Essen. . Am ehemaligen und zukünftigen Flüchtlingsstandort an der Hubertstraße in Frillendorf ging Unrat in Flammen auf. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

  • Polizei hat keinen Hinweis auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund
  • Für die Feuerwehr sind die maroden Gebäude eine bekannte Adresse
  • Zuletzt hatte es dort im September des vergangenen Jahres gebrannt

Um ein Haar wären Feuerteufel den Baggern zuvorgekommen: In dem abrissreifen ehemaligen Asylheim an der Hubertstraße in Frillendorf ging am Dienstagabend ein Haufen Unrat in Flammen auf. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. „Wir haben aber keinen Hinweis auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund oder eine politisch motivierte Tat“, sagte Polizeisprecherin Tanja Hagelüken auf Nachfrage. Wer das Feuer gelegt haben könnte, sei unklar. Auch der Polizei ist bekannt, dass die Stadt auf dem Gelände neue Unterkünfte für 250 Flüchtlinge bauen lassen will.

Für die Feuerwehr eine bekannte Adresse

Das seit über neun Jahren leerstehende Gebäude an der Hubertstraße 25 ist für die Feuerwehr, die den Brand gegen 21 Uhr am Dienstagabend ohne große Mühe löschen konnte, eine durchaus bekannte Adresse. Zuletzt hatte es dort im September des vergangenen Jahres gebrannt. Auf dem Areal halten sich nach dem Auszug der letzten Asylbewerber nach Auskunft der Behörden immer wieder Jugendliche, Graffiti-Sprayer und Obdachlose auf. Im Stadtteil stehen die heruntergekommenen Bruchbuden seit Jahren ganz oben auf der Negativliste der hässlichsten Ecken in dieser Stadt.

Die Politik forderte über Jahre mehrfach erfolglos einen Verkauf des Grundstücks und eine Neubebauung. Beides konnte jedoch nie realisiert werden. Entweder hieß es, das Gelände könne beim Weiterbau der A52 als Kompensationsfläche durchaus noch eine wichtige Rolle spielen, oder man gab vor, dass der Stadt das Geld für den Abriss der alten Gebäude zum Zweck der Baureifmachung fehle.

Eine halbe Million Euro für Abbruch der Gebäude

Inzwischen stehen die Mittel offenbar zur Verfügung. 450.000 Euro sind für den Abbruch der maroden Gebäude fest eingeplant, sagte Ingo Penkwitt gestern auf Nachfrage. Der Chef der städtischen Immobilienwirtschaft rechnet damit, dass der Abriss der ruinengleichen Häuser „vermutlich vor den Sommerferien erledigt ist“. Ein Ingenieurbüro sei bereits beauftragt und für den Neubau der Flüchtlingsunterkünfte in Containerbauweise werden zurzeit die eingegangenen Angebote geprüft. Noch im Dezember hatte der Rat der Stadt einer Aufstockung der Kapazitäten für Asylbewerber an der Hubertstraße um 100 auf insgesamt 250 Plätze zugestimmt. Bis zum Jahresende, so Penkwitt, werden die Gebäude voraussichtlich bezugsfertig sein.