Essen-Holsterhausen. . Die CDU Holsterhausen organisierte einen Stadtteil-Rundgang. Thema waren auch die Veränderungen im Bereich Pape-/Planckstraße.
Rund um die A40 ist derzeit viel in Bewegung. Bei einem Spaziergang informierten Stadtverwaltung und CDU-Mandatsträger die Besucher und legten Zwischenstopps an den zukünftigen Flüchtlingsunterkünften auf der ehemaligen Fläche des Jugendzentrums Papestraße, dem leer gezogenen Zeltdorf Planckstraße, dem neuen Haus des Sports in der alten Planckschule und rund fünf Meter über dem Ruhrschnellweg ein.
„Eigentlich sollten die zuletzt 220 Bewohner des Zeltdorfes an der Planckstraße in der neuen Unterkunft an der Münchener Straße untergebracht werden. Da aber Feuerwehr und Bauordnungsamt noch keine Freigabe für das Gebäude erteilt haben, mussten wir sie auf verschiedene Zeltdörfer in der Stadt verteilen“, berichtete Johannes Bombeck vom Amt für Soziales und Wohnen vor der verlassenen, aber noch bewachten Zeltanlage an der Planckstraße.
Was aus der Fläche einmal werden soll, darüber wird gerade debattiert. „Wir könnten uns hier Gewerbe vorstellen, das am Rand zur A40 angesiedelt werden und als eine Art Abgrenzung zur Autobahn fungieren soll. Wenn noch Platz übrig ist, könnte hier Wohnbau entstehen“, erläuterte Uwe Kutzner, CDU-Ratsherr und planungspolitischer Sprecher seiner Partei. Sein Fraktionsvorsitzender Jörg Uhlenbruch ergänzte: „Bei der Nutzung wird es auf Büros hinauslaufen.“
Nur ein Mal um die eigene Achse drehen mussten sich die Besucher, um das nächste und schon so gut wie fertiggestellte Bauprojekt, die zukünftigen festen Flüchtlingsunterkünfte auf dem Gelände Papestraße, anzusehen. „Auch wenn wir erwartungsgemäß die Münchener Straße ab 15. September belegen können, bringen wir die ehemaligen Bewohner des Zeltdorfes nun doch hier direkt wieder unter“, schaute Johannes Bombeck voraus. Ab 17. Oktober sollen die ersten der insgesamt 400 Bewohner zur Papestraße ziehen. Die nahe Unterkunft Münchener Straße soll den ehemaligen Bewohnern des Zeltdorfes Pläßweidenweg in Horst vorbehalten werden.
Nur einen Steinwurf entfernt von den Bauten an der Papestraße befindet sich in der alten Planckschule seit April das neue Haus des Sports, u.a. Zentrale des Essener Sportbundes. „Wir haben lange nach einem Ersatz für unsere Räumlichkeiten im alten Hauptbad gesucht. Als wir hier die innen liegende Turnhalle gesehen haben wussten wir sofort: Das muss ein Haus für den Essener Sport werden“, begrüßte Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg seine Gäste. Die hatten sich für den Standort, der mit rund 500 000 Euro umgebaut und renoviert wurde, stark gemacht. „Wir mussten gar nicht viel tun, die großen Klassenzimmer aufteilen, die Wände streichen, das war es eigentlich“, schilderte Rohrberg während der Führung durch das Haus, das einen blitzsauberen Eindruck hinterlässt.
Wenn alles nach dem Willen seiner Gäste geht, so hat er oder sein Nachfolger in den kommenden Jahrzehnten eine große Baustelle fast vor der Tür. „Wir haben den Antrag auf sechsspurigen Ausbau der A40 von Frohnhausen bis Essen-Zentrum gestellt“, sagte Uwe Kutzner auf der Brücke über der A40 in Höhe des Etec. Er erinnerte damit an den einstimmigen Beschluss des Planungsausschusses, bei dem der Bund aufgefordert worden war, den feststehenden sechsspurigen A40-Ausbau bis zum Rhein-Ruhr-Zentrum/Frohnhausen bis vor den Essener Autobahntunnel fortzuführen. „Damit haben wir es nun in den überarbeiteten Entwurf des Bundesverkehrswegeplans – unter den weiteren Bedarf mit Planungsrecht – geschafft“, so Kutzner.
Für einen Großteil der Essener Politiker ist so ein Ausbau der A40 undenkbar ohne einen Deckel über dem Ruhrschnellweg zwischen der Abfahrt Frohnhausen und dem Tunnel. „Für den sechsspurigen Ausbau benötigt man die Trassen der Bahn. Diese kann dann auf dem Deckel fahren. Ausbau und Deckel könnten ab Mitte der 2020er-Jahre angegangen werden“, warf Uwe Kutzner einen Blick in die Zukunft. Auch wenn die noch fern ist, soll dies jedoch nicht mehr am St. Nimmerleinstag enden wie frühere Ambitionen um A 40-Deckel.
Andreas Kalipke, Ratsherr und Vorsitzender der Holsterhauser CDU, argumentierte: „Der sechsspurige Ausbau bis Frohnhausen steht ja fest. Aber dann würde es vierspurig und wie durch ein zu enges Nadelöhr nach Essen weitergehen – da sind Staus vorprogrammiert.“ Für die Gestaltung des Stadtteils würde der Deckel ungeheure Spielräume öffnen.