Duisburg. . 677 von 1021 Befragten wollen laut Umfrage der Wählerinitiative „Deine Stimme“, dass Homberg und Baerl die Stadt verlassen und sich dem Nachbarn Moers anschließen. Die Initiative nimmt das Ergebnis ernst und will mehr Druck auf die Stadt ausüben, damit die sich besser um die Bezirke zu kümmert.

Roland Busche und Margret Fink, die beiden bestimmenden Köpfe der Wählergemeinschaft „Deine Stimme“ aus Homberg, haben ein durchsichtiges Plastik-Kästchen, prall gefüllt mit Stimmzetteln vor sich aufgebaut. Insgesamt 1021 Menschen hat „Deine Stimme“ in den vergangenen gut vier Wochen befragt. Gefragt war die Meinung der Menschen zur künftigen Zugehörigkeit der Stadtteile Homberg und Baerl. Und die fiel deutlich aus.

677 Männer und Frauen, was knapp 70 Prozent entspricht, haben sich laut Fink und Busche dafür ausgesprochen, dass Homberg und Baerl künftig zur Stadt Moers und zum Kreis Wesel gehören sollen. 79 Befragte, also rund acht Prozent, möchten lieber weiter zu Duisburg, 61 (rund sechs Prozent) als eigenständige Stadt zum Kreis Wesel gehören. 204 oder rund 20 Prozent der Befragten sehen Homberg eigenständig, ohne Zugehörigkeit zum Kreis Wesel.

Druck auf die Stadt soll erhöht werden

„Der Zuspruch war gewaltig“, sagt Bezirksvertreterin Margret Fink. An den Infoständen habe riesiger Andrang geherrscht. „Wir wollten aber nicht nur, dass die Leute ein Kreuz bei der Umfrage machen, wir haben sie auch in Gespräche zum Thema verwickeln können“, sagt Busche. Ergebnis: die Menschen seien frustriert von den Parteien, viele würden nicht einmal mehr zur Wahl gehen. „Sie haben den etablierten Partein die Rote Karte gezeigt“, so Fink und Busche. Beide entstammen eigentlich der Partei Die Linke, seien aber nach Querelen zum Thema Kombibad ausgetreten und hätten dann „Deine Stimme“ mit aktuell etwa 20 Mitgliedern gegründet.

Den Willen der Umfrage-Mehrheit wollen Fink und Busche ernst nehmen und den Druck auf die Stadt Duisburg erhöhen, sich endlich nachhaltig und positiv um den Bezirk zu kümmern. „ Wir fordern konkrete Zusagen, wann alle Weißen Riesen abgerissen werden, wie die Moerser und die Augustastraße belebt werden können, und wie der Angriff auf die dörflichen Strukturen von Baerl durch Zersiedlung und Giftmülldeponie abgewehrt werden kann.“

Für die Umsetzung werben

Die Wählerinitiative will sich nun mit auch mit anderen Initiativen zur Eigenständigkeit in Verbindung setzen, um dem Umfrageergebnis gerecht zu werden. Sollte der Einzug in den Stadtrat gelingen, werde man auch dort für die Umsetzung des Umfrage-Ergebnisses werben, um Mehrheiten zu gewinnen. Einen schnellen Antrag auf Ausgliederung wolle man dagegen nicht stellen, eine Mehrheit dafür gebe es aktuell dafür nicht.