Duisburg. . Seit gut einem Jahr arbeitet die Lise-Meitner-Gesamtschule mit dm zusammen. Seither hat das Unternehmen schon drei Gesamtschülern einen Ausbildungsvertrag gegeben. Nun war Aus- und Weiterbildungsberater Karsten Naunheim wieder in der Schule zu Gast.

Gibt er es nur nicht zu? Oder hat der dm-Aus- und Weiterbildungsberater Karsten Naunheim tatsächlich nicht mit einem derart großen Erfolg des Projektes gerechnet? Seit gut einem Jahr arbeitet die Rheinhauser Lise-Meitner-Gesamtschule mit der Drogeriemarktkette zusammen. Seither hat das Unternehmen mit Hauptsitz Karlsruhe bereits drei Gesamtschülern einen Ausbildungsvertrag gegeben. Eine klassische "Win-Win-Situation“, um es in Wirtschafts-Neudeutsch auszudrücken. Jetzt war Karsten Naunheim wieder in der Schule zu Gast.

Der 40-jährige Oberhausener ist ein echter Personalprofi, um die 1800 Bewerbungen sichtet er jedes Jahr. Er betreut in Sachen Ausbildung für den Drogerie-Riesen das Gebiet zwischen Essen und der niederländischen Grenze. Der gelernte Einzelhandelskaufmann weiß also, wovon er spricht, als er sich vor einem guten Dutzend Achtklässler aufbaut.

Zwei perfekt organisierte Schulstunden

Einige von den Jungen und Mädchen scheinen nicht so recht gewusst zu haben, was sie in den kommenden 90 Minuten in dem Stuhlkreis erwarten würde. Die zwei Schulstunden sind perfekt organisiert. Naunheim – er siezt die Jungen und Mädchen – verbittet sich Gemurmel. Der Ausbildungs-Experte macht mit den Schülern genau das, was er auch bei jeder seiner Gesprächsrunden mit Bewerbern, etwa für eine Ausbildung zum Drogisten, tut. Nur ist es hier ein Spiel, ein Vorstellungsgespräch im wahren Leben haben die Jugendlichen noch vor sich.

Naunheim macht mit den Kindern ein Quiz. In Gruppen müssen sie Fragen zum Unternehmen beantworten. Im Einladungsschreiben zu dem Projekt waren sie gebeten worden, sich vorzubereiten. Und, wussten die Schüler Bescheid? „Viele hatten keine Ahnung“, sagt Naunheim. In der Schule sei das nicht weiter dramatisch. Allerdings hat der Ausbildungsberater auch schon so manchen echten Bewerber vor sich gehabt, der keinerlei Kenntnis über das Unternehmen hatte. "Ich hatte Bewerber mit Abitur, die eine verkürzte Ausbildung machen wollten und nicht einmal wussten, wie viele Filialen wir haben.“

Richtige Vorbereitung muss sein

Den Meitner-Gesamtschülern sieht er die schludrige Vorbereitung nach, sagt aber, dass ihnen so etwas bei einem Bewerbungsgespräch nicht passieren darf. Die Achtklässler stehen jetzt vor ihrer ersten Bewerbung, im Herbst beginnen sie ihre dreiwöchigen Praktika. Auch die hiesigen dm-Filialen nehmen Praktikanten auf. Stellt sich ein Schüler aus Rheinhausen in einer solchen Zweigstelle vor, hat er es vergleichsweise leicht. Karsten Naunheim hat jede Menge Tipps gegeben, um an einen der heiß begehrten Praktikums- oder später Ausbildungsplätze zu kommen. Die drei ehemaligen Gesamtschüler hatten die Erfahrungen genutzt, sie arbeiten inzwischen als Auszubildende für das Unternehmen.

Auch wenn Karsten Naunheim immer wieder versichert, nicht mit dem Anspruch in Rheinhausen angetreten zu sein, Mitarbeiter fürs Unternehmen zu finden. Dass es dann so kam, freut ihn. Das gleich drei Gesamtschüler inzwischen bei dm arbeiten, überrascht ihn sehr. Eine Aussage, die man Karsten Naunheim durchaus abnimmt...