Duisburg-Rheinhausen. . Die Rockergruppe Satudarah MC will laut eigener Aussage weiter expandieren, sucht derzeit ein Domizil in Duisburg-Homberg. Im Gespräch sind auch Stuttgart und Gelsenkirchen. Von einer Schwächung des Rockerclubs durch die Verhaftung ranghoher Satudarah-Mitglieder will ein Anwärter nichts wissen.

Seit Ende August des vergangenen Jahres herauskam, dass der Rockerclub Satudarah an der Duisburger Straße in Rheinhausen ein Mehrfamilienhaus gekauft hat, haben sich am Gebäude zwei Dinge geändert. Zum einen ist das Baugerüst verschwunden, zweite Veränderung: die Rollläden des Fensters im Erdgeschoss – hier befand sich früher einmal eine Kneipe – sind heruntergelassen worden. Bis diese wieder hochgezogen werden, wird es laut Aussage des aus den Niederlanden stammenden Clubs noch eine Weile vergehen. Gespräch mit einem Anwärter der Gruppe, als Anwärter gelten Mitglieder, die sich erst noch beweisen müssen, um als feste Größe zu gelten.

Der Mann, der seinen Namen nicht nennt, hat sich lange einige Monate nicht gemeldet, war in früheren Gesprächen stets gut informiert über die Vorgänge in dem Motorradclub mit Deutschland-Zentrale an der Friedrich-Ebert-Straße in Hochemmerich. „La Familia“, so heißen Ableger von Satudarah in Deutschland, soll an der Duisburger Straße einen Sitz bekommen. Die Gruppe hat laut Aussage des anonymen Anwärters in Duisburg rund 25 Mitglieder. „Wann an der Duisburger Straße eröffnet wird, steht noch nicht fest, es muss noch einiges organisiert werden. Ich hoffe aber, dass das dieses Jahr noch klappt.“ Satudarah bestätigt Gerüchte, sich auch in Homberg-Hochheide anzusiedeln. „Wir suchen da ein Lokal, mehr möchte ich dazu nicht sagen“, heißt es.

Prozess-Auftakt gegen Satudarah-Chefs am Freitag

Satudarah bestreitet Beteiligung

Die Schlägerei am ersten Januar-Wochenende an der Elisabethstraße in Rheinhausen stellt Satudarah anders dar als die Polizei. „Wir waren daran nicht beteiligt“, heißt es von Seiten des anonymen Anwärters. Die Straßengang „United Tribunes“ hätte Stress mit jemandem gehabt, irgendwer habe dann den Namen „Satudarah“ in den Mund genommen.

„Fakt ist, es gab keine Schlägerei mit uns, wir versuchen gerade herauszufinden, wer diese Lügen verbreitet.“ Zur Aufklärung der Geschehnisse von Anfang Januar sei man im Gespräch mit den „United Tribunes“, die Straßengang soll in Duisburg zehn bis 15 überwiegend junge Mitglieder haben.

Relativ neu sei die Gruppierung „Saudarah“ in der Stadt. „Das sind etwa junge 20 Mitglieder, die noch keinen Motorradführerschein haben oder unter 25 Jahre alt sind. Denn erst dann darf man die großen Maschinen fahren.“

Am Freitag beginnt am Schwurgericht in der Innenstadt der Prozess gegen zwei ranghohe Satudarah-Mitglieder. Der Satudarah-Sprecher wagt keine Prognose für das Verfahren, sagt aber, dass viele Mitglieder zum Gericht kommen werden, um unter anderem Ali Osman beizustehen. „Er ist unser National und bleibt es auch.“ Sollte der Mann, der mit bürgerlichem Namen Yildiray K. heißt, im Gefängnis bleiben müssen, werde die Leitung der Gruppe kommissarisch auf jemand anderes übertragen, „im Knast ist man erst einmal stillgelegt.“ Wer K. vertritt, wollte der Anrufer nicht sagen.

Satudarah MCWie geht es weiter mit Satudarah in Deutschland? Von einer Schwächung des Rockerclubs durch die Verhaftungen will der Anwärter nichts wissen. Im Gegenteil: neue Ableger in Gelsenkirchen und Stuttgart seien geplant. „Die müssen sich dann wie alle anderen neuen Gruppen ihre Kutten im Duisburger Motherchapter abholen.“ Dann wolle sich der unbekannte Informant und seine Gruppe der Öffentlichkeit öffnen und wieder eine Pressekonferenz machen. Die letzte liegt rund anderthalb Jahre zurück. Damals hatten sich Satudarah und die Duisburger Rockergruppe „Clowntown“ zusammengeschlossen.


SEK stürmt Satudarah-Heim

Foto: Polizei
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Foto: Stephan Eickershoff / WAZ Fotopool
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