Duisburg-Rheinhausen. Seit die Gaterwegbrücke in Duisburg gesperrt ist, nimmt der Lkw-Schleichverkehr zu. Wo es Beschwerden gibt und was die Stadt jetzt ankündigt.

Seit die Gaterwegbrücke in Rheinhausen gesperrt ist, beobachten immer mehr Anwohnerinnen und Anwohner Lkw-Fahrer, die sich nicht an die vorgegebenen Umleitungsrouten halten. Der Schleichverkehr durch enge Straßen im Duisburger Westen nehme zu, heißt es. Im Fokus: Der Bereich Dahling-, Adler,- und Schützenstraße sowie die Bismarckstraße. Seit der Sperrung am späten Abend des 23. Julis sind hier täglich Lkw zu sehen, die über nicht vorgesehene Straßen brettern. Verstehen die Fahrerinnen und Fahrer die Umleitungsroute nicht?

Zur Erinnerung: Die Umleitung sieht vor, dass die Lkw vom Zubringer kommend am Stellwerkhof vorbei auf die Dahlingstraße fahren. Weiter geht es über die Adler- und Schleusenstraße in den Logport hinein. Die zwei letztgenannten Straßen sind seither als Einbahnstraße ausgewiesen. Um aus dem Logport wieder herauszufahren, sollen die Lkw über die Osloer Straße bis zum Knotenpunkt an der Brücke der Solidarität geführt werden.

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„Die Beschilderung für die Lkw-Fahrer ist eine Katastrophe“, sagt eine Anwohnerin im Bereich der Dahlingstraße. Schon oft habe sie beobachtet, wie Lkw an dieser Stelle versuchen, aus dem Logport wieder herauszufahren. Sie kommen dann über die Schützenstraße, die Parallelstraße zur Adlerstraße. Die Anwohnerin betont: „Die Fahrer können ja nichts dafür.“ Es brauche „vernünftige, große Schilder“, um die Situation zu entschärfen.

Ein Lkw fährt über die Dahlingstraße in Duisburg-Friemersheim Richtung Stellwerkhof. Eigentlich sollten die Fahrer hier in den Logport rein – nicht raus fahren.
Ein Lkw fährt über die Dahlingstraße in Duisburg-Friemersheim Richtung Stellwerkhof. Eigentlich sollten die Fahrer hier in den Logport rein – nicht raus fahren. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Ein paar Straßen weiter auf der Bismarckstraße, in unmittelbarer Nähe der Gaterwegbrücke, zeigt sich ein ähnliches Bild. Täglich biegen die Lkw aus dem Logport kommend auf die Bismarckstraße ein – „das sind mittlerweile 50 oder mehr am Tag“, erklärt Anwohner Wolfgang Schaale. Warum sie den Weg durch die Bismarckstraße suchen, ist vielen ein Rätsel. Schaales Nachbar Fabian Fonken hat eine Vermutung: „Die fahren mit dem Navi – und zwar kein Lkw-Navi. Das führt die dann bestimmt in die Straße hier, da guckst du nicht auf die Schilder.“

Gaterwegbrücke in Duisburg gesperrt: Sind Schilder zu spät zu sehen?

Grundsätzlich, so betont Fonken, sei die Beschilderung im Zuge der Umleitung gut. Nur ein neues Lkw-Durchfahrtsverbot-Schild, das direkt vor den Häusern der Anwohner nahe der Bushaltestelle platziert ist, sorgt für Verwunderung. „Wenn die Fahrer in unsere Straße abbiegen und erst hier am Haus das Schild sehen, dann können die auch nicht mehr wenden“, sagt Wolfgang Schaale. „Das Schild ist viel zu spät zu sehen.“

Die Anwohner wünschen sich, dass bereits beim Herausfahren aus dem Logport deutlich wird, dass die Bismarckstraße tabu für Lkw ist. Denn: „Die Lkw fahren teilweise auch zu schnell.“ Hinzu käme, dass auch in Gegenfahrtrichtung regelmäßig Lkw-Fahre auf der Bismarckstraße unterwegs seien. Wenn dann zwei aufeinander zufahren, stehe der Verkehr erstmal. „Ich warte nur darauf, dass die sich hier irgendwann mal festfahren“, sagt Schaale.

Gaterwegbrücke in Rheinhausen: Anwohner wünschen sich noch mehr Kontrollen

Auch er und Fabian Fonken wünschen sich noch mehr Kontrollen. Erst kürzlich stand der Blitzer-Anhänger am anderen Ende auf der Reichsstraße. „Hier müsste regelmäßig eine Streife stehen“, sagt Fonken. „Das hat eine viel abschreckendere Wirkung.“

Ein Lkw-Durchfahrtsverbot-Schild steht neuerdings auf der Bismarckstraße nahe der Bushaltestelle in Duisburg-Friemersheim. Anwohner sagen: Die Lkw-Fahrer sehen das Schild viel zu spät und können dann nicht mehr wenden.
Ein Lkw-Durchfahrtsverbot-Schild steht neuerdings auf der Bismarckstraße nahe der Bushaltestelle in Duisburg-Friemersheim. Anwohner sagen: Die Lkw-Fahrer sehen das Schild viel zu spät und können dann nicht mehr wenden. © Funke Foto Services | Diego Tenore

Stadtsprecherin Gabi Priem bestätigt auf Anfrage vieles, was die Anwohner in den Bereichen vermuten. Dass Lkw in Rheinhausen durch Straßen fahren, die für sie nicht vorgesehen sind, sei „tatsächlich ein Problem. Deshalb werden wir ergänzende Schilder mit dem Durchfahrtsverbot für Lkw aufstellen und Ordnungsamt und Polizei werden weiterhin vor Ort kontrollieren“, sagt sie.

Brücke in Rheinhausen: Stadt Duisburg möchte gegebenenfalls nachregeln

Grundsätzlich dauere es bei Umleitungen und Durchfahrtsverboten immer „ein bis zwei Wochen“, bis die Maßnahmen greifen. „Funktioniert das nicht, behalten wir uns vor, nach den Sommerferien erneut nachzuregeln.“

Die Stadtverwaltung ist überzeugt, dass die Umleitungsbeschilderung in ausreichender Größe und Menge vorhanden sei – „gegebenenfalls werden wir vereinzelt ein zweites Schild nachrüsten“, kündigt Priem an und bestätigt das, was Fabian Fonken bereits vermutete: „Das Problem ist aber, dass viele Fahrer nach dem Navigationssystem fahren, ohne oder zu wenig auf die Beschilderung zu achten.“

>>> GATERWEGBRÜCKE IN DUISBURG: MAILADRESSE BEI ANLIEGEN

  • Für die Sperrung der Gaterwegbrücke hat die Duisburger Stadtverwaltung eine zentrale Mailadresse zum Thema angelegt, um Probleme und Anfragen zu sammeln.
  • Wer ein Anliegen zur Gaterwegbrücke und den Umleitungen hat, kann sich per Mail an gaterwegbruecke@stadt-duisburg.de bei der Verwaltung melden.
  • Die Stadt schickt die Mails dann an die zuständigen Fachbereiche weiter.