Duisburg. Die Stadt Duisburg übergibt immer mehr Bäder in die Hand von Vereinen, um das Angebot nicht zu drastisch zu reduzieren. Doch viele Schwimmbäder dürfen nur von Vereinsmitgliedern genutzt werden. Da stellt sich die Frage: Wo kann man als ganz normaler Bürger in Duisburg überhaupt noch schwimmen gehen?
Die Zeiten, in denen in Duisburg in fast jedem Stadtteil ein Schwimmbad stand, sind schon lange vorbei. Erst fehlte das Geld für Renovierungen, dann war schon der reine Betrieb von Hallenbädern zu teuer.
Sie sind nun mal ein Zuschussgeschäft, die ganz normalen Schwimmbäder, die nicht mit Wellenbädern, diversen Todesrutschen, teurer Gastronomie und anderem Wellness-Schnickschnack aufwarten und dafür tiefe Löcher in die Portemonnaies ihrer Kundschaft reißen. Immer mehr Bäder wurden in den letzten Jahren in Duisburg geschlossen. Im Süden zum Beispiel warten die Bürger schon lange auf den privaten Investor, der das XXL-Bad bauen soll. Bisher ist noch kein erster Spatenstich in Sicht.
Stadt verhandelt über Pachtvertrag
Da stellt sich die Frage: Wo kann ich als ganz normaler Bürger in Duisburg überhaupt noch schwimmen gehen?
Die Eintrittspreise in den Bädern
- In den städtischen Bädern in Walsum, Homberg, Toeppersee und Neudorf zahlen Erwachsene vier Euro (erm. 2,70 Euro) und Kinder von sechs bis 16 Jahren zwei Euro. Dazu gibt es noch diverse Sonder- und Familientarife.
- Im Rhein-Ruhr-Bad zahlen Erwachsene für zwei Stunden sechs Euro, für vier Stunden 7,50 Euro und für die Tageskarte zehn Euro. Kinder von sechs bis 16 Jahren zahlen 3,5 Euro für zwei Stunden, fünf Euro für vier Stunden und 6,50 Euro für die Tageskarte.
- Im Hallenbad Neuenkamp zahlen Kinder von fünf bis 13 Jahren 2,5 Euro, Besucher ab 17 Jahren vier Euro (ermäßigt drei Euro).
- Im Freibad Kruppsee kostet der Eintritt vier Euro (ermäßigt drei Euro), Kinder von vier bis 17 Jahren zahlen zwei Euro.
- Das Freibad Großenbaum nimmt zwei Euro.
Da wäre zunächst einmal die Niederrhein-Therme im Revierpark Mattlerbusch, dann die fünf städtischen Bäder zu nennen, die zur Zeit noch existieren: das Allwetterbad Walsum, das Rhein-Ruhr-Bad Hamborn, das Hallenbad Memelstraße Neudorf, das Hallenbad Toeppersee in Rheinhausen und das Kombibad Homberg. Letzteres soll eigentlich geschlossen werden, um Geld zu sparen. Zur Zeit verhandelt die Stadt mit dem Stadtsportbund und seinem Mitgliedsverein Duisburger Schwimm- und Sportclub 09/20 über einen Pachtvertrag, um das Bad zu erhalten. Eine Variante, die es in Duisburg schon einige Male gegeben hat.
Nicht alle Bäder für Bürger nutzbar
So hat die Stadt bereits einige Schwimmstätten an Vereine verpachtet, die auch von Bürgern genutzt werden können. Der DJK Poseidon betreibt das Hallenbad in Neuenkamp (eingeschränkt) und das Freibad Wolfssee. Das Freibad Kruppsee wird vom SV Rheinhausen als Trägerverein für die Öffentlichkeit als Schwimmstätte vorgehalten und der Trägerverein Freizeitanlage Großenbaum betreibt das dortige Freibad.
Daneben gibt es weitere Vereine, die Schwimmbäder betreiben. Diese dürfen allerdings nur von Vereinsmitgliedern benutzt werden. Diese sind das Hallenbad Obermeiderich, das Hallenbad Wanheim, das Hallenbad Großenbaum, das Freibad des DSV 98 und das Freibad des ASCD Duisburg.
Schließung wegen Baumängeln
Dem Zahn der Zeit, teilweise auch dem leeren Stadtsäckel sind die Standorte Rumeln-Kaldenhausen, Rheinhausen, Beeck und das Stadtbad Hamborn zum Opfer gefallen.
Einen Sonderstatus nimmt das Schwimmstadion ein. Das wurde nach einer Renovierung nur noch als Hallenbad für den Schul- und Vereinssport eröffnet, was damals zu vielen Protesten von „Hobby-Schwimmern“ geführt hatte. Doch auch die Vereine, die bisher dort trainiert haben, schauen zur Zeit in die Röhre. Denn das Schwimmstadion musste nach Baumängeln im Sommer 2012 schließen.
24 aktive Vereine
Eine von Duisburg-Sport als städtischem Bäderbetreiber angestrebte außergerichtliche Einigung mit der beauftragten Firma scheiterte. Nun werden die Reparaturarbeiten ausgeschrieben und die Verwaltung hofft, das Bad nach den Sommerferien 2013 wieder in Betrieb nehmen zu können, sehr zur Freude der Vereine.
Das könnte die zur Zeit prekäre Lage der Duisburger Schwimmsportler etwas entzerren, die in Duisburg in immerhin 24 Vereinen aktiv sind. Bisher haben viele das Schwimmstadion genutzt und auf andere Bäder ausweichen müssen. Da trainieren Wasserballer durchaus auch mal während des Bürgerschwimmens auf eigens abgetrennten Bahnen. Kein toller Zustand für beide Seiten.