Duisburg-Rheinhausen. . An der Rheinhauser Pelles-Kurve, in der es jüngst wieder gekracht hat, hängen Schilder, die keine Behörde dort hin gehängt haben will und die dort auch nicht hängen dürfen. Die Autobahnmeisterei Duisburg will schnell reagieren.

Seit vergangener Woche Donnerstag haben sämtliche Kraftfahrer die Rheinhauser Pelles-Kurve passiert, ohne dabei – wie vier Fahrer an den Tagen davor – heftig zu verunfallen. Zumindest berichtete die Polizei von keinerlei weiteren Unfällen in der Steilkurve. Ob sich jetzt viele Fahrer an die Tempo 30-Anordnung an der Asterlager Straße und der Essenberger Straße gehalten haben? Tempo 30 an der besonders bei Nässe besonders tückischen Pelles-Kurve, seit wann gilt denn das? Kurze Antwort: Es gilt gar nicht.

Lange Antwort, der Reihe nach: Fakt ist, seit etwa Ende vergangener Woche hängen stadtein- wie -auswärts mehrere Tempo 30-Schilder. Unter anderem eines direkt unter dem Stadtschild, ein anderes an einer Laterne. Wer hat sie dort hin gehängt? „Wir haben keine Montage von Schildern an der Strecke angeordnet und auch selbst nix aufgehängt“, sagen Stadt und auch Polizei Duisburg.

Mühlen der Bürokratie mahlen langsamer

Das wäre auch sehr schnell gegangen, nur ein Tag, nachdem erneut darüber diskutiert wird, wie man die Unfallgefahr an dieser Stelle senken könne, hängen bereits die von vielen geforderten Tempo 30-Schilder. Die Mühlen der Bürokratie mahlen langsamer. „Es hätte einiger Prüfungen der Straße bedurft, bevor eine Entscheidung fällt“, sagt Hans-Jürgen Busche von der für diese Straße zuständigen Autobahnmeisterei Duisburg. „Schilder hängen in diesem Falle wir als Baulastträger auf. Und das haben wir nicht getan.“

Ob es nun sinnvoll sei oder nicht, an der L 473 gelte auch rund um die Pelles-Kurve kein Tempo 30. „Dass dort Schilder hängen, ist unserem Streckenwart bereits aufgefallen. Es ist schon mehr als ungewöhnlich, dass jemand anderes an Landstraßen Schilder aufhängt. Das machen nur wir, das Land bezahlt schließlich auch dafür“, so Busche.

Ansehen und abhängen

Die Behörden mutmaßen, dass möglicherweise jemand Privates die alles andere als fabrikneuen Schilder montiert haben könnte. „Wie sehen sie uns einmal genau an, auf der Rückseite kann man erkennen, wo sie herkommen.“ Dann werden sie, davon ist Hans-Jürgen Busche überzeugt, abgehängt. Möge es noch so sinnvoll sein, in dieser gefährlichen Kurve nicht mehr als 30 Stundenkilometer zu fahren, die Straßenverkehrsordnung sagt für diesen Bereich etwas anderes...