Duisburg-Rheinhausen. . Diese Kollision eines Baggers mit einem Streifenwagen liegt bereits 43 Jahre zurück. Horst Sommer, ein ehemaliger Polizist, hat in seinem Archiv gestöbert. „Es war hier schon immer gefährlich“, sagt der 72-Jährige.

Über die berüchtigte Pelles-Kurve hat auch unser Leser, der pensionierte Polizist Horst Sommer (72), in der näheren wie weiter zurückliegenden Vergangenheit viel gelesen. „Die Kurve war schon immer gefährlich“, sagt er. Und kramt eine Mappe mit allerlei Zeitungsausschnitten und Dokumenten rund um seine Dienstzeit als Beamter hervor.

„Die Kurve hat es sogar einmal auf die Titelseite der Polizeizeitung ,Die Streife’ geschafft. Im August 1971 war das“, sagt er, die Zeitschrift in der Hand haltend. Um auf sie erste Seite der Publikation aus dem Düsseldorfer NRW-Innenministerium zu kommen, muss schon etwas Außergewöhnliches geschehen sein. Und so war es dann auch.

Gewicht des Baggers: 13,5 Tonnen

Im Innenteil der Zeitschrift ist der Bericht des inzwischen verstorbenen Polizeihauptkommissars Hans Lorenz aus Rheinhausen abgedruckt, dazu ein weiteres Foto. Im Bericht steht, dass die Zweier-Besatzung in einem VW-Käfer vor dem heutigen Kaminbauer-Laden an der Essenberger Straße angehalten hatte. Ein Beamter stieg zur Verkehrsüberwachung aus, der andere, Polizeihauptwachtmeister (PHW) M., blieb im Wagen. Dann muss alles sehr schnell gegangen sein. Ein Lkw hatte auf einem Spezialanhänger einen 13,5 Tonnen schweren Bagger geladen. Direkt vor dem Polizei-Käfer war der Bagger aus nicht näher erläuterten Gründen ins Rutschen gekommen, schließlich heruntergefallen und hatte den Polizeiwagen zusammengedrückt. Der Verkehrsüberwachungs-Polizist war zuvor geistesgegenwärtig zur Seite gesprungen, PHW M. schaffte es nicht rechtzeitig heraus aus dem Auto. Zu allem Übel bohrte sich der Ausleger des mächtigen Baggers durch das Dach des Streifenwagens.

Da die Zeitschrift „Die Streife“ aber, wie wohl sämtliche andere Medien auch, gerne über glückliche Enden von Geschichten berichtet, ist auch diese glimpflich ausgegangen. Polizist M. hatte sich ganz klein gemacht, so dass der Auslieger neben ihm einschlug. Mit einer leichten Verletzung am Arm konnte sich der PHW aus dem völlig zerstörten Auto befreien.

Gefahren minimieren

Das Ende der Geschichte ist dann typisch für die 1970-er Jahre des vergangenen Jahrtausends, Zitat: „Verständlich, daß beide Beamte etwas bleich die restlichen Stunden des Frühdienstes hinter sich brachten und PHW M. nachmittags einen herzhaften Schluck auf seinen ,2. Geburtstag’ nahm.“

Unfälle wird es auch in den kommenden Jahrzehnten an der Pelles-Kurve immer wieder geben, einzige Lösung, Gefahren zu minimieren, ist laut Horst Sommer eine Begradigung der Kurve. Auf ein Bild, das sich in sein Gedächtnis gebrannt hat, müsste er dann wohl aber verzichten. „Die Besitzerin des Hauses, das direkt in der Kurve steht, hat sich beim Kehren des Wegs mit dem Hinterteil immer sehr nah an der Fahrbahn bewegt. Ein Wunder, dass nie etwas passiert ist.“