Zwei RWE-Hochhäusern an der Kruppstraße droht der Abriss
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Essen. . Essens Hochhaus-Gruppe steht vor Veränderungen. Das RWE-Gebäude, Ecke Huyssenallee, soll verschwinden. Zukunft des Nachbarhauses ist ungewiss.
Das ypsilonförmige Hochhaus an der Ecke zur Huyssenallee soll abgerissen werden
Einen ähnlich dimensionierten Hochhaus-Neubau an der Stelle wird es dagegen wohl nicht mehr geben
Denkmalschutz für das RWE-Hochhaus an der Kruppstraße 5 wird derzeit prüft
Die Skyline von Essen wird in den kommenden Jahren ihr Gesicht verändern und dabei wohl um mindestens ein Hochhaus ärmer sein: Nach Informationen dieser Zeitung gibt es konkrete Pläne, das ypsilonförmige RWE-Gebäude, Huyssenallee 2 bis 14/ Ecke Kruppstraße, abzureißen. Gleichzeitig prüfen Denkmalschützer, ob das benachbarte RWE-Hochhaus in der Kruppstraße 5 unter Schutz gestellt werden soll und somit einem möglichen Abriss entzogen würde.
Das Hochhaus Kruppstraße 5 wurde als RWE-Hauptverwaltung in den frühen 1960er Jahren erbaut und damit fast zeitgleich wie das Rheinstahlhaus gegenüber. Zusammen mit dem Postscheckamt dominieren sie die für Essen typische Silhouette.
RWE-Hochhäuser prägen mit Rheinstahlhaus und Postscheckamt das Essener Stadtbild
Aber auch der wuchtige RWE-Erweiterungsbau, der 1980 dazukam, ist durchaus städtebaulich prägend. Allerdings ist das Gebäude energetisch überholt, eine Sanierung wäre teurer als ein Neubau. Sollte also das 19-stöckige – fast 80 Meter hohe Gebäude – abgerissen werden, halten es Experten aus Kostengründen für unwahrscheinlich, dass dort wieder ein Hochhaus dieser Größe gebaut wird.
Neuer Eigentümer des markanten RWE-Ensembles ist der Essener Projektentwickler Kölbl Kruse. Eine Sprecherin des Unternehmens wollte sich zu den künftigen Plänen nicht äußern: „Wir denken in alle Richtungen“, sagte sie. Fakt scheint aber, dass die RWE-Tochter Innogy dabei ein gewaltiges Wörtchen mitreden dürfte. Sie ist weiterhin an einem neuen Campus interessiert, der auf dem Grundstück des Ypsilon-Hauses und der angrenzenden Fläche bis zur Baedekerstraße entstehen soll.
RWE-Tochter Innogy plant neuen Campus an der Huyssenallee
Hochhaus-Wünsche dürfte Innogy dabei eher nicht hegen. Der Innogy-Vorstandsvorsitzende Peter Terium hatte schon vor rund einem Jahr keinen Hehl daraus gemacht, dass er lieber heute als morgen aus dem Turm am Opernplatz ausziehen würde. Das Hochhaus sei zu teuer und zu unkommunikativ. Solche Landmarken könne sich das Unternehmen nicht mehr leisten, betonte er damals.
Ein Architekturwettbewerb zur Bebauung des Geländes soll bereits angeschoben sein. Dabei dürfte es nun vor allem darauf ankommen, wie sich ein künftiges flacheres Gebäude in die Hochhauslandschaft ringsum und in das Ensemble an der Freiheit gut einfügen kann.
Bis es jedoch zu einem Abriss an der Huyssenallee kommt, werden noch ein paar Jahre vergehen. RWE hat eben erst den Mietvertrag dort bis 2020 verlängert – und wird in den dann fertigen Neubau in der Altenessener Straße ziehen.
Denkmalschützer prüfen Denkmalschutz für Hochhaus, Kruppstraße 5
Gänzlich offen ist dagegen die Zukunft des Hochhauses in der Kruppstraße 5. Abriss oder Sanierung? Die Antwort auf die Frage liegt wohl beim Amt für Denkmalpflege im Rheinland. Es prüft derzeit, ob das 22-stöckige Hochhaus unter Schutz gestellt werden sollte. Noch sind die Überlegungen ganz am Anfang, bis zu einem Ergebnis dürften noch einige Monate vergehen. Vom Amt selbst gab es dazu am Freitag keine Auskunft. Petra Beckers, Leiterin der Unteren Denkmalbehörde bei der Stadt Essen, sagte allerdings: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass es einen Denkmalschutz geben wird.“
Damit täten sich Parallelen zum Rheinstahlhaus auf. Auch dort hat der Denkmalschutz einen Abriss verhindert.
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