Christdemokraten wollen einen Betreiber an der Hand haben, der das Bad komplett übernehmen will. Indes geht der Kampf aller Parteien zu dessen Rettung weiter.

Diese Bombe ließ er im August platzen: Das Homberger Freibad solle, berief sich Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann auf Gerüchte, bereits zum Januar geschlossen werden und nicht, wie vom Stadtrat beschlossen, erst zum Ende der Freibad-Saison 2013.

Die Schließungsgegner haben dadurch ihre Bemühungen verstärkt. Im Hinterzimmer der Gaststätte Lindenhof trafen sich am Montagabend Vertreter aller Parteien, um über Bezirksfinanzen zu sprechen. FDP-Chef Thomas Rangs blieb allerdings mit Grippe zu Hause. Im Anschluss an das Treffen war bei Bier und Zigarette auch das Kombibad ein Thema an der Theke.

„Schließung spart kein Geld“

Dass laut Stadt jährlich 800 000 Euro gespart werden, wenn das Freibad schließt, hatte ohnehin niemand geglaubt, doch dahinter stecke noch eine größere Milchmädchenrechnung. „Der Großteil sind Personalkosten, da kann die Stadt nichts sparen“, sagt Frank Smejkal (CDU). Zwar habe man „aktuell keine konkreten Zahlen“ – die soll Jürgen Dietz von DuisburgSport auf der Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstag liefern –, aber man wisse, dass die Stadt selbst ohne Freibad keine Betriebskosten spare. Denn das Hallenbad müsse dann ganzjährige geöffnet sein. „Wenn man durch eine Schließung nichts spart, muss man auch nichts schließen“, so Smejkal.

Noch kann aber niemand die Rettung des Kombibades verkünden, obwohl die Christdemokraten sich optimistisch geben: „Es gibt einen Betreiber, der das gesamte Bad mit Sauna und Café übernehmen will, für alle Homberger. Es ist seriös, kein windiger Privatmann“, versichert Smejkal. Einen Namen will er noch nicht nennen. Bislang ist offiziell nur der Schwimmverein DSSC im Gespräch, der aber lediglich das Hallenbad übernehmen und als reines Mitgliederbad betreiben will. Dies sei, heißt es in allen Parteien, aber nicht die einzige Option. „Ich bin froh, dass der DSSC vor hat, das Bad zu erhalten.“, sagt Christian Pollmann (SPD). „Dennoch schauen wir uns weiter um, weil wir ein Bad haben wollen, dass alle Bürger nutzen können.“

Obwohl genau dies im Bezirk Konsens ist, sieht Matthias Schneider (Grüne) im Stadtrat für ein öffentliches Bad keine Mehrheit. Dort wolle die rot-rot-grüne Kooperation das beschlossene Sparpaket nicht wieder aufweichen.

Um zumindest der eventuellen Januarschließung entgegenzuwirken, will die CDU nun einen Antrag einbringen, der das Schwimmbad bis September 2013 geöffnet hält. Diese Zeit bräuchte auch der noch geheime Betreiber, bevor er aus der Deckung kommt. Ob der Antrag eine Mehrheit bekäme, ist jedoch fraglich. „Es gilt weiterhin der Ratsbeschluss“, sagt Pollmann. „Ein Gerücht kann keine Basis für einen Antrag sein.“ Er appelliert an alle Bad-Unterstützer, nicht in wilden Aktionismus zu verfallen und ruhig und besonnen zu reagieren, „anstatt darum zu kämpfen, wer der größte Retter ist“.