Essen. . Das denkmalgeschützte Hochhaus soll bis Sommer 2017 abgeschlossen sein. Die Fassade wird komplett ausgetauscht. Auch einen neuen Namen gibt es.

  • Der Umbau des Hochhauses soll bis Sommer 2017 abgeschlossen sein
  • Fassade wird komplett erneuert
  • Das denkmalgeschützte Gebäude heißt jetzt „Fakt Tower“

Monatelang haben sie an den Sanierungsplänen fürs Rheinstahl-Haus gefeilt. Bei einem fast 80 Meter hohen Gebäude könne man sich ja vorstellen, wie schwierig allein das Thema Brandschutz ist. Und wenn dann noch der Denkmalschutz hinzukommt, dann ist das eine Mammutaufgabe. Wohl eine teure noch dazu.

So soll der
So soll der "Fakt Tower Essen" einmal aussehen. © Fakt AG

Den Unternehmer Hubert Schulte-Kemper hat das nicht geschreckt. Im Juni 2015 hatte seine Fakt AG das Hochhaus an der Kruppstraße dem Thyssen-Krupp-Konzern abgekauft. Acht Monate später nun soll es losgehen mit dem Umbau von Essens erstem Hochhaus. Hart aber fair seien die Verhandlungen mit der städtischen Planungsverwaltung verlaufen, sagt Schulte-Kemper. Ebenso mit den Denkmalschützern, für die man extra eine 30 Meter hohe Musterfassade vor das Haus gehängt hatte. Denn auch wenn das Hochhaus eine völlig neue „Haut“ erhält, soll, besser gesagt darf sie sich in der Optik von der jetzigen nicht unterscheiden.

Verzicht auf grauen Naturstein

„Die architektonische Qualität bleibt erhalten“, versichert Schulte-Kemper. Auf den grauen Naturstein werden sie dennoch verzichten. Stattdessen wird dem Stahlskelett eine Fassade aus Glas, Stahl und Aluminium verpasst. Struktur und Linienführung außen aber bleiben. Genauso wie der innenliegende Sonnenschutz. Darauf hatten die Denkmalschützer gepocht.

Auch im Inneren wird viel angepackt. Die Versorgungsleitungen werden erneuert. Die Büros neu zugeschnitten, individuell für künftige Nutzer. Nur das Foyer und die Konferenzetage im 19. Stock mit dem sagenhaften Blick über Essen bleiben wohl, wie sie sind. „Da hängt mein Herz dran“, sagt Schulte-Kemper.

Heiß umworben von Hotel-Ketten

Bis Sommer 2017 sollen auf den 16.000 Quadratmetern hochwertige und energetisch moderne Büros entstehen, die ihren (Miet)Preis haben werden. Um die Vermietung macht sich Schulte-Kemper keine Sorgen. Es handle sich schließlich um ein „Premium-Gebäude“ allein von der Lage und der Verkehrsanbindung her. „Dafür wird es Nachfrage geben.“

Schon mit seinem viel größeren „Ruhrturm“-Komplex hatte der ehemalige Chef der Essenhyp bewiesen, dass ein Konzept aus konventionellen Büros und freien Formen der Zusammenarbeit (Open Space) funktionieren kann. Ob es indes im Rheinstahl-Haus auch ein Hotel geben wird, wie im Ruhrturm, ist noch offen. „Heiß umworben von Hotelketten sind wir“, sagt Schulte-Kemper.

Insgesamt 25 Millionen Euro soll die Sanierung des Gebäudes, Baujahr 1958 bis 1961, kosten. Ein Rahmen, der nach Prüfung der Bausubstanz realistisch sei. Mitte März werden die Arbeiten im Inneren des kleineren, siebengeschossigen Vorbaus zur Straße hin starten. Das gesamte Ensemble soll dann am 1. Juli 2017 fertig sein. Den neuen Namen gibt es jetzt schon: „Fakt Tower“.