Essen. . Die Deutsche Annington und Gagfah suchen für ihr gemeinsames Unternehmen einen neuen Verwaltungssitz. Essen hat dabei gute Chancen.
Die geplante Mega-Fusion der beiden Wohnungsunternehmen Deutsche Annington und Gagfah dürfte derzeit nicht nur die Anleger beflügeln. Die Übernahme wird wohl ebenso ein Buhlen der Ruhrgebietsstädte um die Frage auslösen, wo Europas zweitgrößter Immobilienkonzern künftig seinen Sitz haben würde. Schließlich wird das neue Unternehmen schon als neuer Dax-30-Kandidat gehandelt mit einem Wert von 21 Milliarden Euro und tausenden Arbeitsplätzen. „Wir werden unseren Hut auf jeden Fall in den Ring werfen und werden versuchen, Gespräche aufzunehmen“, hieß es am Montag bei der Essener Wirtschaftsförderung. Mit der Gagfah stehe man ohnehin regelmäßig in Kontakt.
Beide Wohnungsunternehmen gaben in ihrer Mitteilung am Montag lediglich bekannt, dass die gemeinsame Zentrale des zusammengeschlossenen Unternehmens in der Nähe der bisherigen Hauptverwaltungen liegen solle. In einer ersten Version hieß es sogar „in Essen oder Umgebung“. Essen dürfte als neuer Standort durchaus gute Karten haben. Schließlich liegt Essen derzeit genau zwischen den Hauptverwaltungen der beiden Unternehmen. Während die Deutsche Annington ihre Hauptverwaltung in Bochum hat, war die Gagfah vor etwa drei Jahren mit ihrem Hauptsitz von Essen nach Mülheim gezogen, an der Rüttenscheider Straße sitzt seither nur noch ein Teil der Verwaltung.
Entscheidung ist noch nicht gefallen
Dass Annington und Gagfah zusammen eine neue Zentrale brauchen, wurde am Montag auf der Pressekonferenz deutlich. Die jeweiligen Standorte jetzt wären für die dann über 1000 Mitarbeiter zu klein. Die Annington beschäftigt in der Verwaltung in Bochum rund 800 Mitarbeiter, die Gagfah in Mülheim und Essen etwa 320. Ein Sprecher der Deutschen Annington betonte, dass eine Entscheidung noch nicht gefallen ist. Allerdings nannte er die Lage von Essen „attraktiv.“ Schließlich sollen die Mitarbeiter künftig alle ihren Arbeitsplatz weiterhin gut erreichen. Er verwies zudem auf die historischen Wurzeln, die für einen Umzug nach Essen sprechen könnten. Schließlich brachte erst die Übernahme der Essener Viterra die Annington zu der Größe, die sie heute hat. Die Viterra war ein Immobilienunternehmen, das von der Veba (später Eon) gegründet wurde.