Duisburg-Rheinhausen. Acht Jahre lang leitete Gabriele Petrick die VHS in Duisburg-Rheinhausen. Zum 1. März ist Schluss. Das hat sie für die Zeit danach geplant.
Die Volkshochschule Rheinhausen muss im ersten Quartal 2022 gleich mit zwei gewichtigen personellen Veränderungen klarkommen. Zum einen wird Gabriele Petrick offiziell zum 1. März die Leitung abgeben und in den Ruhestand treten. Zum anderen vermisst das Team am Körnerplatz schon seit Anfang des Jahres den roten Bürokater, der seit Jahren jeden Tag durchs Küchenfenster spaziert kam und dann den Tag zur Freude aller Gäste und Mitarbeiter kuschelnd und maunzend auf den Stühlen verbracht hat.
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„Wir haben nie herausgefunden, wem er gehört hat. Ich habe eine eigene Facebook-Seite für ihn angelegt, aber auch unter den 500 Followern war niemand, der sich als Besitzer zu erkennen gegeben hat“, erzählt Gabriele Petrick und bedauert den Verlust, denn es ist wenig wahrscheinlich, dass das Tier ebenfalls aus Altersgründen den Bürojob an den Nagel gehangen hat.
Gabriele Petrick ist seit 2014 Leiterin der VHS Rheinhausen
Petrick jedenfalls freut sich natürlich auf den neuen Lebensabschnitt, gibt aber auch zu, dass sie die VHS sehr vermissen wird, denn es war für sie eine Art Traumjob. „Ich habe die Leitung hier 2014 übernommen und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, anfänglich hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich hier in dieser tollen Atmosphäre einmal arbeiten würde.“ Zugegeben war der berufliche Werdegang der 65-Jährigen zunächst anders geplant. Studiert hat Petrick Germanistik und Philosophie. Mit dieser Fächerkombination wird man voraussichtlich erst einmal Lehrerin. So auch Petrick. Zuerst an einer Privatschule in Düsseldorf, dann an einer höheren Handelsschule in Hilden.
Dort hat sie allerdings weniger philosophiert, sondern sich primär der Ausbildung der Teilnehmer in Textverarbeitung und Stenografie gewidmet. „Das hatte ich mir zwischendurch angeeignet und da ich schon zu Studienzeiten als Sekretärin in der Uni-Verwaltung gearbeitet hatte, ging mein Weg mehr und mehr in die Administration und in die Verwaltung“, erinnert sich die passionierte Malerin und Zeichnerin. Im Übrigen etwas, das dann ab März einen hohen Stellenwert in ihrem künftigen Leben einnehmen wird. Neben ihrem Mann selbstverständlich, der passenderweise zur fast gleichen Zeit pensioniert wird. Da der Gatte gerne und oft wandert, plant seine Frau, sich währenddessen dem „urban sketching“ zu widmen.
Gabriele Petrick möchte der VHS Rheinhausen auch weiterhin treu bleiben
„Während mein Mann läuft, sitze ich auf einem Höckerchen in der Natur und skizziere und zeichne. Wenn mein Mann wiederkommt, bin ich gleichzeitig mit dem Bild fertig und wir können gemütlich zusammen essen gehen“, verrät die noch-Chefin ihren Plan für ein harmonisches-Ehe-Rentendasein. Der VHS will sie natürlich auch weiterhin treu bleiben. Seit mittlerweile drei Jahren besitzt sie gemeinsam mit einer Kollegin ein Atelier und gibt bereits jetzt VHS-Kurse zum Thema Aquarellmalerei. Ihr Dozentenleben begonnen hat sie 2009 nicht im künstlerischen Bereich, sondern als Fachbereichsleitung in der Tagespflege. „Ich habe mich damals beruflich umorientiert und bin über diese Herausforderung zur VHS gekommen.“
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Retrospektiv beschreibt Petrick diese Zeit damals als harte Schule und gibt zu, dass sie sich sehr gefreut hat, als die Stelle der Fachbereichsleitung EDV frei wurde und sie sich den Computern widmen durfte. Denn trotz der kreativen Ader liegen ihr auch die etwas nüchterneren Logiken. Dieses weitgefächerte Begabungs- und Interessenfeld ist eine gute Basis für ein abwechslungsreiches Rentendasein. Es wird beinahe schon etwas stressig, wenn die Neu-Rentnerin noch hinzufügt, dass sie sich unbedingt wieder mehr der Fotografie widmen möchte und außerdem auch noch einen Garten hat, der dringend darauf wartet, in Schuss gebracht zu werden. Langweilig wird’s wohl nicht bei Gabriele Petrick.