Essen. In Holsterhausen ist in der Nähe der A40 eine Weltkriegsbombe gefunden worden: Der Blindgänger war um 17.58 Uhr entschärft. Die A40 war fast eine Stunde, die Bahnstrecke nach Duisburg knapp 30 Minuten gesperrt. Lange Staus in der Essener Innenstadt und in Holsterhausen.
Am Dienstagmittag ist eine Weltkriegsbombe auf einer Baustelle an der Friedrichstraße, Ecke Kruppstraße, in Essen-Holsterhausen gefunden worden. Die Fünf-Zentner-Bombe auf dem innerstädtischen Areal, auf dem die Europacenter AG die neue Bitmarck-Zentrale baut, war um 17.58 Uhr entschärft. Über den Großeinsatz haben wir live aus Essen berichtet:
- Sprengmeister Giesecke konnte um kurz nach 17.30 Uhr mit der Entschärfung beginnen und um etwa 17.59 Uhr Entwarnung geben.
- Die A40 war zwischen 17.10 Uhr und 18 Uhr zwischen dem Autobahndreieck Ost (A40/A52) und der Anschlussstelle Holsterhausen in beide Fahrtrichtung voll gesperrt. Die Folge: etwa zehn Kilometer Stau.
- Lange Staus und Stillstand auch auf den Straßen der Innenstadt und in Holsterhausen - auch nach der Entwarnung und dem Abbau der Straßensperren noch.
- Bahnstrecke zwischen Essen Hauptbahnhof und Mülheim war etwa 30 Minuten gesperrt.
- 4000 Anwohner und Mitarbeiter zahlreiche Firmen in Gefahrenzone betroffen.
Die Chronik des Großeinsatzes mit A40- und Banhtrassen-Sperrung:
18.20 Uhr: In Holsterhausen, im Südviertel und in Rüttenscheid müssen Autofahrer noch immer mit Staus rechnen. Der Verkehr ist 20 Minuten nach Ende der Sperrungen längst noch nicht wieder im Fluss.
18.05 Uhr: In der Innenstadt und in Holsterhausen wurden in den letzten beiden Stunden, seit Beginn der Absperrungen, viele Autofahrer auf eine Geduldprobe gestellt: Der Feierabendverkehr brach rund um die Sicherheitszone teilweise zusammen. Während der Autobahnsperrung soll es laut WDR im Berufsverkehr zu fünf Kilometern Stau ab Bochum-Wattenscheid (Richtung Duisburg) und zu vier Kilometern ab Mülheim-Winkhausen (Richtung Dortmund) gekommen sein.
17.59 Uhr: Entwarnung! Brigitte Norwidat-Altmann meldet, dass Peter Giesecke dem Blindgänger um kurz vor 18 Uhr den Zünder gezogen hat. Die A40 werde sofort wieder für den Verkehr freigegeben.
17.51 Uhr: Die Redaktionen von WAZ und NRZ sowie die Kollegen von Anzeigen und Technik arbeiten in einer Notfallredaktion am Druckhaus (Schederhofstraße) weiter, einige Digital-Redakteure machen im Homeoffice weiter.
17.33 Uhr: Sprengmeister Peter Giesecke hat mit der Entschärfung der Bombe begonnen.
17.35 Uhr: Die Deutsche Bahn wird die Strecke zwischen Essen Hauptbahnhof und Mülheim nach unseren Informationen nun wohl doch bereits einige Minuten vor dem Beginn der Entschärfung sperren: ab jetzt. Die Autobahnpolizei hat die A40 bereits um kurz nach 17 Uhr gesperrt.
17.22 Uhr: Laut Stadt sind rund 260 Kräfte rund um die Bombenentschärfung in Essen-Holsterhausen im Einsatz.
17.15 Uhr: Die Autobahnpolizei hat die A40 nun doch schon früher komplett zwischen Essen-Holsterhausen und dem Dreieck Essen-Ost (A40/52) gesperrt.
16.55 Uhr: Die Bahn wird die Züge auf der Strecke zwischen Essen Hauptbahnhof und Essen-West erst stoppen, wenn die Evakuierung abgeschlossen ist.
Blindgänger in EssenWährend der Entschärfung, die in der Regel zwischen 20 und 30 Minuten dauert, sollen RE 1,2 und 6 ab Duisburg über Oberhausen und Gelsenkirchen nach Dortmund umgeleitet werden, erklärt ein Bahnsprecher. Die Züge der S-Bahn-Linien S1 und S9 werden wenden beziehungsweise in den Bahnhöfen warten. Der Fernverkehr werde notfalls über Wuppertal oder Oberhausen umgeleitet. DB informiere Fahrgäste über seine Apps, Durchsagen in den Zügen und Bahnhöfen sowie online, unter anderem hier.
Krisenstab der Stadt Essen: Entschärfung möglicherweise ab 18 Uhr
16.50 Uhr: Die Sprecherin des Krisenstabs, Brigitte Norwidat-Altmann, gibt eine erste Einschätzung zum Zeitpunkt der Entschärfung ab: Laufe alles nach Plan könne gegen 18 Uhr entschärft werden, so der Stand um 16.50 Uhr.
Unterdessen läuft im 250-Meter-Radius der zweite Kontrollgang. Die Mitarbeiter des Ordnungsamts gehen sicher, dass sich dort keine Personen mehr aufhalten.
16.41 Uhr: Nach Angaben der Stadt werden nun auch die Sperrstellen im äußeren Bereich geschlossen.
U-Bahnen fahren nicht mehr durch Gefahrenzone, A40-Abfahrt gesperrt
16.41 Uhr: Die Evakuierung läuft, wann Feuerwerke Peter Giesecke loslegen kann, ist noch immer unklar. Unsere Prognose: Vor 17.45 Uhr dürfte er kein grünes Licht bekommen.
16.37 Uhr: Die Bahnen der Linien U17 und U18 fahren ab sofort nicht mehr durch den Sperrbereich, Busse ab sofort eine Umleitung.
16.22 Uhr: In der Betreuungsstelle Schmiedestraße kommen auf einen Anwohner sechs DRK-Mitarbeiter. Die meisten Betroffenen sind wohl eher einen Kaffee trinken gegangen.
Das Ordnungsamt meldet, dass die Büros rund um den Fundort geräumt sind. Auf Schederhofstraße und Münchener Straße staut sich der Verkehr bereits auf einem Kilometer.
A40-Abfahrt Essen-Zentrum wird zuerst gesperrt
16.05 Uhr: Noch ist eine Ende der Evakuierung nicht abzusehen, heißt es aus dem Krisenstab, der den Großeinsatz koordniert. Mitarbeiter der Stadt machen Durchsagen auf den Straßen, bitten die Betroffenen Wohnungen und Büros zu verlassen. In den kommenden Minuten wird die Polizei die A40-Abfahrt Zentrum in Richtung Bochum sperren, damit Autofahrer nicht in den Evakuierungsbereich gelangen können. Die A40 selbst wird erst kurz vor der Entschärfung gesperrt.
15.58 Uhr: Laut Stadt ist der innere Bereich (250-Meter-Radius) seit einigen Minuten abgesperrt.
15.50 Uhr: Alle Informationen zu den Einschränkungen für die Evag-Linien U17, U18, 166 und 196 gibt es hier.
15.46 Uhr: Auch unsere Lokalredaktion muss jetzt gleich die Gefahrenzone verlassen. Unser Haus-Alarm lässt uns schon keine Ruhe mehr:
15.34 Uhr: Die Entschärfung übernimmt – wie so oft an Rhein und Ruhr – Sprengmeister Peter Giesecke aus Oberhausen-Alstaden.
15.30 Uhr: 500 Anwohner sind im 250-Meter-Radius gemeldet, erklärt Brigitte Norwidat-Altmann, Sprecherin des Krisenstabs. In der Sicherheitszone (500-Meter-Radius) sind circa 3500 Menschen gemeldet. Betroffen sind aber deutlich mehr Menschen, denn rund um den Fundort gibt es zahlreiche Büros, die ebenfalls evakuiert werden.
15.09 Uhr: Die Stadt hat nochmal alle Straßen aufgelistet, die evakuiert werden müssen: zur Übersicht. Bewohner und dort Arbeitende sollen die Evakuierungszone nun verlassen. Die Zufahrten in diesen Bereich sollen laut Stadt ebenfalls schon seit 14.45 Uhr geschlossen werden. Eine Betreuungsstelle für Anwohner ist in der Turnhalle des Berufskolleg Essen-Mitte an der Schmiedestraße eingerichtet.
15 Uhr: Die A40 wird während der Entschärfung zwischen dem Autobahndreieck Ost und der Anschlussstelle Holsterhausen in beide Fahrtrichtung voll gesperrt.
Der Verkehr werde über die A52 umgeleitet, so Mike Filzen von der Feuerwehr. In der Regel dauere eine Bombenentschärfung etwa eine halbe Stunde. Im Berufskolleg Mitte, Schmiedestraße 5, hat die Stadt eine Betreuungsstelle eingerichtet.
Züge pausieren am Abend auf der Bahnstrecke Essen-Mülheim
14.50 Uhr: Züge der Deutschen Bahn und der Essener Verkehrsbetriebe (U17, U18) bleiben während der Entschärfung in den Bahnhöfen. So meldet die Bahn: "Gegen 17-18 Uhr wird die Strecke zwischen Essen Hbf und Essen West bzw. Mülheim für etwa eine halbe Stunde aufgrund einer Bombenentschärfung gesperrt."
14.32 Uhr: "Während der Entschärfung wird auch die A 40 im Bereich des Tunnels kurzfristig gesperrt", teilt die Stadt Essen mit.
14.28 Uhr: Feuerwehrsprecher Mike Filzen: "Es steht noch nicht fest, ob die A40 gesperrt werden muss"
14.23 Uhr: Die Stadt Essen hat den Evakuierungsplan getwittert:
Alle, die im rot markierten Bereich wohnen oder arbeiten, müssen diesen schnellstmöglich verlassen. Die Menschen in der Sicherheitszone, also im äußeren Ring, sollen sich während der Entschärfung nicht im Freien aufhalten.
14.15 Uhr: Die letzte Weltkriegsbombe, die in Holsterhausen entschärft werden musste, lag auf der Allbau-Baustelle "Cranachhöfe" an der Holsterhauser Straße. Hier geht's zur Chronik über den Einsatz vom 18. Juni 2015.
14 Uhr: Feuerwehrsprecher Mike Filzen sagt: "Mit der Entschärfung der Bombe werden wir nicht vor Einbruch der Dunkelheit beginnen können." In Essen geht die Sonne heute um 16.47 Uhr unter. Wenn es auch nur geringste Verzögerungen bei der Evakuierung geben sollte, könnte sich der Großeinsatz also bis in den Abend verzögern.
13.45 Uhr: Die Stadt hat den Evakuierungplan zwar noch nicht veröffentlicht – unklar ist etwa, ob die Haupt-Bahnstrecke gesperrt werden muss –, aber der Essener Innenstadt droht wegen des Großeinsatzes sicher ein Verkehrschaos:
Neben der A40 an der Anschlussstelle Essen-Zentrum (23) müssen auch die B 224 (Friedrichstraße) und die vierspurige Kruppstraße gesperrt werden.
Neben dem Europacenter, in dem zahlreiche Firmen mit Büros vertreten sind, müssen auch die Verlagsgebäude der Funke Mediengruppe (Friedrich-/Sachsenstraße) und der Sparda Bank West (Kruppstraße) geräumt werden. Auch das Zeltdorf an der Planckstraße mit etwa 400 Flüchtlingen ist betroffen.
Fliegerbombe liegt zwischen B 224 und A40 "Am Europacenter"
13.40 Uhr: Die Bombe liegt vor der neuen Zentrale der GFKL Financial Services, also auf dem Baufeld zwischen den Straßen "Am Europacenter" und Holsterhauser Straße. Dort haben die Mitarbeiter der Spezialfirma "Schollenbeger Kampfmittelbeseitigung" im Auftrag der Bezirksregierung Düsseldorf am Vormittag die Sondierungsbohrungen durchgeführt, bei denen der Bombenfund bestätigt wurde.
Britische Fünf-Zentner-Bombe in Holsterhausen muss am Dienstag entschärft werden
13.29 Uhr: Der Blindgänger muss noch heute entschärft werden, teilt die Pressestelle der Stadt Essen mit: "Ein Verdachtspunkt hat sich soeben bestätigt. Der Blindgänger an der Kruppstraße/Friedrichstraße muss noch heute entschärft werden."
13.20 Uhr: Bei der Fünf-Zentner-Bombe, die im Juli 2015 im Bereich des P2-Messeparkplatzes in Rüttenscheid gefunden wurde, galt ein Evakuierungsradius von 250 Metern. Die Sicherheitszone hatte einen Radius von 500 Metern.
Aber noch ist unklar, wann die Bombe entschärft werden soll. Gleichwohl müssen Weltkriegsbomben nach einem Erlass der Bezirksregierung seit Anfang 2014 schnellstmöglich, also noch am Tag der Entdeckung unschädlich gemacht werden.
Bezirksregierung entdeckt Blindgänger bei Luftbildauswertungen
13.10 Uhr: Feuerwehrsprecher Mike Filzen ist an der Baustelle angekommen: Er vermutet, dass es sich bei dem Blindgänger um eine "britische Fünf-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder handelt". Auf der Baustelle wühlen sich zwar bereits Bagger durchs Erdreich, dabei aber sei die Weltkriegsbombe nicht entdeckt worden. Stattdessen haben Experten der Bezirksregierung Düsseldorf bei der vorgeschriebenen Auswertung von Luftbildern der Alliierten Bombenkrater entdeckt. Dieser Verdacht, so Filzen, habe sich nun bestätigt.
12.55 Uhr: Der Krisenstab der Stadt habe sich bereits getroffen, bestätigte der Krisenstab um 12.55 Uhr auf Anfrage. Allerdings sei noch unklar, um was für einen Typ es sich bei dem Blindgänger handelt - und darum auch, wann die Gefahrenzone evakuiert werden muss sowie wie groß die Evakuierungszone ist.