Essen. . Ein einfaches Urinal und nur wenige Sitzmöglichkeiten: Die Suchthilfe übt Kritik an der Gestaltung des neuen Trinkertreffs an der Hollestraße.

Die Suchthilfe Essen hegt offenbar Bedenken, ob eine Verlagerung der Trinkerszene vom Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof hin zum neuen Treff an der Hollestraße gelingt. „Wir hoffen, dass der neue Treffpunkt noch aufgehübscht wird.“ Im Moment sei er wenig attraktiv, sagte die Geschäftsführerin der Suchthilfe, Bärbel Marrziniak.

Die Stadt hat auf dem Bürgersteig neben der ehemaligen Caritas-Suppenküche ein Urinal aus Edelstahl errichtet sowie einige Sitzsteine aus Beton.

Sozialarbeiter: Eher ablehnende Reaktionen aus Trinkerszene

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Anfang November werden drei Sozialarbeiter der Suchthilfe, der Caritas und der Diakonie damit beginnen, die Trinkerszene zum freiwilligen Umzug zu bewegen. Das könne aber nur gelingen, wenn der neue Standort von ihr auch angenommen werde. Bislang gebe es jedoch eher ablehnende Reaktionen aus der Szene, so Marrziniak.

Unter anderem, so heißt es, würde es dort keine richtigen Sitzgelegenheiten geben und auch keine Unterstellmöglichkeit bei schlechtem Wetter. Kritik wird auch daran geübt, dass nur ein Urinal für Männer gebaut worden sei und keine Toilette für Frauen. Die Stadt hatte bei der Einrichtung des neuen Trinkertreffs allerdings bewusst eine spartanische Ausstattung gewählt. „Wir wollen dort keine Aufenthaltsqualität schaffen, die noch anziehend auf die Szene wirkt“, hatte Ordnungsdezernent Christian Kromberg bei der Vorstellung der Pläne betont.

Sollten die Betroffenen jedoch nicht freiwillig umziehen, wollen Ordnungsamt und Polizei Essen den Druck auf die Trinkerszene am Hauptbahnhof erhöhen.