Duisburg. Für Logport III war die Altlastensituation am Rheinpreußenhafen zu heikel. Der Bürgerverein vermutet, dass das Gelände stärker belastet ist als zuvor angenommen. Die städtische Antwort auf eine entsprechende Bürgereingabe scheint das zu bestätigen.
Dass die Altlastensituation am Homberger Rheinpreußenhafen Duisport für das Projekt „Logport III“ letztendlich zu heikel war, hat dem Bürgerverein Haesen und Gerdt keine Ruhe gelassen. „Da kann man eigentlich nur noch einen Deckel drauf machen“, hatte es aus Duisport-Kreisen geheißen, als das Projekt noch aktuell war. Wenn selbst dieser Plan wegen einer „wirtschaftlich nicht kalkulierbaren Altlastensituation“ beerdigt wurde, glauben die Haesener, scheint das Gelände es stärker in sich zu haben, als man ohnehin vermutet hatte.
Die von Umweltdezernent Peter Greulich vorbereitete, vom Umweltausschuss noch abzunickende Antwort der Stadt auf eine entsprechende Bürgereingabe des Vereins scheint den Verdacht zu bestätigen.
Als "nationale Kohlereserve" genutzt
Die Fläche war seit etwa 1922 Standort einer Ziegelei mit ausgedehnten Lehmgruben. Die wurden mit „unbekannten Materialien“ verfüllt. So entstand eine ebene, hochwassersichere Fläche. Die wurde von der Nachkriegszeit bis 1998 von der Ruhrkohle-AG (heute DSK) für die „nationale Kohlereserve“ genutzt.
Daher steht die Fläche seit 1972 unter der „Bergaufsicht“ der Bezirksregierung Arnsberg, die in NRW für bergrechtliche Fragen zuständig ist. Die nahm sich untersuchte die Halde vor, um Möglichkeiten zukünftiger Nutzung zu prüfen. Dabei kam heraus: Die Gruben wurden neben Bergmaterial auch mit Bauschutt und Asche, Schlacke und Kohleresten verfüllt.
Grundwasser-Belastung gefährde niemanden
Das Ergebnis sind hohe Konzentrationen an aromatischen Kohlenwasserstoffen, teerstämmigen Substanzen, Mineralöl-Kohlenwasserstoffen, Cyaniden und Schwermetallen. Im Grundwasser fand man außerdem Benzol und polyaromatische Kohlenwasserstoffe.
Das alles ist dermaßen schädlich, dass zumindest die oberflächennahen Schichten im Auftrag der DSK ausgehoben, auswärts entsorgt und mit sauberem Sand abgedeckt werden. Die Grundwasser-Belastung gefährdet laut Greulich niemanden „da das Wasser nicht genutzt wird“ und auch nicht in Richtung Rhein sickert. Dennoch werde die Stadtverwaltung, sobald die Fläche aus der Bergaufsicht entlassen wird und die Stadt dafür zuständig ist, von der DSK entsprechende Sanierungen verlangen.