Duisburg-Rumeln. Ein Pavillon auf dem Gelände des Albert-Einstein-Gymnasiums in Rumeln beherbergt nun das Museum. Die monatlichen Kosten sind jedoch kein Pappenstiel.

Einige Wochen war das Bienenmuseum Duisburg geschlossen, jetzt hat es wieder geöffnet – im neuen Domizil. Lange wurde im Vorfeld verhandelt und diskutiert, doch das Museum kann in Rumeln, auf dem Gelände des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG), bleiben. Seinen alten Standort an der Kirchfeldstraße, nur einige hundert Meter entfernt, musste das Museum für die geplante Wohnbebauung räumen. Nach wochenlangen Renovierungsarbeiten – die Stadt vermietet als Ersatz einen seit Jahren leerstehenden Klassenpavillon – freuen sich die ehrenamtlichen Helfer jetzt auf zahlreiche Museumsbesucher.

„Über 1000 Arbeitsstunden haben wir hier reingesteckt, das Gebäude war sehr marode“, sagt Harald Krüger vom Kreisimkerverband Duisburg, aus dem sich die Ehrenamtler für das Museum rekrutieren. Die Mühe hat sich aber gelohnt. Das neue Museum beherbergt auf rund 400 Quadratmetern einen Seminarraum, wo Imker ausgebildet werden, sowie einen Schleuderraum, wo sie praktisch gezeigt bekommen, wie man die Maschinen bedient, die Honig aus den Waben trennt. Auch befindet sich nun das Verbandsarchiv mit samt einer Imkerbibliothek an der Schulallee.

Dämonenfratze gegen Honigdiebe

Das Herzstück und Glanzstück des Museums ist jedoch der Ausstellungsraum. Hier wohnt nicht nur ein echtes Bienenvolk, hier können Besucher, die fast alles über die Biene lernen, etwa, dass sie nach Rind und Schwein das wichtigste Tier ist, da sie die Blüten bestäubt. Natürlich zeigen die Exponate außerdem die Geschichte der Imkerei, die mit einer Höhlenmalerei in Spanien (8000 bis 12.000 v. Chr.) beginnt und bei den heutigen industriell gefertigten Bienenkörben enden.

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Besonders stolz ist Harald Krüger auf einen sogenannten Bannkorb, der schon bei den Kelten benutzt wurde, um mit Hilfe der Bienen Honig zu gewinnen. Ihn ziert eine Dämonenfratze, die böse Geister und Diebe fernhalten soll. Wer sich mehr für Technik interessiert, dem wird im Museum auch etwas geboten: Ein in Duisburg erfundenes „Fluglochbeobachtungsgerät“, das inzwischen weltweit eingesetzt wird, ist dort ebenfalls zu sehen. Wenn der Winterfrost überstanden ist, sollen zudem einige Bienenvölker und ein Wildbienenhotel am AEG-Pavillon angesiedelt werden, und die Schule plant eine Imker-AG.

Wie lange das 1959 gegründete Bienenmuseum jedoch im AEG-Pavillon bleiben kann, ist unklar. Zur Monatsmiete von einem Euro kommen nämlich rund 400 Euro Nebenkosten – das ist kein Pappenstiel für die Ehrenamtler.