Essen. . Weniger Einsätze, weniger Bürgerkontakte lautet die Bilanz des Dienstes von Ordnungsamt und Polizei in Essen. Dabei hatte Politik die Aufstockung beschlossen.
Der Sinkflug der Doppelstreife aus Polizei und Ordnungsamt, bzw. die Ersatzvariante mit zwei Ordnungsamtsmitarbeitern, hält weiter an. Rund ein Drittel Pärchen waren im vergangenen Jahr insgesamt weniger in der Essener Innenstadt und den Stadtteilen unterwegs, als in 2013 – immerhin machte das mehr als 400 Einsätze weniger aus. Das kommt in der Politik gar nicht gut an.
„Diese Vorlage stellt uns überhaupt nicht zufrieden“, kommentierte Erik Fabian Schrumpf (CDU) in der Sitzung des Ordnungsausschusses die Jahresbilanz der Doppelstreifen. Nur zehn Mitarbeiter des Sozialamtes waren im vergangenen Jahr auf Essens Straßen unterwegs, zwei zusätzliche versahen den Innendienst. „Dabei hatten wir die Aufstockung von 12 auf 24 beschlossen“, kritisierte Schrumpf: „Essen ist im Vergleich zu den Nachbarstädten da im unteren Mittelfeld.“
Personalprobleme bei der Doppelstreife
Eine Aufstockung aus Reihen des Ordnungsamtes, die aufgrund der klammen Personalsituation bislang auf sich warten ließ, wird allerdings kaum allen Bürgern ihr subjektives Sicherheitsgefühl so vermitteln können, wie man sich das bei der Einführung der Doppelstreife gedacht hatte. Das Personalproblem scheint auf Seiten der Polizei noch ausgeprägter zu sein, und dafür ist das Land NRW zuständig.
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Sind die Doppelstreifen Verwaltung/Polizei im Vergleich zum Jahr 2013 um fast die Hälfte eingebrochen, 976 zu 550, so ist die Präsenz der Ordnungsamts-Pärchen im selben Zeitraum konstant geblieben. Doch endlos wird man auch bei den mehr und mehr lästigen Doppelstreifen die Personallöcher der Polizei nicht stopfen können.
Weniger Zeit für die Bürger
So lange ein größerer Wurf ausbleibt, wird man sich wohl mit stetig sinkenden Zahlen arrangieren müssen. Und die können keinen Verantwortlichen zufrieden stellen: 5641 Bürgerkontakte im Jahr 2014 sind mehr als 2000 weniger als im Jahr zuvor, sogar fast 8000 weniger als im Jahr 2011.
Der Verfall lässt sich natürlich auch an den Einsatzstunden von Ordnungsamt/Polizei ablesen: 3575 (2014) zu 6318 (2013). Schaut man sich die Entwicklung der Stundenzahl bei den rein städtischen Duos an, wird die Tendenz zu mehr Verwaltung und weniger Polizei deutlich: Mit 6305 Stunden auf der Straße blieben die Frauen und Männer des Ordnungsamtes kaum unter dem Vorjahreswert.
Was daraus folgt? Nach einem breit aufgestellten, und Personalkosten intensiven, kommunalen Ordnungsdienst sieht es aktuell nicht aus. Die CDU kündigte für Mai einen ausführlichen Antrag zum Thema an. Man darf gespannt sein.