Essen/Mülheim. Die Stadt Mülheim, die mit Essen den Flughafen betreibt, wirbt für einen geordneten Rückzug aus dem Flughafen und warnt vor den Folgen einer drohenden Insolvenz. Für den Ausstieg ins Auge gefasst hat man in Mülheim das Jahr 2024 - zehn Jahre vor Ablauf des Erbpachtvertrages mit dem Aero Club.

Angesichts des angekündigten Ausstiegs des Landes NRW aus dem Flughafen Essen/Mülheim warnt die Stadt Mülheim vor einer drohenden Insolvenz der gemeinsamen Flughafengesellschaft und wirbt für einen geordneten Rückzug und zwar im Jahr 2024 - zehn Jahre vor Ablauf des langfristigen Erbpachtvertrages mit den Sportfliegern des Aero Club.

Wie der Chef der Mülheimer Beteiligungsholding, Hendrick Dönnebrink, vor dem Ratsausschuss für Stadtplanung und Bauordnung ausführte, könnte der verbliebene Zeitraum dafür genutzt werden, ein Planfeststellungsverfahren für die weitere Nutzung des 142 Hektar großen Flughafengeländes auf den Weg zu bringen und dieses auch abzuschließen.

Außergerichtlich Einigung mit dem Aero-Club

Den am Flughafen ansässigen Flugschulen bliebe genug Zeit, sich neu zu orientieren. Und: Der Pachtvertrag mit dem „Luftschiff-Betreiber“ WDL liefe mit der Flughafengesellschaft aus 2024 aus. Mit dem Aero-Club müssten die Flughafen-Gesellschafter sich allerdings außergerichtlich einigen, um einer Klage auf Schadensersatz vorzubeugen. In wie weit dieser Weg erfolgversprechend wäre, ließ Dönnebrink offen.

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Eine rechtliche Rückstufung des Flughafens zu einem so genannten Sonderlandeplatz, der den Ansprüchen der Sportflieger genügen würde, hält Dönnebrink aus rechtlichen Gründen für keinen gangbaren Weg. Ein Gutachter hat diesen Weg empfohlen.

Der Planungsausschuss will vor einer Entscheidung zunächst weiteren Expertenrat hinzuziehen. Die Zeit drängt. Anfang kommenden Jahres könnte die gemeinsame Flughafengesellschaft in die Insolvenz abschmieren.