Mit aller Kraft verfolgen „Deine Stimme“-Bezirksvertreterin Margret Fink und der Spitzenkandidat für den Rat, Roland Busche, das Ziel, Homberg von Duisburg abzulösen. In der heutigen Sitzung der Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl werden sie einen Prüfauftrag beantragen. Nach dem Wunsch von „Deine Stimme“ sollten Homberg und Baerl über den Kreis Wesel der Stadt Moers angegliedert werden. Und passend dazu wurde sogleich eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, ob es bundesweit Beispiele für derartige Loslösungen gibt. Bezirksamtsleiter Scherhag wird heute dazu die Ausführungen der Stadtverwaltung unterbreiten.

Nach den Recherchen dieser Zeitung im hauseigenen Archiv sind solche Beispiele in den vergangenen Jahrzehnten nicht bekannt. Gleichwohl war den Gemeinden/Städten im Rahmen der kommunalen Neuordnung in 1975 eine Klagefrist eingeräumt worden, die zwei Kommunen erfolgreich nutzten.

Der heute in der Sitzung zur Abstimmung stehende Prüfauftrag auf die rechtlichen Möglichkeiten einer Ablösung von Homberg und Baerl soll mehrere Optionen klären: die Angliederung Hombergs an den Kreis Wesel als Teil der Stadt Moers, die Angliederung an den Kreis als eigene Stadt oder die Möglichkeit der kreisunabhängigen Stadt. Darüber hinaus wollen Fink und Busche von der Verwaltung beantwortet haben, wie Homberg und Baerl sich loslösen können und welche Auswirkungen die oben genannten Optionen auf die beiden Stadtteile hätten.

Ein Blick in die Gemeindeordnung des Landes NRW hätte den Vertretern von „Deine Stimme“ und letztlich auch der Verwaltung jede Menge Arbeit erspart. Der Paragraf 19 regelt akribisch das Verfahren bei Gebietsänderungen. Verkürzt dargestellt, müssen die betroffenen Bürger befragt werden, ob sie das möchten. Zustimmen müssten dann der Kreistag Wesel und der Stadtrat Moers, die Homberg und Baerl aufnehmen sollen. Und damit nicht genug: Auch der Landtag würde sich mit dem Anliegen beschäftigen, müsste dafür sogar eine Landesgesetzänderung vornehmen.