Duisburg-Homberg/Baerl. In Homberg und Baerl gab es 2020 nicht nur Corona als Thema. Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann blickt zurück – und in die Zukunft.

Eines möchte Hans-Joachim Paschmann gleich zu Beginn klarstellen: „Langweilig war mir nicht“, sagt der SPD-Bezirksbürgermeister für Homberg, Ruhrort und Baerl – trotz Corona-Einschränkungen für die Lokalpolitik im vergangenen Jahr – und hält seinen Terminkalender in die Luft. „Der ist zwar etwas ausgedünnt, aber vieles hat dennoch stattgefunden.“

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Viele schöne Dinge, die im vergangenen Jahr in den Bezirken fertiggestellt, eröffnet und eingeweiht wurden, konnten allerdings nicht im verdienten Rahmen gewürdigt werden. „Die konnte man gar nicht richtig abfeiern“, bedauert Paschmann. Da war die Wiederinbetriebnahme der Turnhalle an der Ottostraße im Juni, die 2016 von Jugendlichen in Brand gesteckt wurde. Da war die Einweihung des neuen Wasserspielplatzes, eine Attraktion, die am Uettelsheimer See entstanden ist.

Spatenstich: 49 Wohnungen entstehen in Duisburg-Baerl

Und da war der Spatentisch in Baerl im August; an der Mühlenstraße entstehen 49 Wohnungen. Paschmann hat die Hoffnung, die Dinge in diesem Jahr nachfeiern zu können, vorausgesetzt, die Pandemie lässt es zu.

Anfang September war es, als Paschmann dem Abenteuerspielplatz „Tempoli“ in Hochheide einen Besuch abstattete. Dieser hatte zuvor mit Katharina Torka eine neue Leiterin bekommen. „Wir haben uns das ganze Gelände zusammen angeschaut“, erinnert sich der Bezirksbürgermeister. Dieses sei „sehr stark in die Jahre gekommen.“ Auch der Naturerlebnispfad sei nicht mehr zu erkennen.

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Der Abenteuerspielplatz gehört zu den vielen Vorschlägen für das Handlungskonzept Hochheide, bei dem die verschiedensten Projekte für den Stadtteil gefördert werden könnten. „Ob die Vorschläge durchgehen, bleibt abzuwarten“, sagt Paschmann. Sollte Geld für Tempoli fließen, könnte ein Neubau auf dem Gelände entstehen. Vergangene Woche dann die gute Nachricht: Der Bund fördert einen Neubau auf Tempoli, 1,35 Millionen Euro stehen zur Verfügung, 90 Prozent der geschätzten Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro.

Hubbrücke in Homberg: Restaurierung noch nicht gestartet

Ein wahres Dauerthema für den Bezirksbürgermeister, der seit 2009 im Amt ist: Die Homberger Hubbrücke. „Seit einigen Jahren sind wir dran, die Brücke restaurieren zu lassen.“ Das Bauwerk, das über den Rheinpreußenhafen führt und seit Jahren gesperrt ist, gehört aktuell noch zur Hälfte der RAG und zur anderen dem Chemiewerk-Betreiber Ineos.

„Im September haben Bezirksvertretung und Rat beschlossen, dass die Stadt die Brücke nach der Restaurierung übernimmt“, sagt Paschmann. 450.000 Euro aus dem Denkmalschutz sind für eine Restaurierung geflossen, den Rest sollen die beiden Noch-Eigentümer bezahlen. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf mehr als 980.000 Euro.

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Das Geld steht bereit, die Übertragung an die Stadt ist beschlossen – passiert ist seit September dennoch nichts. „Es tut mir wirklich leid, dass sich da nichts tut“, sagt Paschmann. Grund für den scheinbaren Stillstand: Die Besitzer wollen die Brücke vor einer Restaurierung überprüfen. „So eine Brückenrenovierung ist nicht einfach mit Pinsel und Holz getan“, erklärt der Bezirksbürgermeister.

Hochhaussprengung in Hochheide wegen Corona verschoben

Und wie geht es weiter? Auch in diesem und den kommenden Jahren steht einiges in Homberg und Baerl an. Da wäre die nächste Hochhaussprengung in Hochheide. Anfang Januar kam die Nachricht, dass sie verschoben werden müsste – wegen Corona. Eine Entscheidung, die für Unmut sorgte. „Das hat nicht jeder verstanden“, sagt Paschmann. Und trotzdem: Eine Evakuierung von mehr als 2000 Menschen während einer Pandemie käme nicht in Frage. „Ich hoffe, dass wir im Spätsommer sprengen können“, so der Bezirksbürgermeister. Das dritte Haus könnte dann Mitte 2022 fallen – vorausgesetzt, die Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen es zu.

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Da wäre die Erich Kästner Gesamtschule, „da sind wir seit Jahren dran.“ Das Problem: Der Untergrund des Gebäudes ist mit Koks versehen, quillt bei Regenwetter auf. Dadurch entstehen Risse in Wänden, Decken und Böden. Lange Zeit ging es um die Frage, ob die Schule restauriert werden kann oder ob ein Neubau her muss. Letzteres ist der Fall. Es bleibt die Frage nach einem geeignetem Standort. „Ich hoffe, dass wir die Schüler schnell in einer ordentlichen Schule haben“, sagt Paschmann.

Ein Wohnmobilpark in Homberg? Gespräche laufen

Und da wäre die Möglichkeit eines Wohnmobilparks, den ein Investor in Homberg errichten möchte. Gespräche laufen bereits, erklärt Paschmann. „Wir würden das befürworten“, sagt er. Allerdings: Es soll ein Park werden, der auch betreut wird. Duschen und Ladestationen sollen zur Grundausstattung gehören. Ein Thema, dass Paschmann auch über 2021 hinaus beschäftigen wird – und ganz gewiss in seinem Kalender markiert wird.