Duisburg-Baerl.. Baerler Gesellschaft feiert alle drei Jahre Schützenfest, Höhepunkt ist neben der Inthronisierung des Königs der Schützenumzug mit Hindernissen.


Erst war es heiß, dann war es nass. Der Baerler Schützenumzug hatte mit einigen Wetterkapriolen zu kämpfen. Aber schweißtreibende Arbeiten sind die Sappeure, die dem Zug vorweglaufen, gewöhnt. Denn sie sind dafür zuständig, die Hindernisse, mit denen die Baerler der Bürgerschützengesellschaft traditionell den Umzug erschweren, aus dem Weg zu räumen. Rund ein Dutzend waren es in diesem Jahr. Sie machen aus dem Schützenumzug ein ganz besonderes Spektakel.

Schon an sich ist der Tross mit mehreren Kapellen und Gastvereinen ein imposanter Anblick. Aber an den Hindernissen versammeln sich viele Nachbarschaften und erwarten die Schützen. So zum Beispiel an der Hubertusstraße. Die dortige „Hindernisbaugesellschaft“ hatte eine rund acht Meter hohe Vogelstange aufgestellt. Davor hatten sie ein Schießrohr für Tennisbälle montiert. „Hier wird der Schützenkönig der Hubertusstraße auserkoren“, sagte Schießmeister Stefan Klömpken. So zielgenau war das Schießrohr dann allerdings doch nicht. Daher gingen die Sappeure, die meist ziemlich kreativ bei der Beseitigung von Hindernissen vorgehen, dazu über, die Tennisbälle einfach zu werfen.

Jede Menge Volltreffer

Unter dem Jubel der Zuschauer Zug konnte seinen Weg fortsetzen. Etwas weiter die Hubertusstraße herunter wartete gleich ein ganzer Pool mit Wasser auf die Schützenvorhut. Den hatten Thomas Grontzki und André Steinschen sowie dessen Sohn Jannis Sichau aufgebaut. Dazu ein Liegestuhl und ein Bild eines Strandes. „Es soll schön aussehen, aber den Zug auch nicht zu lange aufhalten“, so Steinschen.

Das Wasser wurde kurzerhand abgelassen und das Hindernis an den Rand geräumt. So ging es für die Sappeure fordernd weiter. Zum Einsatz kamen neben reiner Muskelkraft auch Brechstangen und Leitern – all das haben die Männer immer dabei. An den Hindernissen werden sie für gewöhnlich auch gut mit Getränken versorgt.

„Das Wetter war dieses Jahr schon absolut am Limit. Gestern Abend waren gefühlt mehr Menschen außerhalb des Zeltes als drinnen. Aber es war alles problemlos“, sagte BSG-Präsident Heinz-Dieter Giesen. Beim Partyabend am Freitag, sowie der Inthronisierungsfeier am Samstag kamen hunderte zur Feier im Schützenzelt an der Grafschafter Straße.

Der Zug dauert in der Regel um die vier Stunden

Für gewöhnlich dauert der Schützenumzug am Sonntag mehr als vier Stunden. In der dicken rot-weißen Gardeuniform hatten die Sappeure bei ihrer schweren Arbeit ordentlich zu schwitzen. Der Hofstaat um König Heinz Frütel hatte es in mehreren feudalen Pferdekutschen schon angenehmer.

Vier Tage lang ist Baerl beim Schützenfest alle drei Jahre in grün-weiß gekleidet. Eigentlich beginnen die Schützen sogar noch eher, denn bereits am 5. Mai wurde mit dem hiesigen Bezirksschornsteinfegermeister Heinz Frütel ihr König ausgeschossen (wir berichteten). Auch am heutigen Montag wird es noch einmal Programm im Zelt geben. Dann lädt der neue Schützenkönig die Baerler Schul- und Kindergartenkinder ins Festzelt ein.