Duisburg. Wasserski-Anlage, Bootsverleih, Liegewiesen, Gastronomie und viel Natur machen die Ufer des Toeppersees zu Rheinhausens beliebtesten Naherholungsgebiet.

In der dieser Folge unserer großen Sommer-Serie geht’s, passend zum Wetter, ans Wasser. Ziel dieses Ausfluges ist die „kleine Seenplatte“ zwischen Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen mit dem Toeppersee, der „Tegge“ und dem kaum bekannten Binsenteich.

Schwimmen? Ja, das geht prinzipiell auch. An Stelle des 2006 geschlossenen, über Rheinhausen hinaus beliebten Freibades gibt es inzwischen immerhin ein städtisches Hallenbad mit zwei Schwimm- und einem Planschbecken und einer großen Volleyball-Anlage, der „Beach Arena Toeppersee“.

Aber wirklich spektakulär wird’s draußen. Gut einen halben Quadratkilometer groß und bis zu zehn Meter tief erstreckt sich dort der Toeppersee, im Norden schließt sich der kleinere See mit der Wasserski-Anlage an, von dem sich selbst der Volksmund nicht ganz sicher ist, ob er nun „kleiner Toeppersee“ oder einfach „die Tegge“ heißt. Westlich der Bahnlinie von Rheinhausen nach Moers liegt schließlich, versteckt in einem Wäldchen, der Binsenteich.

Entstanden sind die Seen durch Auskiesungsarbeiten des Unternehmens, das zu seinem Namenspaten werden sollte, der Firma Emil Toepper. Ende des 19. Jahrhunderts begann der Kiesabbau, und noch bis 1978 wurde zwischen Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen gebaggert. Aber schon 1966 begannen die Stadt Rheinhausen und die Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen, Grund und Boden rund um die Seen anzukaufen und das Arealt zu einem 140 Hektar großen Naherholungsgebiet umzugestalten.

Rund zehn Kilometer Rad- und Wanderwegenetz führen um die Seen, am Rheinhauser Ufer gesäumt von großen Liegewiesen, auf denen sich im Sommer Heerscharen von Erholungssuchenden zur Freiluft-Grillparty einfinden. Ebenfalls auf Rheinhauser Seite lockt ein Wasserspielplatz und ein privater Ruder- und Elektroboot-Verleih. Am Rumelner Ufer haben ein Segel-, ein Angel- und ein Surfclub ihre Domizile, die im Rahmen von Vereinsfesten auch regelmäßig der Öffentlichkeit zugänglich sind. Außerdem lockt dort ein Restaurant mit Seeblick von der Terasse.

Am kleinen See hat Michael König in den 90-er Jahren einen der ersten Wasserski-Lifte im Ruhrgebiet errichtet, der noch heute Freunde des schnellen Wassersports anzieht. Über die Jahre wuchs um den Skilift ein Freizeitangebot mit Cafeteria und Biergarten über Beachvolleyballfeld, Minigolfplatz, Trampolin und anderen attraktionen.

Ach ja, Natur gibt’s natürlich auch reichlich. Auf und um den See tummeln sich jede Menge Wasservögel. Enten, Schwäne und Blesshühner sind ebenso dabei wie Haubentaucher und die bei Anglern gar nicht so beliebten Kormorane. Schon zu wohl fühlen sich Grau- und Kanadagänse, deren Hinterlassenschaften auf den Wiesen manchmal zum Problem werden. Im See können Taucher nicht nur Karpfen, Barsch, Brasse und Zander begegnen, sondern mit Glück auch einemHecht oder einem meterlangen Wels. Nicht so spektakulär, aber nützlich: Tausende Rotfedern. Diese kleinen, pflanzenfressenden Karpfenfische wurden in den letzten zwei Jahren im See ausgesetzt, um die wild wuchernde Schlingpflanze mit dem vielsagenden Namen „Wasserpest“ einzudämmen. Damit er auch in ein paar Jahren noch ein Wassersportparadies ist.