Essen. . Mit der Huyssenallee in Essen steht der Standort für den Innogy-Campus fest. Der Projektierer Kölbl Kruse ist auch beim RWE-Quartier im Rennen.

  • Der Standort für den neuen Innogy-Campus steht fest.
  • Das sieht der Vertrag zwischen Innogy und dem Entwickler Kölbl Kruse so vor
  • Auch beim geplanten RWE-Quartier ist der Essener Projektierer mit im Rennen

Die RWE-Tochter Innogy hat die Weichen für ein neues Quartier in Essen gestellt. Das Unternehmen wird mit seinem neuen Campus an die Huyssenallee/Ecke Kruppstraße ziehen. Offiziell hält sich das Unternehmen zwar bedeckt. Dieser Zeitung liegen allerdings Informationen vor, dass der Standort mittlerweile gesetzt ist.

Innogy hat demnach eine Rücktrittsfrist verstreichen lassen, die mit dem Projektentwickler Kölbl Kruse vertraglich vereinbart war. Damit wird Innogy die neue Immobilie zusammen mit Kölbl Kruse planen und bauen, denen das Grundstück zwischen Huyssenallee, Kruppstraße und Baedeker-straße (siehe unten links) gehört.

Ein Sprecher von Innogy sagte auf Anfrage lediglich: „Wir denken auch in Essen über Optimierungen an unseren Standorten nach und dabei ist der Standort an der Huyssenallee für uns eine Möglichkeit.“ An weiteren Spekulationen wolle sich Innogy nicht beteiligen. Auch bei Kölbl Kruse gab man sich wortkarg: „Wir sind noch im Prozess. Das Projekt entwickelt sich gut. Wir sind zuversichtlich“, sagte eine Sprecherin.

Erste Arbeiten hatten schon im vergangenen Jahr begonnen

Der Zeitplan, den sich Innogy für den neuen Campus gesetzt hat, scheint derweil recht sportlich zu sein. So soll der erste Teil wohl schon in drei Jahren fertig sein. Der komplette Umzug müsste bis 2024 über die Bühne gehen, denn dann läuft der Mietvertrag im RWE-Turm am Opernplatz ab. Gleiches gilt für die Unternehmenseinheiten, die jetzt noch im Hochhaus an der Kruppstraße 5 sitzen.

Die ersten Arbeiten für den neuen Campus hatten schon im vergangenen Jahr begonnen, als RWE das alte Ferrostaal-Hochhaus an der Badekerstraße abgerissen hatte. Um den Innogy-Campus zu errichten, will Kölbl Kruse auch das ypsilonförmige Hochhaus an der Huyssenallee 2 abbrechen.

Noch zwei Bieter im Rennen um RWE-Campus

Derweil könnte der Essener Projektentwickler auch beim geplanten Großprojekt der Innogy-Mutter RWE punkten. Kölbl Kruse ist mit im Endkampf um den RWE-Campus an der Altenessener Straße. Derzeit sind noch zwei Bewerber im Rennen. Die Entscheidung, wer den Zuschlag erhält, soll bis Ende Juni gefallen sein. Neben Kölbl Kruse bewirbt sich ein Unternehmen aus Frankfurt um das Großprojekt. Ein Sprecher des RWE-Konzerns wollte diese Informationen mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht kommentieren.

Der RWE-Campus an der Altenessener Straße soll bereits 2020 fertiggestellt sein. Neben dem Neubau saniert RWE dort derzeit seinen Altbestand, der Teil des neuen Campus werden soll. Unter anderem wird das historische Verwaltungsgebäude der Zeche Victoria Mathias hübsch gemacht.

RWE-Vorstand zieht doch erst 2018 ins Nordviertel

Der RWE-Vorstand und die Mitarbeiter der RWE AG sollten eigentlich schon im Sommer dieses Jahres an die Altenessener Straße umziehen. Doch der Plan ist erneut verschoben worden. Nun ist von Frühjahr 2018 die Rede. Der Sprecher begründete die Verzögerung damit, dass zunächst noch ein Gebäude abgerissen werden muss. Den Mitarbeitern solle der damit verbundene Lärm erspart bleiben. Später, wenn der RWE Campus fertig ist, sollen auch die Mitarbeiter von RWE Generation – also der Kraftwerkssparte – an die Altenessener Straße nachziehen. Auf dem RWE-Campus werden insgesamt 2200 Mitarbeiter tätig sein.

Dass sich RWE die Altenessener Straße als neuen Sitz ausgesucht hat, ist kein Zufall. Auf dem Gelände liegt die Keimzelle des Rheinisch Westfälischen Elektrizitätswerkes. Dort baute RWE 1889/90 sein erstes Kraftwerk auf der Zeche Victoria Mathias.