Weltkriegsbombe in Essen-Frohnhausen ist seit 17.55 Uhr entschärft
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Essen/Mülheim. Auf einer Baustelle für ein Flüchtlingszeltdorf ist in Essen-Frohnhausen am Dienstag ein Blindgänger gefunden worden. Um 17.55 Uhr konnte der Sprengmeister des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Entwarnung geben.
Feuerwerker hatten Weltkriegsbombe dort gefunden worden, wo ein Zeltdorf für Flüchtlinge entsteht
Etwa 3000 Menschen sind in dem Gebiet in Essen und Mülheim gemeldet, das stundenlang Gefahrenzone war
Sprengmeister Peter Giesecke konnte britischer Fünf-Zentner-Bombe den Zünder ziehen
In Essen-Frohnhausen ist an der Hamburger Straße in Höhe der Hausnummer 52 am Dienstagvormittag ein Blindgänger gefunden worden. Auf dem ehemaligen Sportplatz wird zurzeit ein Zeltdorf für Flüchtlinge errichtet. Um 17.55 Uhr hatte Sprengmeister Peter Giesecke die englische Fünf-Zentner-Bombe unschädlich gemacht. Vom Großeinsatz waren in Essen etwa 2400 Anwohner, in Mülheim etwa 550 betroffen.
19 Uhr: Unserer Stadtteil-Redaktion hat Truppführer Giesecke erklärt, warum sich die Sondierungsbohrungen zur Bombensuche auf dem Sportplatz mehrere Tage verzögert haben: zum Artikel.
17.55 Uhr: Entwarnung: Peter Giesecke hat den Blindgänger an der Hamburger Straße in Frohnhausen entschärft!
Polizei und Ordnungsamt werden die Straßensperren nun schnellstmöglich aufheben, so dass der Verkehr in Frohnhausen wieder Fahrt aufnehmen und alle betroffenen Anwohner in ihre Wohnungen heimkehren können.
17.30 Uhr: Jetzt geht's los: Die Entschärfung der Fünf-Zentner-Bombe kann beginnen, Sprengmeister Peter Giesecke hat grünes Licht von der Einsatzleitung bekommen.
17 Uhr: Die Evakuierung verlaufe bislang planmäßig und ohne besondere Vorkommnisse, sagt Feuerwehrsprecher Mike Filzen. Nachdem Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Zufahrten in Evakuierungs- und Sicherheitszone nun gesperrt haben, soll gleich der zweite "Kontrollauf" beginnen: Dann werden die städtischen Bediensteten erneut alle Straßen und Häuser in der Evakuierungszone (250-Meter-Radius) ablaufen, um sicherzustellen, dass die Gefahrenzone menschenleer ist.
Wenn das der Fall ist, kann die Einsatzleitung dem routinierten Sprengmeister Peter Giesecke grünes Licht für die Entschärfung geben. Das Technische Hilfswerk hat Giesecke gerade das Licht angeknipst: Scheinwerfer sorgen dafür, dass der Feuerwerker aus Oberhausen-Alstaden dem Blindgänger nicht im Dunkeln den Zünder ziehen muss.
Alles in allem waren für Stadtverwaltung, Feuerwehr, Polizei sowie die Hilfsdienste 250 Frauen und Männer im Einsatz.
16.50 Uhr: In der Betreuungsstelle in der Sporthalle an der Raumerstraße kümmern sich die Helfer von DRK und Maltesern inzwischen um etwa 35, überwiegend ältere Anwohner.
16.25 Uhr: Nach Angaben der Einsatzleitung sind nun auch die Zufahrten in die Sicherheitszone, also in den äußeren Ring, gesperrt (Übersicht aller Sperrstellen: unten).
Bombenentschärfung bremst Straßenbahn-Linie 109 aus
15.45 Uhr: Die Evag teilt mit: "Von circa 16 Uhr bis zur Freigabe des Sperrgebietes durch die Feuerwehr/Polizei endet die Fahrt der Tramlinie 109 an der (H) Alfred-Krupp-Schule. Von dort aus fährt sie in Fahrtrichtung Steele (S) zurück. Die (H) Frohnhausen Breilsort, Kieler Straße, Onckenstraße, Gervinusstraße und Am Riehlpark werden für die Dauer der Sperrung in beiden Fahrtrichtungen nicht angefahren."
15.36 Uhr:
14.15 Uhr: Einen Zeitplan für Evakuierung und Entschärfung gibt es noch nicht, sagt Feuerwehrsprecher Mike Filzen. Bis Truppführer Peter Giesecke der Bombe den Aufschlagzünder herausdrehen kann, "wird es aber sicher dunkel sein", so Filzen.
14.10 Uhr: Das Ordnungsamt macht bereits Durchsagen in Frohnhausen, und die Eltern der Kinder, die in der Kita Murmel betreut werden, holen ihre Kleinen heute früher ab. Die Einrichtung ist die einzige in der Evakuierungszone, was die Räumung für die Einsatzkräfte leichter macht. Im äußeren Kreis, in der sich niemand im Freien aufhalten darf, liegen Herderschule (Gemeinschaftsgrundschule, Postreitweg), Elisabethschule (katholische Grundschule, Hamburger Straße) und das Seniorenheim Markuszentrum (Postreitweg).
Weltkriegsbombe: A40 und Rhein-Ruhr-Zentrum werden nicht gesperrt
13.56 Uhr: Wie die A40 ist auch das Rhein-Ruhr-Zentrum nicht von der Evakuierung betroffen.
13.45 Uhr: Das Essener Ordnungsamt hat eine Liste der Sperrstellen veröffentlicht:
Sperrstellen Evakuierungszone (250-Meter-Radius um Fundstelle)
Essen: "Posener Str. / Ecke Thiesbürgerweg, Danziger Str. / Ecke Hamburger Str., Hamburger Str. / Ecke Danziger Str., Postreitweg bei Hs.Nr. 110, Hamburger Str. hinter Sportplatz, Königsberger Str. / Ecke Knappmannhöhe"
Mülheim: "Postreitweg bei Hs.Nr. 27, Schenkendorfstr. bei Hs.Nr. 33, Radweg Schenkendorfstraße"
Sperrstellen Sicherheitszone (500-Meter-Radius um Fundstelle)
Essen: "Frohnhauser Str. / Ecke Am Richtenberg, Raumerstr. / Ecke Dollendorfstr., Frohnhauser Str. / Ecke Spittlerstr., Postreitweg / Ecke Elbinger Knie, Königsberger Str. / Ecke Brandenburger Str., . Hamburger Str. / Ecke Lübecker Str., Knappmannhöhe / Ecke Hamburger Str., Thiesbürgerweg / Ecke Frohnhauser Str., Am Richtenberg / Ecke Frohnhauser Str."
Mülheim: "Radweg Höhe A40, Wackelsbeck / Ecke Postreitweg, Dessauer Str / Ecke Schillstr., Dessauer Str / Ecke Schenkendorfstr., Dessauer Str. / Ecke Witzlebenstr., Radweg Höhe Frohnhauser Weg, Frohnhauser Weg bei 295 (Sackgasse)"
Der Krisenstab der Stadt Essen bereitet die Evakuierung vor, auch die Feuerwehr Mülheim wird einbezogen. Mitarbeiter des Essener Ordnungsamtes werden die Anwohner der unmittelbar betroffenen Gefahrenzone in Kürze per Lautsprecherdurchsagen dazu auffordern, die Häuser zu verlassen. Einen genauen Zeitplan gibt es noch nicht.
In der Evakuierungszone sind 700 Anwohner gemeldet
Wie Feuerwehrsprecher Mike Filzen berichtet, seien innerhalb der Evakuierungszone (250-Meter-Radius) auf Essener Stadtgebiet 667 Bewohner gemeldet, in der Sicherheitszone (äußerer Kreis, 500-Meter-Radius) sind es 1767. Auf Mülheimer Stadtgebiet liegen die Wohnungen von 20 Personen in der Evakuierungszone, 537 weitere Mülheimer wohnen im äußeren Kreis.
Während sich in der "Evakuierungszone" (250-Meter-Radius um Fundstelle) während der Bombenentschärfung nur die Feuerwerker des Kampfmittelbeseitigungsdienstes aufhalten dürfen, sollen die Menschen in der "Sicherheitszone" (500-Meter-Radius) sich "luftschutzmäßig" verhalten, wie die Behörden es nennen: Sie sollen während der Entschärfung nicht ins Freie gehen und sich in geschlossenen Räumen aufhalten, am besten in solchen Räumen, in denen die Fenster nicht zum Bombenfundort hin liegen.
Auf dem Gelände an der Hamburger Straße wird zurzeit ein Zeltdorf für Flüchtlinge errichtet, das aber noch nicht bewohnt ist. Wie vorgeschrieben werten die Experten der Bezirksregierung Düsseldorf vor jeder Baumaßnahme alte Luftbilder der Alliierten aus. Bei dieser Vorsichtsmaßnahme wurde ein Verdachtspunkt in einem Grünstreifen hinter dem ehemaligen Sportplatz gefunden. Am Dienstagmorgen ließ die Bezirksregierung diesen Verdachtspunkt genauer untersuchen. Dabei entdeckten die Feuerwerker die britische 250-Kilo-Bombe.
Evakuierung: Stadt richtet Sammelstelle und Bürgertelefon ein
Eine Sammelstelle wird in der Skater-/Sporthalle an der Raumerstraße 53 eingerichtet.
Ein Bürgertelefon für Betroffene und Anwohner ist geschaltet unter der Telelefonnummer 0201/123 8888. Unter dieser Nummer können sich auch Hilfsbedürftige Hilfsbedürftige melden. Im Umkreis von 500 Metern werden die Menschen gebeten, sich in den Häusern aufzuhalten und von den Fenstern Abstand zu nehmen. Der Kampfmittelräumdienst ist vor Ort und bereitet die Entschärfung vor. Die genaue Uhrzeit soll in Kürze bekannt gegeben werden.
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