Essen. . In weiten Teilen von Rüttenscheid, Bredeney und Stadtwald darf die Stadt Essen ab sofort keine neuen Bauvorhaben genehmigen. Die Kommunalaufsicht reagiert damit auf die seit Jahrzehnten unzureichende Entwässerung in den Stadtteilen.
Paukenschlag im städtischen Planungsausschuss: Die Stadt Essen darf ab sofort in weiten Teilen von Rüttenscheid, Bredeney und Stadtwald keine neuen Bauvorhaben genehmigen. Denn die Bezirksregierung Düsseldorf hat Anstoß an der seit Jahrzehnten unzureichenden Entwässerung genommen und ein „Verschlechterungsverbot“ erlassen. Dies teilte die Planungsverwaltung am Donnerstag in der Sitzung im Ratsausschuss für Stadtplanung und Bauordnung mit.
Das Verbot tritt demnach ab sofort in Kraft. Im Klartext: Es darf kein weiteres Gebäude an das Entwässerungssystem angeschlossen werden. Ob das Verbot auch für bereits im Bau befindliche Gebäude gilt, konnte die Verwaltung am Donnerstag auf Anfrage der Redaktion nicht beantworten.
Baubeginn verschiebe sich bis zum Frühjahr 2015
Hintergrund: Abwasser wird in den drei Stadtteilen in den Rellinghauser Mühlenbach geleitet, der in offener Bauweise durch das Walpurgistal bis ins Annental fließt. Bei starkem Regen könne die Brühe ungeklärt in die Ruhr gelangen.
Die Bezirksregierung hatte die Stadt schon in den 90er Jahren aufgefordert, das Entwässerungssystem zu modernisieren, was auch längst hätte geschehen sein sollen. Laut dem Entwässerungskonzept der Stadt sollte der Bachlauf von 2007 bis 2013 umgebaut werden. Die Kanalarbeiten der Stadtwerke lassen aber bis heute auf sich warten. Auf Anfrage der Stadtteilpolitik hieß es jüngst, der Baubeginn verschiebe sich bis zum Frühjahr 2015.