Essen. Essen will bis 2020 den Anteil der Radfahrer am Verkehr mehr als verdoppeln. Doch dafür seien viel mehr Anstrengungen nötig, findet der Fahrradclub ADFC.
Die Stadt Essen wird mit ihren selbst gesteckten Zielen als Grüne Hauptstadt Europas 2017 scheitern, wenn sie in Sachen Fahrradverkehr nicht viel mehr Schwung gibt. Dies sagt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC mit Verweis auf die Bewerbung des Rathauses, in der es schwarz auf weiß erklärte, den Anteil des Radverkehrs in der Ruhr-Metropole bis 2020 von derzeit fünf auf elf Prozent zu steigern. „Da hat sich die Stadt weit rausgelehnt“, so der Essener ADFC-Vorsitzende Jörg Brinkmann: „Mit dem derzeitigen Tempo wird sie das aber nicht schaffen. Deshalb muss jetzt etwas passieren. Wir erwarten ein deutliches Signal.“
Darauf will der ADFC am Mittwoch beim ersten Treffen in diesem Jahr mit Vertretern des Planungsamtes und der Essener Fahrrad-Initiative drängen. Der ADFC pocht darauf, dass die jährlichen Investitionen für den Radverkehr in Höhe von 500.000 Euro tatsächlich erfolgen und nicht wie im Vorjahr gestrichen werden. Brinkmann: „Dieses Geld wird dringend für den Radverkehr benötigt.“
Der ADFC will wissen, welche konkreten Projekte bis zum Grüne-Hauptstadt-Jahr 2017 realisiert werden können. Auf der städtischen Bau-Liste stehen über 60 neue Fahrradstraßen und zwölf Kilometer Fahrrad-Spuren. Der Fahrradclub fordert darüber hinaus eine Nord-Süd-Verbindung für Radler: von Altenessen und von Bredeney in die City – und von dort nach Holsterhausen. Brinkmann: „In dem Stadtteil leben viele junge Leute, die bereit wären, aufs Fahrrad zu steigen.“ Dafür müssten mehr Angebote her.