Essen. . Die beiden NRZ-Testfahrer Andrea Kaiser und Andreas Ricken sitzen zum ersten Male in einem Elektrowagen. Bis Freitag werden sie mit einem vom Hersteller zur Verfügung gestellten BMW i3 drei Tage lang durch den Essener Großstadtdschungel düsen und von ihren Eindrücken berichten.

Andrea Kaiser und Andreas Ricken sind die beiden Gewinner unserer Verlosung, zu der wir am Montag aufgerufen hatten. Gesucht waren zwei Paare oder Familien, die für die NRZ ein Elektroauto im Alltag testen wollen. Unter den Lesererinnen und Lesern, die sich darauf beworben hatten, konnten nur zwei den Zuschlag erhalten. Die beiden Essener Testpiloten werden mit dem vom Hersteller zur Verfügung gestellten BMW i3 nun drei Tage lang durch die Großstadt düsen und an dieser Stelle von ihren Eindrücken berichten. Gestern erhielten sie ihre Fahrzeuge und dazu eine technische Einweisung in die Bedienung.

Ungewohntes Fahrgefühl

Der erste Eindruck war positiv. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht nahmen die Fahrer hinter dem Lenkrad Platz und starteten den Motor. „Das ist ja ganz seltsam“, rief Andreas Ricken, als er den Wagen die ersten Meter durchs Südviertel steuerte. Anders als vom Benziner gewohnt, macht der Elektrowagen nämlich kaum eigene Geräusche. Der 28-Jährige Ricken studiert derzeit Maschinenbau in Gelsenkirchen. Mit seiner Freundin teilt er sich ein südkoreanisches Kompaktauto. Früher wollte er immer einen Sportwagen haben, vielleicht etwas in Richtung Porsche. „Inzwischen sage ich mir aber auch, dass ein Auto nur ein Gebrauchsgegenstand ist“, urteilte Ricken, der nun sogar über einen Kombi nachdenkt.

Für Andrea Kaiser, unsere zweite Testfahrerin, zählen Autos schon immer zu den Dingen, die man halt so hat, einfach weil sie praktisch sind. Die 44-jährige Lehrerin fährt derzeit einen braven Opel. Bei ihrem ebenfalls 44-jährigen Ehemann sieht das wieder ganz anders aus: „Der sammelt Oldtimer. Momentan schraubt der an einem Chevrolet aus den 60er Jahren, „ich weiß den Namen nicht, aber so einer in rot.“

An die Steckdose

Erfahrungen mit Elektroautos haben bislang beide nicht. Das wird sich in den nächsten Tagen ändern. Für etwa 100 Kilometer reicht eine Stromladung des BMW, dann ist die Batterie leer und der Wagen muss an die Steckdose. Zwar springt der eingebaute Benzinmotor bei niedrigem Ladestand von alleine an und sorgt dadurch für zusätzliche Reichweite, doch nach einer gewissen Zeit hilft auch das nicht mehr und das Auto muss für ein paar Stunden zwangsweise stehen bleiben.

Genau an dieser Stelle setzt die NRZ-Aktion an: Wir wollen von den Testfahrern wissen, wie sich Elektroautos in der Praxis bewähren – losgelöst von Werbeversprechen und den Vorstellungen der Politik. Die Testautos sorgten gestern zumindest bei Passanten für großes Interesse. Als Andreas Ricken die Ladestation vor dem RWE-Turm ausprobierte, ließen die ersten Fragen nicht lange auf sich warten. „Wie schnell fährt der denn?“ Oder: „Wie lange hält die Batterie?“

Am Freitag endet der Test. Bis dahin wird genauestens Buch geführt.