Essen-Holsterhausen. . Stadtdirektor Hans-Jürgen Best sieht die Zukunft des brach liegenden Areals des ehemaligen Jugendzentrums nur als Quartier: Um es aber gesamt zu vermarkten, müsste unter anderem die Dependance der Theodor-Fliedner-Förderschule schließen und auch eine Sporthalle aufgegeben werden.
Tristesse – dieser Begriff drängt sich beim Anblick des Brachgeländes am Standort des ehemaligen Jugendzentrums Papestraße unweigerlich auf. Am einen Ende rauscht die A40 vorbei, gegenüber fällt der Blick auf die ehemalige Grundschule an der Planckstraße. Seit dem Schuljahr 2008/2009 wird sie als Dependance von der Theodor-Fliedner-Förderschule genutzt. Ein schmuckloser, in die Jahre gekommener Bau.
Entsprechend ehrgeizig klingt es, wenn Stadtdirektor und Planungsdezernent Hans-Jürgen Best davon spricht, diesem Areal eine „Seele“ geben zu wollen. Das etwa 30.000 Quadratmeter große JZE-Gelände allein zu vermarkten, hält Best für falsch. Die Linken der Bezirksvertretung III hatten jüngst eine Anfrage über die Zukunftspläne dort gestellt. Seit die Fläche als Standort für ein Übergangswohnheim ausgeschlossen wurde, könnte sie theoretisch weiter entwickelt werden.
Für Hans-Jürgen Best ist dabei klar, dass sich eine wirtschaftliche Perspektive nur im gesamten Karree, also zwischen Pape-, Planck- und Holsterhauser Straße, realisieren lässt. Das hänge aber davon ab, inwieweit die noch bestehende Sporthalle und das Schulgelände noch benötigt würden. Zumindest der Schulbetrieb ist mindestens bis zu den Sommerferien gesichert, zuvor entscheidet der Schulausschuss über eine mögliche Verlängerung. Unklar ist auch, was aus der Sporthalle und den beiden noch bestehenden Sportplätzen auf dem Gelände wird. Der Holsterhauser SC hatte das Sportgelände um den maroden Aschenplatz im Sommer verlassen, zog übergangsweise zur Bockmühle um.
Konzept liegt bereits in der Schublade
„Wir haben bereits ein ganzheitliches Konzept für das gesamte Areal entwickelt, das wir dem Planungsausschuss aber noch nicht präsentiert haben. Ich werde aber meinen gesamten Ehrgeiz daran setzen, diesem Ort eine neue Identität zu geben“, sagt Best. Vorstellbar seien für ihn etwa der Bau von Gewerbeflächen entlang der A40 und parallel dazu Wohnungsbau entlang der Planckstraße. Rund 80 bis 100 Wohnungen, schätzt Best, könnten dort entstehen.
Man dürfe das Gelände nicht in Salami-Taktik entwickeln, müsse viel eher in Quartieren denken, findet Best und fügt als Beispiel den Krupp-Gürtel in Altendorf oder das Uni- und Kreuzeskirch-Viertel an. „Der Grünzug zwischen der Planckstraße und dem Museum Folkwang etwa ließe sich wunderbar als Sichtachse inszenieren“, skizziert Best eine seiner Vorstellungen.
Bevor jedoch unklar sei, wie es mit der Schule weitergehe, werde es keine Ausschreibung zur Weiterentwicklung der Fläche geben. Entsprechend schwer tut sich Best mit einem zeitlichen Rahmen. Zuvor gelte es, Gespräche mit dem Schulausschuss zu führen.