Essen-Kettwig. .

„Einmal hatte sogar ein Mercedes-Smart-Fahrer sein Elektroauto an unserer E-Bike-Station angeschlossen“, erzählt Hotelier Jürgen Knappmann, der mit seiner Frau Martina das Landhaus an der Ringstraße betreibt, von der besonderen Begegnung. „Ansonsten sind es E-Bike-Fahrer, die zwei bis vier Stunden lang ihren Motor aufladen.“

Gäste, die dort ‘tanken’, erhalten bei der Begrüßung an der Theke ein kostenloses Glas Bier, das Karsten Schäfer, der das Brauhaus bewirtschaftet, frisch zapft. Und dazu gibt es noch ein Stück Schokolade.

Die Kettwiger Ladestation gibt es seit drei Jahren, und sie ist die letzte Tankadresse auf der 228 Kilometer langen Ruhrtal-Rad-Wanderstrecke von Winterberg (Quelle) bis Duisburg (Mündung).

Man freut sich, auch zusammen mit der Stadt Essen, diese Tour mit den Ladesätzen unterstützen zu können. „Es hat ein Boom eingesetzt“ beschreibt Knappmann die Situation. „Hintergrund ist, dass sich die Generation 60 plus vermehrt aufs Rad setzt und auch an organisierten Fahrten teilnimmt, die sie sich vorher nicht mehr zugetraut haben.“

Als die Anzahl älterer Herrschaften immer mehr zunahm, wurde die Idee geboren, eine E-Bike-Station zu installieren. Die 20 Hotelzimmer bieten 36 Übernachtungsmöglichkeiten und seien stets sehr gut belegt. Der 61-jährige Knappmann: „Die Gäste schätzen unseren kostenlosen Service, sie kommen von überall her, sogar aus den Benelux-Ländern auf der Route zum Westerwald, bestaunen und bewundern die Schönheit der Strecke und des Ruhrgebietes.“

Wenn es Zimmer-Überbelegungen gebe, stimme man sich mit den Domstuben in Werden ab, die ebenfalls von der Fahrradkonjunktur profitieren. Im Sommer lädt der Biergarten, neben dem sich auch die Anschlussstelle befindet, und die Fahrräder in der Garage abgestellt werden können, zum Durst löschen ein.

„Dieser Zwischenstopp ist auch ein Wirtschaftsfaktor für die Kettwiger Innenstadt“, sagt Knappmann. Und er denkt an die Eisdielen, kleinen Läden und Bäckereien, die dadurch vermehrt Kundenzulauf haben.

Die Landhaustradition besteht seit 1919 - immer in Händen der Familie Knappmann. Als Gasthaus wurde es seit 1888 betrieben und später vom Urgroßvater erworben und anschließend umgebaut. In der Nähe liegt der S-Bahnhof Kettwig Vor der Brücke.

„Der Gast ist hier König und wir sein Königreich“ lautet das Land- und Brauhaus-Motto von Martina und Jürgen Kappman und Karsten Schäfer. Und im Prospekt heißt es: „Das Ruhrtal - ein Paradies für Fahrradtouristen, die bei uns immer willkommen sind“.