Essen. . Die Evag rüstet innerhalb eines Pilotprojekts die ersten sechs Busse ihrer Flotte mit WLAN aus. Eine Auswertung des Tests kommt Ende des Jahres.

Mit einem neuen Service will sich die Essener Verkehrs-AG (Evag) noch mehr an den Bedürfnissen ihrer Kunden orientieren, die schon jetzt rege ihre Handys in Bussen nutzen: Die Fahrgäste können mit Evag-Unterstützung auf den Essener Straßen surfen: Die ersten Fahrzeuge sind mit WLAN, einem drahtlosen lokalen Netzwerk, ausgestattet und ermöglichen so die kostenlose Nutzung des Internets.

„Bis Ende des Jahres läuft das Pilotprojekt. Wir wollen sehen, wie viele Kunden WLAN nutzen und wie lange“, erklärt Michael Feller, Vorstandsvorsitzender der Evag.

Schneller Mobilfunkstandard LTE

Die Evag setzt das WLAN probeweise in fünf ihrer Essener Busse und in einem der Mülheimer Busse ein. Insgesamt hat das Unternehmen 250 Busse, die die verschiedenen Linien abfahren. Die Internet-Busse kommen auf verschiedenen Strecken zum Einsatz und sind mit großformatiger Eigenwerbung unübersehbar markiert. Der Zugang ist einfach. Das Handy findet das Netz über die Einstellungen, ein kurzes Anwählen und man ist drin. „Wir wollen unseren Fahrgästen den Aufenthalt in unseren Bussen angenehmer gestalten“, erklärt Feller. Mit dem schnellen Mobilfunkstandard LTE kann eine vergleichsweise lange Fahrt nach Burgaltendorf oder Kettwig, neben dem Genuss der Landschaft, zu einem multimedialen Erlebnis werden.

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Bis zu 100 Fahrgäste können zeitgleich zugreifen

Bis zu 100 Fahrgäste können in einem Bus auf das kostenlose Netz zugreifen. Allerdings wird es dann entsprechend langsam auf dem Handy. Jeder Internet-Surfer kann das Netz unbegrenzt nutzen und theoretisch, mit der entsprechenden Dauer-Fahrkarte, den ganzen Tag im Bus durch Essen fahren und im Internet surfen, ohne das eigene Daten-Volumen des Handys aufzubrauchen. Die Nutzung des Bus-WLAN wird von der Evag analysiert, die Nutzer bleiben aber komplett anonym. Die Experten der Internet-Firma „Hotsplots“ sorgen als Evag-Partner für Rechtssicherheit, wenn illegale Internet-Inhalte ins Spiel kommen sollten.

Düsseldorf rüstet 40 Busse aus

Die Essener werden sich mit anderen Verkehrsunternehmen aus der Region austauschen, die bereits Erfahrungen gesammelt haben. Bei der Bogestra in Bochum und Gelsenkirchen hielt sich die Begeisterung der Fahrgäste und ihre WLAN-Nutzung in Grenzen. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft befindet sich mit zwei Bussen ebenfalls in einer Testphase, die Oberhausener Stoag wertet gerade die Nutzung in ihren zwei WLAN-Bussen aus. Die Rheinbahn in Düsseldorf überspringt die Testphase und rüstet bis Ende des Jahres 40 ihrer Busse mit WLAN aus. Damit den Fahrgästen während des Surfens nicht das Handy ausgeht, erhalten die Busse zusätzlich Boxen, in denen Nutzer ihre Handys auch gleich wieder aufladen können.