Duisburg-Baerl/Homberg. In Duisburg gibt es „Mittel zur Pflege des Ortsbildes“. Auch die Stadtteile Homberg und Baerl profitieren davon. Ein Besuch auf der Dorfwiese.
Manchmal verstecken sich hinter sperrigen Namen richtig gute Sachen: Wenn in Duisburg die „Mittel zur Pflege des Ortsbildes“ verteilt werden, dann heißt das: Es gibt Geld für Projekte, die dem Stadtteil gut tun. Jeder von Duisburgs Bezirken bekommt pro Jahr 20.300 Euro, die dann weiter aufgeteilt werden. Im Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl geht mit rund 10.000 Euro der größte Batzen an Homberg und Hochheide, Baerl und Ruhrort bekommen je 5000 Euro. Wir haben uns zeigen lassen, was mit dem Geld im Duisburger Nordwesten passiert.
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Hans Gerd Bosch, der Vorsitzende der SPD im Bezirk, hat die Baerler Dorfwiese ausgesucht. Die liegt ihm nicht nur am Herzen, weil er selber in der Nähe wohnt. Hier kann er auch gut demonstrieren, was alles nötig ist, damit die Mittel auch etwas bewirken im Ortsbild. Im besten Fall gehört zunächst einmal politische Einigkeit dazu. Deshalb ist SPD-Mann Bosch nicht alleine gekommen, sondern hat neben der Ruhrorter Parteigenossin Heike Krause auch Klaus Radny von der CDU und den Grünen-Politiker Dietmar Beckmann an seiner Seite.
Ortsbildverschönerung in Homberg und Baerl: Einigkeit bei den Parteien
FDP und Linke sind entschuldigt, haben die Projekte in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung aber ausdrücklich mit abgesegnet. „Alle Parteien waren mit der Auswahl einverstanden“, sagt Hans Gerd Bosch. Und sie sind auch alle stolz darauf, dass der Bezirk die Sitzung trotz der schwierigen Corona-Lage nicht abgesagt hat und so das Geld mit dem einstimmigen Beschluss auf den Weg bringen konnte.
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Es sind aber noch mehr Menschen beim Termin auf der Dorfwiese. Brigitte Buchmann ist da. Sie vertritt den Heimat- und Bürgerverein von Baerl, der die Dorfwiese von der evangelischen Kirche gepachtet hat und sich um das zentrale Stück Gemeinschaftsgrün kümmert. Und Klaus Moeller, der Vorsitzende der Baerler Bürgerschützen steht mit in der Runde. „Das Geld würde uns gar nichts nützen, wenn wir die Vereine nicht hätten“, erklärt Hans Gerd Bosch, wie das am Ende mit den Mitteln zur Pflege des Ortsbildes funktioniert. Die Politik verteilt das Geld, die Vereine überlegen, wie aus dem Finanzzuschuss das Beste herausgeholt werden kann – und sie setzen es mit vielen helfenden Händen auch um.
Dorfwiese in Baerl: Blumenwiese und Baumpflege
Beispiel Dorfwiese: „Zur ökologischen Aufwertung der Baerler Dorfwiese durch den Heimat- und Bürgerverein wird ein Kostenzuschuss von 1000 Euro gezahlt.“ So steht es im gemeinsamen Antrag der Fraktionen. Damit wollen die Helfer die Blumenwiese unter den Obstbäumen in diesem Jahr so beackern, dass hier bald noch mehr Vielfalt blüht. Mit dem Geld können sie sich professionelle Unterstützung leisten, um die Grasnarbe für die frische Aussaat zu öffnen und die Apfel- und Walnussbäume professionell zu pflegen. Damit bekommt die Dorfwiese ein weiteres Extra, das sie für die Bürger attraktiver macht.
„Hier hat sich schon so viel getan“, sagt Klaus Moeller, während unter dem Applaus der Politiker kurz darauf ein junger Mann den Basketballkorb auf der Dorfwiese gleich mehrfach hintereinander trifft. Das Geld zur Verschönerung des Ortsbildes hat es gepaart mit dem Einsatz der Vereine möglich gemacht, dass hier Spiel und Sport möglich ist. Auch der Schießstand der Schützen hat vor einiger Zeit einen festen Standort auf der Wiese bekommen. „Wir konnten uns sogar einen Weg zum Schießstand anlegen, so dass wir keine nassen Füße mehr bekommen“, sagt Klaus Moeller. Und einen eigenen Stromkasten haben sie jetzt auch. „Früher mussten wir uns den Strom sehr kompliziert von der anderen Straßenseite herüberlegen.“
Mittel zur Pflege des Ortsbildes: 3000 Euro für die Baerler Bürgerschützen
Jedes Jahr gewinnt die Dorfwiese so etwas dazu. Davon können alle Baerler profitieren, wenn man sich hier in Zeiten ohne Pandemie wieder bei Veranstaltungen wie Osterfeuer, Schützenfest, Feuerwehrfest, Zirkusprojekt der Schulen oder auch einfach nur so trifft. Und damit Einheimische und Besucher davon erfahren, was im kleinen Baerl Großes passiert, gibt es in diesem Jahr auch 3000 Euro für die Bürgerschützen, die von dem Geld Ortseingangsschilder aufstellen wollen, auf denen die Veranstaltungen angekündigt werden.
Auf diese Idee sind die Schützen in einem ihrer Zukunftsworkshops gekommen, mit denen sie sich die Coronazeit vertrieben haben. Eine eigene Arbeitsgruppe kümmert sich jetzt darum. Aktuell gibt es noch Probleme mit möglichen Standorten. Das ist schwieriger als gedacht, die Vorschläge müssen jetzt erst mal von der Stadtverwaltung geprüft werden. Klaus Moeller und seine Mitstreiter bleiben hartnäckig am Ball. Die Zeit haben sie – denn das Schützenfest, das im Dreijahresrhythmus in diesem Mai gewesen wäre, ist ja wegen Corona ausgefallen. Schwamm drüber. Die Schützen träumen davon, es bald auf den neuen Schildern anzukündigen. Die Mittel zur Pflege des Ortsbildes machen es möglich.
Diese Projekte in Homberg und Baerl werden unterstützt:
- Homberger Arbeitskreis Kinder und Jugend: 2000 Euro für das Kinderschwimmen, Katholische Kirche Homberg/Hochheide: 1500 Euro für die Schulbuchkammer, Hochheider Tasche: 1000 Euro für die Lebensmittelausgabe, Blumenampeln für den Hochheider Markt: 1000 Euro.
- Werbering Homberg: 1500 Euro für die Weihnachtsdekoration, Bänke auf der Königsstraße: 3100 Euro, Bürger-Schützengesellschaft Baerl: 3000 Euro für die Ortseingangsschilder, Binsheimer Bürgerschützenverein: 500 Euro für die Pflege des Denkmals in Binsheim.
- Baerler Heimat- und Bürgerverein: 1000 Euro für die Aufwertung der Baerler Dorfwiese, Wildblumenwiese am Hakenfeldgraben: 1000 Euro.