Duisburg-Rheinhausen.. Der Duisburger Behindertentauchsportverein ist in der Bredouille: Über 10.000 Euro haben die Sportler bereits in die Renovierung eines gemieteten Clubraumes investiert, jetzt werden noch einmal 2500 Euro für die Aufrüstung des Brandschutzes fällig werden. Geld, das der Verein nicht hat.

Es ist Spaß und Therapie zugleich, wenn behinderte Menschen samstags eine Stunde lang im Hallenbad am Toeppersee tauchen. Vor zwölf Jahren bot der hier ansässige Verein „Förderung des Behindertentauchsports Deutschland“ erstmals diese Möglichkeit an, damals bundesweit einmalig und bis heute selten.

„Die Keimzelle ist in Duisburg. So etwas gibt es weltweit nicht“, freuen sich der 1. Vorsitzende Dirk Wondrak und der Pressesprecher Robert Patzker unisono. Doch nun hat der Verein ein Problem und zwar mit dem Brandschutz für den Clubraum unter dem Hallenbad.

Die beiden Vereinsvertreter stellen den Sachverhalt so dar: Für diesen Clubraum habe der Verein seinerzeit einen Mietvertrag abgeschlossen. Vorher sei die Räumlichkeit eine Pommesbude gewesen. Der Vereine habe Fenster und Türen eingebaut, die Außenfassade aufgepeppt und den Raum von innen ausgebaut.

Keine hohen Einnahmen

Eine Küche, Umkleidekabinen sowie Toiletten wurden installiert. „Über 10.000 Euro hat der Verein investiert“, rechnet Robert Patzker vor und beklagt: „Jetzt soll der Brandschutz erweitert werden. Die zusätzlichen Kosten sollen auf den Verein abgewälzt werden.“ Der 1. Vorsitzende und Pressesprecher rechnen vor: 2500 Euro müsste der Verein für den Brandschutz berappen. Von jetzt an hat die Geschichte zwei Seiten.

Vorsitzender Dirk Wondrak (re) mit Robert Patzker.
Vorsitzender Dirk Wondrak (re) mit Robert Patzker. © Hayrettin Özcan | Unbekannt

Laut den Aussagen der Vereinsvertreter sei von Seiten des Vermieters, Immobilien-Management Duisburg (IMD), mündlich empfohlen worden, dass der Verein den Bauantrag stellen solle, weil dann die Bearbeitung schneller gehe. Dieser Antrag sei auch unterschrieben worden. Patzker räumt ein, man habe das gesamte Werk nicht genau durchgelesen. Darin enthalten war, dass der Verein die Kosten für den Brandschutz übernehme. Und das bringt die Behindertentaucher jetzt in die Bredouille: Die Kosten für den Brandschutz können sie beim besten Willen nicht stemmen. Denn so hoch sind ihre Einnahmen nicht. Die „Initiative Integratives Leben“ fährt die Behinderten samstags zum Tauchen und zahlt dem Verein pro Person und pro Stunde 4,50 Euro. Große Sprünge sind damit nicht zu machen.

Arbeit gefährdet

Und deshalb befürchten Patzker und Wondrak jetzt, dass ihre Arbeit gefährdet ist. „Wir wollen kein Geld von der Stadt. Fördermittel haben wir nie beantragt, werden wir auch nicht tun. Wir wollen nur fair behandelt werden“, appellieren die beiden Vereinsvertreter an das IMD. Unter Fairplay verstehen sie, dass eben der Vermieter, das IMD, die Kosten für den Brandschutz übernimmt.

Die Stadt Duisburg bezieht zu dem Fall folgendermaßen Stellung: Der Verein habe den Mietvertrag mit dem IMD geschlossen. Darin sei enthalten, dass vor Umbauten die Genehmigungen vom Bauordnungsamt geholt werden müssen. Der Verein habe umgebaut, die Genehmigung allerdings nicht eingeholt. Jetzt gebe es Probleme mit dem Brandschutz. Das Geld für die Korrekturen müsse nun vom Verein aufgebracht werden, wie im Mietvertrag festgelegt worden sei.

Hoffnung auf Spenden

Die Stadt bestätigt, dass der ganze Streit schon seit einigen Monaten laufe. DuisburgSport habe bereits Hilfe angeboten, die Brandmeldeanlage könnte so aufgerüstet werden, dass eine Genehmigung erteilt werden könne.

Diese Kosten müsste allerdings auch der Verein tragen. Wie das gehen soll, fragen sich nun der 1. Vorsitzende und Pressesprecher und haben die kleine Hoffnung auf Spenden.