Duisburg-Rheinhausen. “Wegen Krankheit geschlossen“ - dieses Schild sahen Bürger am vergangenen Sonntag an der Tür des Hallenbades am Toeppersee in Rheinhausen. Da es in Duisburg aus Kostengründen keinen Springerpool mehr gibt, kann die Stadt solche Ausfälle spontan nur schlecht kompensieren.
Zwar wird das Rheinhauser Hallenbad am Toeppersee, 2010 an Stelle des Freibades eröffnet und bei weitem nicht so beliebt, gern kritisiert - zu klein, zu unspektakulär, nicht an den ÖPNV angebunden - doch es gibt durchaus Rheinhauser, die es gern besuchen. So gesehen von unserem Leser Reinhardt Maas am vergangenen Sonntag: „In der Viertelstunde, die ich am Eingang gesessen habe, waren es schon einige, die noch rein wollten“, berichtet er.
„Nicht nur Ältere, auch Familien mit Kindern.“ Aber sie kamen nicht rein. Genau wie Maas selber, der eigentlich auch ein paar Bahnen drehen wollte: „Da hing ein kleiner Zettel an der Tür: ,Wegen Krankheit geschlossen.’ Das muss man sich mal vorstellen! Da ist mal ein Bademeister krank, und schon ist ausgerechnet am Sonntag das ganze Bad dicht.“
Schließung "aus Sicherheitsgründen"
Was Maas nicht versteht: „Mein Enkel arbeitet in Moers als technische Aufsicht im Bäderbereich.“ Da haben sie für solche Fälle immer einen Springer im Bereitschaftsdienst, der per Handy erreichbar sein muss.“ In Duisburg habe der junge Mann sich auch beworben. „Aber da hieß es: Wir haben genug. Scheint ja nicht so ganz viel dran zu sein.“
„Insbesondere am Wochenende ist es schwierig, sofort für Ersatz zu sorgen. Gerade dann, wenn Fachangestellte betroffen sind, ist dies jedoch aus Sicherheitsgründen zwingend erforderlich“, rechtfertigt Stadt-Sprecher Peter Hilbrands die Schließung.
Springer "aus Kostengründen" abgeschafft
Eine solche Situation sei allerdings recht selten, da viele Dinge zusammen kommen müssten, bis eine Erkrankung, wie am Sonntag geschehen, zur Schließung führt: „Im Normalfall kann von hier aus durch Mehrarbeit anderer Beschäftigter oder Austausch von Personal aus anderen Bädern, also durch Personaleinsatzplanung, Abhilfe geschaffen werden.“
Ein Ausfall werde im Normalfall aus dem Bestand heraus oder im Einzelfall auch mit zusätzlich „gemietetem“ Personal kompensiert. Die von Maas angesprochenen Springer gäbe es in Duisburg allerdings, im Gegensatz zu Moers, schon seit vielen Jahren nicht mehr. Man ahnt, weshalb: „Aus Kostengründen“.