Essen. . Für die Grüne Hauptstadt Essen ist ein neuer Fahrrad-Stadtplan erstellt worden. Er soll Besucher animieren, die Stadt mit dem Rad zu erkunden.

  • Für die Stadt Essen ist jetzt ein neuer Fahrrad-Stadtplan herausgegeben worden
  • Die Essener Fahrradverbände gaben dafür zahlreiche Tipps und Hinweise
  • Radfahrer werden auf ruhigen und möglichst sicheren Wegen durch die Stadt geführt

Nur sechs Prozent macht der Anteil der Radfahrer am Essener Straßenverkehr aus. Das ist viel zu wenig, räumt Umweltdezernentin Simone Raskob ein. „Wir haben einen großen Aufholbedarf“, betont sie. In drei Jahren soll sich der Anteil der Radfahrer verdoppeln.

Dieses Ziel hatte die Stadt schwarz auf weiß in ihre Bewerbungsunterlagen für die „Grüne Hauptstadt“ geschrieben. „Das ist realistisch erreichbar“, sagt die Dezernentin heute. Ein bisschen dazu beitragen soll nun ein neuer Fahrrad-Stadtplan, der extra für das Grüne-Hauptstadt-Jahr gedruckt worden ist und die Radfahrer besser durch Essen führen soll.

Auf Schleichwegen sicher ans Ziel

Der Essener „Kommunalverlag Tacken“ hat zum Hauptstadt-Jahr eine Sonderausgabe mit einer Auflage von 8000 Stück herausgegeben, die das Radwegenetz sowie die gerade im Bau befindlichen Radverbindungen anschaulich und kompakt auf einem handlichen Stadtplan darstellt. Daran mitgewirkt haben der Essener Fahrradclub ADFC und die Essener Fahrrad-Initiative (Efi). „Unsere Leute fahren in Essen um alle Ecken, und wir kennen uns bestens aus“, erklärt ADFC-Sprecher Jörg Brinkmann.

Dieses Wissen wurde im Plan mit verarbeitet, in dem der Leser schnell mögliche Schleichwege erkennt, über Steigungen und Treppen informiert wird und sich ganz ruhige Verbindungen aussuchen kann, auf denen nur wenig oder gar kein Autoverkehr zu erwarten ist – ob auf einer der 40 Fahrradstraßen, auf einer für Radler freigegebenen Fußgängerzonen, auf früheren Bahntrassen oder auf einer der 300 für Biker in Gegenrichtung freigegebenen Einbahnstraßen.

Bauprojekte sind im Stadtplan aufgenommen

Das ist der derzeit aktuellste Fahrrad-Stadtplan für Essen, betont Efi-Sprecher Rolf Fliß, der sich dafür stark gemacht hat, dass auch die aktuellen Radwege-Bauprojekte mit aufgenommen werden, damit die Radfahrer schon jetzt sehen, wo später etwa der neue Radschnellweg RS1 (bis auf ein kleines City-Teilstück) oder die Deilbach-Trasse verlaufen wird.

Für den KVplan-Geschäftsführer René Tacken ging es darum, Möglichkeiten aufzuzeigen, „wie man schnell in Essen mit dem Fahrrad sein Ziel erreichen kann“, statt mit dem Auto im Stau zu stecken und sich zu ärgern. „Wir zeigen die Alternativen auf“, so Tacken.

Angebot an die Gäste der „Grünen Hauptstadt“

Der Fahrrad-Plan wurde auch für die Besucher der „Grünen Hauptstadt“ entwickelt. Er weist auf Sehenswürdigkeiten und touristische Ziele hin, zeigt die 13 Themen-Radrouten und auch die neue Badestelle am Baldeneysee. Ein Termin-Planer mit wichtigen Veranstaltungen im Hauptstadt-Jahr ist beigelegt.

„Wir wollen, dass möglichst viele Besucher mit dem Fahrrad unsere Stadt erkunden“, erklärt Umweltdezernentin Simone Raskob. Zu diesem Zweck enthält der Fahrradplan übrigens auch die Standorte für die Metropolrad-Leihräder.

>>DER PLAN PASST IN JEDE HOSENTASCHE

Erhältlich ist der Plan (5 €) im Buchhandel und in der Touristikzentrale am Hauptbahnhof.

Der Stadtplan sollte trotz seines Maßstabes von 1:20 000 in jede Hosentasche passen. Dafür wurde diesmal auch die Rückseite (die den Essener Süden darstellt) bedruckt und dickeres Papier verwendet, das sich aber leicht falten lässt.