Auf den Fußballplätzen sinken die Hemmschwellen ins Bodenlose. Was auffällt: Beteiligt sind häufig Migrantenvereine. Die Strafen greifen zu kurz.

Spieler lassen die Fäuste fliegen, Zuschauer pöbeln, Schiedsrichter werden bedroht, oder im schlimmsten Fall niedergestreckt. In Essens Amateurligen vergeht kaum ein Wochenende, an dem nicht solche oder ähnliche Szenen für Schlagzeilen sorgen, an dem Spiele wegen Gewalt abgebrochen werden. Diesmal waren es gleich vier Partien, darunter ein Spiel von zwei Mädchenteams.

Beteiligt sind häufig Migrantenvereine

Das Entsetzen darüber mag groß sein. Wer aber schon einmal erlebt hat, wie aggressiv sich selbst Eltern bei einem Jugendspiel verhalten, den kann das nicht überraschen. Die Hemmschwellen sinken ins Bodenlose. Nicht nur auf Fußballplätzen.

Eines fällt auf: Beteiligt sind häufig Migrantenvereine. Oft beschriebene Verhaltensmuster und Wertvorstellungen spielen offenbar eine Rolle. Wer sich in seiner Ehre oder Männlichkeit verletzt fühlt, bei dem brennen die Sicherungen leichter durch. Gegenspieler wissen das zu nutzen, heißt es, und provozieren. Eine Entschuldigung kann das nicht sein. Gewalttäter gehören hart bestraft.

Sanktionen greifen leider zu kurz. Der Verband verhängt Geldstrafen, die so niedrig sind, dass sie auch der kleinste Club aus der Portokasse zahlen kann, Spieler sitzen ihre Sperren aus.

Vereine vielleicht doch mal kollektiv bestrafen

Die Stadt belässt es bestenfalls bei Platzsperren für einzelne Übeltäter, scheut sich aber aus rechtlichen Gründen davor, Vereine kollektiv zu bestrafen. Vielleicht sollte sie es einmal darauf ankommen lassen. Wohlfeile Selbstverpflichtungen helfen jedenfalls nicht weiter.

Ärgerlich: Das Ansehen des Fußballs leidet. Das trifft auch die große Mehrheit, die sich auf und neben dem Platz fair verhält.