist eine hervorragende Entwicklung nördlich der Innenstadt.“

Auf dem Gelände an der Altenessener Straße liegt die Keimzelle des Rheinisch Westfälischen Elektrizitätswerkes. Dort baute das RWE 1889/1890 sein erstes Kraftwerk auf dem Boden der Zeche Victoria Mathias, die der Familie Stinnes gehörte. Hugo Stinnes war es, der RWE von einem lokalen Energieversorger zu Deutschlands größtem Stromversorger machte.

Bis heute sind an der Altenessener Straße neben der Handelstochter weitere RWE-Gesellschaften ansässig. Von den Anfängen zeugt auch noch das ehemalige Direktionsgebäude von Victoria Mathias mit der Hausnummer 35. Die alte Verwaltung soll laut RWE eine dauerhafte und prominente Nutzung bekommen.