Holthausen. .

Still ist es gestern Vormittag zwischen Witthausbusch und Zeppelinstraße. Kurz nach zehn Uhr sind alle Menschen aus ihren Wohnungen evakuiert. Die Vorbereitungen für die angekündigte Entschärfung einer 100 Kilogramm schweren Fliegerbombe auf einem Grundstück an der Pasteurstraße können beginnen. Um 12.30 Uhr melden Peter Gieseke und Michael Hoff vom Kampfmittelräumdienst: „Die Bombe ist entschärft.“ Aufatmen in der Einsatzzentrale an der Zeppelinstraße.

Am Montagnachmittag legt ein Baggerfahrer bei Ausschachtungsarbeiten für einen Neubau den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg frei. „Dann müssen wir alle Aktivitäten für eine Entschärfung in Gang setzen“, beschreibt Bernd Otto, Leiter des Ordnungsamtes. „Weil es im Winter früh dunkel wird, wir nach der Dämmerung nicht sicher sein können, ob noch Jogger im Witthausbusch unterwegs sind und viele Leute um diese Zeit nach Hause kommen, haben wie die Bombenentschärfung für Dienstagvormittag angesetzt.“

Ein Polizistenduo riegelt mit seinem Wagen an der Zeppelinstraße die Einmündung Pasteurstraße ab. Auf dem Hof des Gemeindezentrums Heilig Geist haben Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe und Ordnungsamt die Einsatzzentrale aufgebaut. Im Gemeindezentrum sitzt Sigrid Stratenwerth: „Um zehn Uhr haben mich die Johanniter abgeholt. Meine Tochter hatte mir von der Bombenentschärfung erzählt und ging zur Arbeit.“

Die Seniorin ist die einzige, die Christina Kreter vom Ordnungsamt gestern betreut. Sie ist auf mehr Besucher vorbereitet: „Aber die meisten arbeiten jetzt. Andere sind gerade bei Verwandten.“ „Das Sperrgebiet ist nicht so groß. Darin liegt kein Kindergarten und keine Schule. Sonst wäre das komplizierter geworden“, ergänzt Bernd Otto. Auf der Zeppelinstraße fahren weiter Autos und Bahnen.

Während die Feuerwerker Peter Gieseke und Michael Hoff sich an ihre gefährliche Arbeit machen, warten alle im Einsatzzentrum auf die gute Nachricht: „Entschärfung geglückt.“ „Alles andere wäre grausam“, sind sich die Einsatzkräfte bewusst. Feuerwerker sind schon bei Bombenentschärfungen ums Leben gekommen. Die Explosionen haben dazu schlimme Schäden hinterlassen.

In Holthausen ist nach zweieinhalb Stunden alles glatt gelaufen.“ Das war ein spannender Tag. Ich habe viel erlebt und gehört. Zuhause passiert ja sonst nicht viel“, bedankt sich Sigrid Stratenwerth und wird wieder nach Hause gebracht.

Die Feuerwerker haben es erneut geschafft, einen Blindgänger unschädlich zu machen. Auf sie wartet noch eine weitere Bombe in Essen. Auf dem Hof des Gemeindezentrums verabschieden sich die Eisatzkräfte: „Also dann, bis zur nächsten Bombe.“