Essen-Holsterhausen. Unterwegs an der A40 in Holsterhausen: Mit dem Haus des Sports, dem neuen Flüchtlingsdorf und einem Garten wird die Fläche wiederbelebt.
- Ein Quartiersrundgang mit der SPD in Holsterhausen offenbart Dreckecken und Lichtblicke
- Die Stadt möchte auf der Brachfläche des ehemaligen Jugendzentrums Papestraße gern Gewerbe ansiedeln
- Haus des Sports, das im vergangenen Jahr an die Planckstraße zog, ist „im Stadtteil angekommen“
Sie haben schon lange Tradition: die Spaziergänge des Holsterhauser SPD-Ortsvereins durch den Stadtteil. Dabei informieren sich die Politiker über die aktuelle Wohn- und Lebenssituation. Diesmal waren die Lokalpolitiker rund um die Planckstraße unterwegs, darunter die Landtagsabgeordnete und Holsterhausenerin Britta Altenkamp, der Ortsvorsitzende Benno Justfelder und Ratsherr Hans Aring.
Dort haben sie sich nicht nur das neue Containerdorf für Flüchtlinge angeschaut, sondern auch die Flächen rund um die ehemalige Planckschule und die Wohnsituation entlang der A40.
Kruppstraße
Der Häuserzeile entlang der A40 sieht man an, dass hier schon lange nichts mehr investiert wurde. Schmutzgrau sind die Fassaden, schmutzgrau auch die Fenster, die direkt gegenüber der Schallschutzwand liegen. Keine Menschenseele ist auf dem schmalen Fußgängerweg unterwegs. „Heute wäre es nicht mehr erlaubt, Wohnhäuser so nah an der Autobahn zu bauen“, sagt Benno Justfelder.
„Eigentlich müsste man den ganzen Block abreißen“, lautet Britta Altenkamps Kommentar. Doch so einfach ist das nicht: Noch leben hier Menschen, wie zumindest die Klingelschilder an den Haustüren belegen.
Haus des Sports
„Wir sind hier im Stadtteil gut angekommen“, sagt Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg, als er die Stadtpolitiker im Haus des Sports an der Planckstraße empfängt. Der zweigeschossige Bau mit seinen 1000 Quadratmetern erschien dem Geschäftsführer gleich als ideal. Einzig der benachbarte Bolzplatz, der zum Gebäude gehört, ist Rohrberg ein Dorn im Auge: „Anwohner beschweren sich bei uns über kickende Gruppen nach acht Uhr abends“, erzählt er.
Dabei sei der Platz marode und deswegen gesperrt. Doch das hindere manche nicht daran, einfach über den Zaun zu klettern. Wann der Platz wieder offiziell bespielbar sein wird, weiß Rohrberg nicht: „Wir sind in Verhandlungen mit den Verantwortlichen der Stadt.“
Containerdorf
Wo heute die hellblauen langgestreckten Fertigbauten stehen, war einst das größte Essener Jugendzentrum Papestraße, in dem auch Altenkamp früher manche Party gefeiert hat. Gleichwohl ist sie froh, dass das unweit gelegene Zeltdorf aufgelöst wurde und die Menschen in festen Häusern wohnen. Voll belegt ist die Unterkunft derzeit noch nicht.
Ehemaliges Zeltdorf
Was tun mit der Brachfläche des einstigen Zeltdorfes? Geplant ist, dort zukünftig Gewerbe anzusiedeln, so die Stadt. So nah an der A40 gibt es eh keine andere Verwendungsmöglichkeit. Wann was passiert – das wird sich erst in den nächsten Monaten entscheiden.
Planckgarten
Ein schönes Stück Grün mit Gartentischen und -Bänken, Hochbeeten und Sandkasten ist auf einem ehemaligen Spielplatz an der Planckstraße entstanden: Dort wird seit einem Jahr gemeinschaftlich gegärtnert. Es sind vor allem Anwohner, die sich dort engagieren und unweit der Autobahn eine kleine Oase geschaffen haben. „Für uns ein echter Lichtblick in diesem Teil Holsterhausens“, so Hans Aring.