Essen. . Der Ruhrverband hat den Wasserstand des Baldeneysees um 75 Zentimeter abgesenkt. Überprüft wird nun, ob ein Damm undicht ist. Die Denkmalpflege sorgt sich derweiil um das Baudenkmal Haus Scheppen, das sonst im Wasser steht.

Der Baldeneysee ist seit seinem Bau Anfang der 1930er Jahre ein beliebtes Ausflugsziel. Seit der Ruhrverband den Wasserstand des Stausees abgesenkt hat, lockt dieses seltene Schauspiel neugierige Beobachter ans Ufer. Donnerstag Früh um acht Uhr regulierte der Wasserversorger den bis dahin erhöhten Durchfluss am Stauwehr wieder auf Normalmaß. Wie geplant, ist der Wasserspiegel innerhalb von drei Tagen um 75 Zentimeter gefallen, was nicht zu übersehen ist. Der See hat sich von seinen Ufern zurückgezogen wie ein Meer bei Ebbe. Freigegeben hat er die ein oder andere Sitzbank, die Übermütige irgendwann hineingeworfen haben.

Am Hardenberg Ufer auf Fischlaker Seite ist Wasser nur noch knöcheltief, weshalb Ruhrverbands-Sprecher Markus Rüdel ausdrücklich davor warnt, hinein zu waten. Wer es versucht, bliebe schnell stecken im Schlamm, über dem der unangenehme Duft von Algen und vermodernder Wasserpflanzen wabert.

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Im Hafen an Haus Scheppen liegen Segelboote auf Grund. Die Grundmauern des mittelalterlichen Gemäuers, das erst seit gut acht Jahrzehnten eine Wasserburg ist, atmen Luft. Ob das dem Denkmal gut tut? Die Untere Denkmalbehörde empfiehlt ganz genau hinzusehen. Am Donnerstag bereits nahmen Mitarbeiter der Bezirksregierung das historische Bauwerk in Augenschein. Grund zur Sorge sahen sie nicht, so ein Sprecher der Aufsichtsbehörde, die in den kommenden drei Wochen „ein Auge“ auf das werfen will, was sich da tut am See.

Rund um Haus Scheppen

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Sanierungsbedarf hat der Ruhrverband bereits erkannt, und zwar am Damm in Höhe von Schloss Baldeneysee auf Heisinger Seite. Diesem Bauwerk und dem dahinter liegenden Poldergebiet gilt die Aufmerksamkeit des Wasserversorgers, deshalb wurde der Wasserspiegel des Sees erstmals seit den 90er Jahren abgesenkt. Die Dammkrone müsse auf jeden Fall erneuert werden, sagt Sprecher Markus Rüdel. Soviel zeige sich bereits jetzt.

Baldeneysee um 75 cm abgesenkt

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Ob noch weitaus größere Reparaturarbeiten auf den Ruhrverband zukommen, hängt vom Ergebnis der Grundwassermessungen ab. Der sichtbare Schaden am Damm erkläre jedenfalls nicht, warum das Poldergebiet unterschiedliche Grundwasserstände aufweist, so Rüdel. Möglicherweise handele sich um Spätfolgen des Bergbaus, möglicherweise um Wasser, das von den benachbarten Hängen abfließt. Möglicherweise aber ist der Damm undicht.

Um dem Phänomen auf den Grund zu gehen, hat der Ruhrverband Grundwassermessstellen installiert. Für die Messungen bleibt der Wasserstand um besagte 75 Zentimeter abgesenkt. Wer es mit eigenen Augen sehen will, hat bis zum 15. Dezember Zeit.