Duisburg. Spaziergänger sind entsetzt über das Schicksal einer Tierfamilie: Zwei Schwanenkinder wurden im Park in Asterlagen tot gefunden - übel zugerichtet. Die Schwanenmutter verschwand mit offenbar nur noch einem lebenden Jungtier, der Schwanenvater blieb zurück. Wer dahinter steckt, ist nicht bekannt.

„Was haben die wehrlosen Tiere denn getan?“ Das fragt eine Anwohnerin des Business-Parks Asterlagen. Die Frau ist fassungslos. In der Hand hält sie zwei Fotos mit einem Schwan-Weibchen und ihren Jungen. Mal liegen die Kleinen auf der Wiese, mal schwimmen die Jungtiere hinter ihrer Mutter her.

Das Traurige: Schwanenvater Hansi ist jetzt allein, dreht einsam seine Runden auf dem See des kleinen Parks in Asterlagen unweit der dortigen Tierklinik und eines großen Call-Centers. Und etwa 20 bis 30 Spaziergänger sind genauso entsetzt, wie die Frau, die jetzt die Redaktion aufsuchte.

Jungtiere übel zugerichtet

Seit ungefähr neun Jahren erfreuen sich Parkbesucher an dem Schwanenpaar. Jedes Jahr bekommt es Junge, mal zwei, mal vier, im Mai dieses Jahres waren es sechs Kleine. In der vergangenen Woche verschwand in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Schwanenmutter offenbar mit nur noch einem lebenden Jungtier. Zwei Geschwister wurden auf der kleinen Insel des Sees tot gefunden.

„Sie waren übel zugerichtet. Es sieht so aus, als hätte sie ein Hund gepackt“, erzählt die Frau, die ihren Namen nicht veröffentlicht wissen möchte, weil sie nicht einschätzen kann, „welche Typen Tiere so zurichten.“ Tagsüber, da ist die Frau überzeugt, können die kleinen Schwäne nicht getötet worden sein. Zuviel Leute gingen dort spazieren, die auch die Schwäne kennen und in Tüten verpacktes Brot zum Füttern mitbringen würden.

Schwäne waren zahm

Drei Tage lang wurde Schwanenvater Hansi noch mit drei Jungtieren gesehen. Offenbar verschwanden die Kleinen in der Nacht von Freitag auf Samstag. Denn seit Samstag blieb Hansi allein im Park zurück. „Die Schwäne waren sehr zahm. Wenn man sie rief, kamen sie. Das macht Hansi auch heute noch, er lässt sich sogar streicheln, reibt sein Köpfchen an meinem Bein“, erzählt die Frau, die wie auch eine Mitarbeiterin des Call-Centers die Untere Jagdbehörde der Stadt Duisburg verständigte.

Jochem Abels, Sachbearbeiter bei der Unteren Jagdbehörde, bestätigt den Kontakt mit den beiden Frauen. Er kannte die Schwanenfamilie, hat sie noch vor 14 Tagen gesehen. Darüber hinaus sehe der dortige Landschaftswächter nach den Schwänen. Was mit den Tieren passierte, weiß Jochem Abels nicht: „Es kommt vor, dass Schwäne verschwinden und nie gefunden werden. Im Fall in Asterlagen wird gemunkelt, dass Hunde bewusst auf den Tiere angesetzt wurden. Auch ist zu hören, dass es junge Leute gewesen sein sollen.“

Vielleicht doch ein Happy End

Eine Mitarbeiterin der Stadt, die im privaten Leben Jägerin und Falknerin ist und sich im Auftrag der Kommune um verletzte Schwäne kümmert, werde sich, so Abels, jetzt auch den Asterlager Fall annehmen. Denn im Park am Johanniter-Krankenhaus am Kreuzacker lebt eine einsame Schwanendame. Die soll jetzt Hansi als neue Partnerin vorgestellt werden. Wenn es klappt, dürfte es bei aller Dramatik doch noch ein Happy End geben.