Essen. Das Erscheinungsbild der S-Bahnstationen in Essen hat weiter gelitten. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr stuft fünf von 26 Bahnhöfen als „nicht akzeptabel“ ein.
- Erscheinungsbild der 26 S-Bahnhöfe in Essen hat weiter gelitten
- Der VRR stuft fünf Stationen als „nicht akzeptabel“ ein
- Das größte Problem sind Graffiti-Schmierereien
Das Erscheinungsbild der S-Bahnhöfe in Essen lässt weiter zu wünschen übrig, im Vergleich zum Vorjahr hat es sich sogar weiter verschlechtert. Das geht aus dem aktuellen „Stationsbericht“ des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) hervor. Die Prüfer stuften diesmal fünf der 26 S-Bahnstationen als „nicht akzeptabel“ ein; im vergangenen Jahr galt dies nur für drei. Sieben S-Bahnhöfe bewerteten die VRR-Tester als „akzeptabel“; im Vorjahr waren es noch zehn.
Essens Problem-Bahnhöfe sind demnach die Stationen in Horst, Stadtwald, Holthausen, Überruhr und Kettwig-Stausee. Die beiden letztgenannten wurden innerhalb nur eines Jahres gleich um zwei Kategorien herabgestuft. Sie zählen damit zu den Verlierern des Vergleichstests, den der VRR nunmehr zum neunten Mal in Folge vorgelegt hat. Der S-Bahnhof Stadtwald behauptete seinen Rang; im zweiten Jahr hintereinander stuften die Prüfer den Halt als „nicht akzeptabel“ in die schlechteste von drei Kategorien ein.
Optischer Eindruck und Funktionsfähigkeit
Bewertet wurden einmal mehr der optische Eindruck von Bahnsteigen und Zugängen als auch die Funktionsfähigkeit von Aufzügen, Beleuchtung oder Bahnhofsuhren. Über das Jahr verschafften sich die Prüfer auf jedem Bahnhof vier Mal einen persönlichen Eindruck.
Was ihre Funktion angeht, sind laut VRR alle 26 Bahnhöfe zumindest zufriedenstellend. Ihr Erscheinungsbild leidet jedoch erheblich unter Graffiti-Schmierereien. Lediglich der Hauptbahnhof und der Steeler S-Bahnhof galten in dieser Hinsicht als „akzeptabel“, die S-Bahnstationen Werden und Zollverein Nord erschienen den Prüfern immerhin als „noch akzeptabel“. Alle anderen 22 S-Bahnstationen waren so mit Graffiti verunstaltet, dass sie als „nicht akzeptabel“ eingestuft wurden. Anders als in den Vorjahren gingen Schmierereien auf Lärmschutzwänden in unmittelbarer Nähe der Bahnhöfe übrigens nicht in die Bewertung ein. Begründung: Graffiti ließe sich dort nicht beseitigen ohne die schallabsorbierende Oberfläche zu beschädigen.
Laut VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik will der Verkehrsverbund mit seinem Bericht jedes Jahr aufs Neue „den Finger in die Wunde legen“. In der Hoffnung, dass die beschriebenen Mängel beseitigt werden. Verpflichtet ist die Bahn gegenüber dem VRR dazu nicht.
Das Bahnhofsmanagement spricht von einer Momentaufnahme. Dass zum Beispiel der S-Bahnhof Überruhr so schlecht abschneidet, sei nicht nachvollziehbar. „Vor kurzem haben sie uns dort die Vitrinen eingeschlagen. Aber die sind längst wieder repariert.“
So stuft der VRR die S-Bahnhöfe in Essen ein:
- Folgende S-Bahnhöfe sind laut VRR „akzeptabel“: Hauptbahnhof, Dellwig, Eiberg, Gerschede, Kray-Süd, Steele, Werden.
- „Noch akzeptabel“ sind: Altenessen, Bergeborbeck, Borbeck, Dellwig-Ost, Frohnhausen, Hügel, Zollverein-Nord, Kray-Nord, Kupferdreh, Essen-Süd, Essen-West, Steele-Ost, Kettwig.
- „Nicht akzeptabel“: Horst, Stadtwald, Überruhr, Holthausen, Kettwig-Stausee.
- Besser als 2014 schnitten ab: Gerschede, Steele, Frohnhausen und Bergeborbeck.
- Schlechter als 2014: Borbeck-Süd, Horst, Steele-Ost, Kettwig, Kettwig-Stausee und Überruhr.