Duisburg-Rheinhausen. Zu den Tierheim-Plänen in Duisburg gab es nun eine erste Anhörung in der Bezirksvertretung Rheinhausen. Welcher Umstand scharfe Kritik bekam.
Mit einer Anhörung zu dem geplanten Tierheim-Neubau im Business Park Duisburg-Asterlagen (wir berichteten) befasste sich am Donnerstag (2. März) auch die Bezirksvertretung Rheinhausen mit der Angelegenheit. Die anwesenden Lokalpolitiker waren überrascht von dem Tagesordnungspunkt. Zur Einordnung: Die entsprechende Beschlussvorlage zu den Planungskosten veröffentlichte die Stadt Duisburg erst am Donnerstagmorgen.
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„Es ist absolut wichtig, was hier passiert“, betonte CDU-Fraktionsvorsitzender Ferdi Seidelt. „Es kann aber nicht sein, dass wir eine Beschlussvorlage erst zu Beginn der Sitzung bekommen.“ Seidelt richtete seine Kritik direkt an Oberbürgermeister Sören Link, der nicht an der Sitzung teilnahm. „Es gehört sich einfach nicht, am gleichen Tag eine Vorlage über 10 Millionen Euro zu bekommen, das ist absolut unhöflich.“ Wie berichtet, rechnet die Stadt mit Gesamtkosten von 10,14 Millionen Euro für den Neubau. „Unterm Strich geht es uns aber natürlich um die Tiere. Wir nehmen die Beschlussvorlage unter Protest zur Kenntnis“, so der CDU-Politiker.
Tierheim in Asterlagen: Stadt und IMD äußern sich
Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Mehmet Aslan schloss sich der Kritik an. „Wir teilen die Bedenken bezüglich der Spontanität. Ich bitte die Bezirksbürgermeister, dies dem Oberbürgermeister mitzuteilen, so was in Zukunft zu unterlassen.“ Lobende Worte fand er hingegen für die Anwesenheit von Dr. Wolfram Schön vom Veterinäramt sowie Winand Schneider, Geschäftsführer beim Immobilien-Management Duisburg (IMD), die für Rückfragen der Bezirksvertreter in der Sitzung zur Verfügung standen.
Sven Benentreu (FDP), der bereits kurz nach Bekanntwerden der Pläne Kritik äußerte, nutzte die Gelegenheit: „Es standen ja mehrere Flächen zur Diskussion“, erinnerte er. So sei im vergangenen Jahr eine Fläche in Homberg öffentlich diskutiert worden. „Was waren denn die anderen Flächen?“, wollte der FDP-Politiker wissen. „Wir haben hier jetzt einen Prozess, der ausschließlich intern abgelaufen ist. Wir wissen nicht, warum die Fläche in Asterlagen nun präferiert wurde.“
Neues Tierheim in Duisburg: Immobilien-Management entschuldigt sich
Dass die Stadt in den vergangenen Jahren „eine Vielzahl“ von Grundstücken untersucht hat, bestätigte Schneider vom IMD. „Ich kann sie jedoch nicht alle aufzählen.“ Die nun geplante Fläche in Asterlagen sei die einzige, die einen entsprechenden Bau zulasse und „wo wir nicht am Rande einer Wohnbebauung sind.“ Für die kurzfristige Vorlage entschuldige sich Schneider bei den Politikern.
Er berichtete, dass es bereits am 10. Februar, also vor rund drei Wochen, die letzten Abstimmungen gab. „Da ging es auch um die Frage, wann wir die Vorlage in den Sitzungsumlauf bringen.“ So schnell wie möglich war das Ziel, „damit sie es nicht aus der Presse erfahren.“ Das ist offensichtlich nicht gelungen. „Das bitte ich zu entschuldigen“, so Schneider.
Thema Lärmschutz wird beim Tierheim-Planungen in Duisburg berücksichtigt
Auch zu der befürchteten Lärmbelästigung wollte Benentreu eine Einschätzung. „Inwiefern wurden denn die Anlieger mit eingebunden?“, fragte er. „Es gibt da zum Beispiel ein Hotel. Steigender Lärm könnte dazu führen, dass Gäste wegbleiben.“ Für den IMD-Geschäftsführer eine unbegründete Sorge. „Wir wollen ja erst mal einen Planungsbeschluss und keinen Baubeschluss“, erinnerte er. „In diesem Rahmen gibt es natürlich Lärmschutzvorrichtungen, damit dieses Thema auch eingehalten wird.“
Das Konzept sehe zudem vor, dass die Tiere ihren Außenbereich im Innenhof haben. „Natürlich fehlt da noch der Feinschliff“, betonte Schneider. „Aber wir werden diese Punkte berücksichtigen, sonst funktioniert es nicht.“ Die Bezirksvertreter stimmten der Vorlage einstimmig zu, inklusive der FDP-Stimme von Sven Benentreu.
>> NEUBAU TIERHEIM IN DUISBURG – SO GEHT ES WEITER
- Nach der Anhörung in der Bezirksvertretung Rheinhausen gibt es Vorberatungen im Betriebsausschuss für das Immobilien-Management Duisburg (6. März), im Ausschuss für Umwelt, Klima und Naturschutz (9. März) sowie im Haupt- und Finanzausschuss (20. März).
- Die Entscheidung fällt der Rat der Stadt Duisburg in seiner kommenden Sitzung am 27. März.
- Aktuell geht es nur um die Planungskosten für den Tierheim-Neubau. Dafür rechnet die Stadt mit Kosten in Höhe von 818.000 Euro.