Essen. . Der Essener Sportbund ist mit seinem Domizil in der ehemaligen Theodor-Fliedner-Schule sehr zufrieden – und feierte jetzt offizielle Einweihung.
- Nach über 25 Jahren im Hauptbad hat der Essener Sportbund eine neue Heimat
- Am Wochenende wurde symbolisch der Schlüssel überreicht
- Haus des Sports ist jetzt in ehemaliger Theodor-Fliedner-Schule
Für den Geschäftsführer des Essener Sportbundes (Espo), Wolfgang Rohrberg, war es Liebe auf den ersten Blick: das neue Haus des Sports in der ehemaligen Theodor-Fliedner-Schule. In der Turnhalle tragen am Samstag zwei Sportler einen fairen Kick-Box-Kampf aus, draußen vor der Bühne wirbeln sich die „Jumping-Action-Athletinnen“ gegenseitig durch die Luft: So kann nur die Einweihung des neuen Haus des Sports aussehen.
Nach über 25 Jahren im Hauptbad hatten die Sportler mit der Schließung des Bades ihre Heimat verloren. Im April sind sie in ihr neues Domizil nach Holsterhausen in die frühere Theodor-Fliedner-Schule an der Planckstraße gezogen. Jetzt haben sie es eingeweiht – mit offizieller Schlüsselübergabe durch OB Thomas Kufen und mit einem bunten Sportprogramm.
Die frühere Grundschule beheimatet nun neben dem Espo das Sportbildungswerk NRW, Sportjugend sowie verschiedene Fachverbände – unter anderem Handballer, Schwimmer, Turner und American Footballer. Außerdem nutzen zwei Schulen und die Essener Seniorengemeinschaft weiter die Sporthalle, das Sportbildungswerk wird hier Trainer qualifizieren.
Kürzere Wege zwischen den Büros
Nachdem Ende Dezember im Hauptbad an der Steeler Straße der Stöpsel gezogen wurde, war ein zeitnaher notwendig geworden. Dass der Espo nun in eine ehemalige Schule zieht, sieht Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg aber nicht nur als Notwendigkeit – sondern auch als Protest: „Wir wollten uns nicht mehr gefallen lassen, dass eine Schule nach der anderen abgerissen wird – und mit ihnen die Turnhallen“, sagt Rohrberg.
„Es kann nicht sein, dass die Vereine einfach auf der Straße stehen.“ Auch die Theodor-Fliedner-Schule stand seit ihrer Schließung im vergangenen Sommer auf der Abriss-Liste. „In einer Nacht-und-Nebel-Aktion sind wir hierhin gefahren, haben uns das Gebäude angeguckt und es war Liebe auf den ersten Blick – es passt einfach perfekt.“ Bis zum Einzug war es aber dennoch ein langer Weg. Acht Monate lang haben die neuen Bewohner das Haus auf Vordermann gebracht. Die alten Klassenzimmer der Grundschule wurden mit Wänden unterteilt und in Büroräume verwandelt. Und bei einer großen Aufräumaktion Ende Mai hatten die Sportler noch einmal das ganze Haus herausgeputzt, das Vordach gestrichen, den Garten gestaltet und die Fußböden poliert.
Vergrößert haben sich die Sportler mit dem Umzug auf die 1000 Quadratmeter Nutzfläche nicht, aber durchaus verbessert, meint Wolfgang Rohrberg. „Früher saß der Essener Sportbund auf drei Etagen verteilt. Jetzt liegen alle Büros direkt nebeneinander – das wird die Arbeit erleichtern.“