Essen. Die Geschichte der Zeche Zollverein beginnt mit einem Grundstückskauf von Franz Haniel 1840. Eine Zollverein-Chronik bis ins 2016.

Am 23. Dezember 1986 endet mit der Stillegung der Zeche Zollverein die Essener Bergbau-Geschichte. Für Zollverein beginnt nach 140 Jahren ein neues Kapitel. Eine Zollverein-Chronik von 1840 bis 2016:

1840. Der Duisburger Industrielle Franz Haniel erwirbt in Katernberg, Stoppenberg und Schonnebeck die Schürfrechte für den Abbau von Fettkohle. Ideal: die neue Köln-Mindener Eisenbahn führt direkt an der künftigen Zeche vorbei.

1847. Das Grubenfeld, das sich Zollverein nennt, ist relativ klein (ca. 13 Quadratkilometer), besitzt aber einen großen Inhalt: ca. 300 Millionen Tonnen Kohle. Zum Namen: Der deutsche Zollverein schaffte die Binnenzölle ab und einigte die deutschen Teilstaaten wirtschaftlich.

1852. Beginn der Förderung über die Schächte 1 und 2.

1895. Bau einer Kokerei, Schacht 6 wird abgeteuft.

1906. Zollverein fördert mehr als 2 Millionen Tonnen im Jahr, die Mitarbeiterzahl steigt auf 5918.

1920. Interessengemeinschaft zwischen der Gewerkschaft Zollverein und der Phönix AG.

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1922. Schacht 11 wird abgeteuft.

1926. Gründung der Vereinigten Stahlwerke AG, in der Zollverein und Phönix aufgehen.

Zeche Zollverein die Nummer eins der Welt

1928-32. Errichtung der Tagesanlagen Schacht 12 für 24 Mio. Reichsmark nach den Plänen der jungen Architekten Fritz Schupp und Friedrich Kremmer, die zu den bedeutendsten Industriearchitekten Deutschlands aufsteigen. Das Ziel: Die Förderung soll so effizient und kostengünstig wie möglich sein.

1933. Zollverein fördert 12.200 Tonnen Kohle am Tag. Damit ist die Zeche die leistungsstärkste in Deutschland und die förderstärkste der Welt.

Zollverein vor 27 Jahren und heute

Rückbau unter Tage: Bergleute waren auch ein Jahr nach der Schließung noch damit beschäftigt, die Abbautechnik aus den Strecken und Streben zu entfernen, soweit dies sinnvoll war.
Rückbau unter Tage: Bergleute waren auch ein Jahr nach der Schließung noch damit beschäftigt, die Abbautechnik aus den Strecken und Streben zu entfernen, soweit dies sinnvoll war. © Jochen Tack
Warum dieser Bergmann Schutt in eine Schubkarre schaufelt, kann auch Jochen Tack nicht mehr genau sagen. Schächte auf Zollverein mussten verfüllt und Strecken zugemauert werden.
Warum dieser Bergmann Schutt in eine Schubkarre schaufelt, kann auch Jochen Tack nicht mehr genau sagen. Schächte auf Zollverein mussten verfüllt und Strecken zugemauert werden. © Jochen Tack
Auf Zollverein wurde 1987 nicht nur abgerissen, sondern auch investiert. Diese neu eingebauten Maschinen auf der achten Sohle in 950 Metern Tiefe dienen bis heute der Wasserhaltung.
Auf Zollverein wurde 1987 nicht nur abgerissen, sondern auch investiert. Diese neu eingebauten Maschinen auf der achten Sohle in 950 Metern Tiefe dienen bis heute der Wasserhaltung. © Jochen Tack
Von oben sieht man, dass die Loren auch nach Schließung des Bergwerks noch im Einsatz waren und mit ihnen Material aus den Schächten abtransportiert wurde. Das Areal ist heute der Parkplatz vor dem Gebäude Designstadt Nummer 1.
Von oben sieht man, dass die Loren auch nach Schließung des Bergwerks noch im Einsatz waren und mit ihnen Material aus den Schächten abtransportiert wurde. Das Areal ist heute der Parkplatz vor dem Gebäude Designstadt Nummer 1. © Jochen Tack
Der Fördermaschinist steuert heute wie 1987 noch die Seilfahrt an Schacht XII. Die Seile an der Fördermaschine sind dick wie Oberarme. Heute sitzt hier Bergmann Markus Genzel aus Bochum.
Der Fördermaschinist steuert heute wie 1987 noch die Seilfahrt an Schacht XII. Die Seile an der Fördermaschine sind dick wie Oberarme. Heute sitzt hier Bergmann Markus Genzel aus Bochum. © Jochen Tack
Blick von Schacht 2 auf die Kokerei, die Gleisharfe (heute vielfach Spazierwege) und rechts wieder der jetzige Parkplatz an der Designstadt Nummer 1. Vor der Kokerei ist links der Portalkratzer zu erkennen, der eine Kohlehalde auftürmt. Über die Bandbrücke darüber gelangte früher die Kohle vom Wiegeturm in die Kopfstation der Kokerei-Mischanlage. Heute werden auf die gleiche Weise Museumsbesucher in kleinen Wagen gefahren.
Blick von Schacht 2 auf die Kokerei, die Gleisharfe (heute vielfach Spazierwege) und rechts wieder der jetzige Parkplatz an der Designstadt Nummer 1. Vor der Kokerei ist links der Portalkratzer zu erkennen, der eine Kohlehalde auftürmt. Über die Bandbrücke darüber gelangte früher die Kohle vom Wiegeturm in die Kopfstation der Kokerei-Mischanlage. Heute werden auf die gleiche Weise Museumsbesucher in kleinen Wagen gefahren. © Jochen Tack
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1941. Schwarze Fahnen auf den Schachtgerüsten: Bei der Schlagwetterexplosion am 26. Februar auf 6/9 kommen 29 Kumpel ums Leben.

1945. Die Förderung sinkt von 3 Millionen Tonnen auf 868 937 im Jahr; die Belegschaft schrumpft von 6000 auf 5046 Mitarbeiter.

1961. Die neue Kokerei, entworfen von Fritz Schupp, nimmt ihren Betrieb auf.

1967. Die Kohlekrise macht sich bemerkbar, das Zechensterben beginnt. In Essen sinkt die Zahl der Bergleute von 54 413 im Jahr 1958 auf 9771 (1978). Das Baufeld 4/11 – die Steile Lagerung“ (Vorrat: 70 Millionen Tonnen) – wird stillgelegt.

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1975. Fusion mit der Zeche Holland, Schacht 6 wird verfüllt.

1980. Verfüllung der Schächte 3/7.

1983. Gründung des Verbundbergwerkes Nordstern-Zollverein.

1993 wird die Kokerei stillgelegt

1986. Am 23. Dezember stellt Zollverein die Förderung ein. Wenige Tage zuvor wird die Zeche unter Denkmalschutz gestellt. Die LEG wird Zollverein kaufen.

1989. Gründung der Bauhütte Zeche Zollverein. Im Jahr darauf beginnt die Sanierung auf Schacht XII.

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1993. Stilllegung der Kokerei

1997. Das Design Zentrum NRW zieht in das umgebaute Kesselhaus.

1999/2000. Die Abschlussausstellung der Internationalen Bauausstellung mit dem Titel „Sonne, Mond und Sterne“ auf der Kokerei Zollverein lockt 300 000 Besucher an.

Zollverein ist seit 2001 Unesco-Welterbe

2001. Zollverein Schacht 1/2/8, Schacht XII und die Kokerei werden Unesco-Welterbe.

2010. In der ehemaligen Kohlenwäsche öffnet das Ruhr Museum. Der Doppelbock von Schacht XII wird Symbol der Europäischen Kulturhauptstadt Essen/Ruhr 2010.

2015. Neubau der Folkwang Universität der Künste beginnt.

2016. Grundsteinlegung für Neubau der RAG-Zentrale und -Stiftung.

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